Mehr als zwei Stunden bombardierte Apples CEO Tim Cook die Anwesenden bei seiner Keynote auf der diesjährigen WWDC-Konferenz. Es hagelte Informationen zu den kommenden Apple-Updates für die Produkte des Hauses, von der Apple Watch über iPhone und iPad bis zu Mac und Apple TV. Welche dieser Neuheiten interessieren im beruflichen Alltag?

 

Mobil geht vor – nicht unbedingt in der Arbeitswelt

Auch wenn die mobilen Endgeräte wie iPhone und iPad die Desktop-Hardware inzwischen in die Ecke gedrängt haben, finden Sie die Apple-Updates mit der größten Bedeutung für die Arbeitswelt bei den guten alten Macs.

Doch eine Ausnahme gibt es: Ab iOS 10 kann das mobile Betriebssystem von Apple Sprachnachrichten vom Anrufbeantworter in Text wandeln. So können Sie Ihre eingegangenen Anrufe auch während einer Besprechung oder einer Präsentation überfliegen, in der das Abhören nicht praktikabel ist.

Wütend wackelnde Chat-Messages, dreifach größere Emojis und die Möglichkeit, nicht nur Smileys von der textmäßigen Darstellung in die bildhaften Emojis zu wandeln, sondern auch geschriebene Wörter, sind da doch eher ein Privatvergnügen. Die anderen interessanten Neuheiten betreffen nicht nur iOS. Dazu zählt eine gewisse Öffnung der Apple-Systeme, die wohl nicht zuletzt dem spontanen Erfolg von Amazons Echo zu verdanken ist.

Das neue watchOS 3 macht da schon mehr von sich reden, wenn Sie die Apple-Uhr auch in Ihrem Arbeitsumfeld einsetzen. Zunächst sollen die Apps in Zukunft nach dem Aufrufen siebenmal schneller bereit sein. In dieser Hinsicht gibt es aber auch einigen Nachholbedarf.

Die zweite interessante Neuheit geht in die gleiche Richtung und ist im Rahmen der grafischen Oberfläche eine smarte Realisierung eines bewährten Konzepts: Häufig genutzte Apps können Sie ab watchOS 3 in ein Dock legen, damit sie ständig im Arbeitsspeicher gehalten werden und somit jederzeit sofort bereit sind.

 

Aus OS X wird jetzt …Raider?

Nein, die Benennung von Betriebssystemen nach Markenprodukten aus dem Süßwarenbereich überlässt Apple auch weiterhin der Konkurrenz mit dem Doppel-o. Aus OS X wird jetzt macOS, ergänzt nur durch den Codenamen, der beim kommenden Release „Sierra“ lauten wird.

Dadurch wird es zumindest etwas einfacher, mit Suchmaschinen nach Apple-Updates, Informationen zur Problembehebung und dergleichen zu suchen.

Abgesehen davon ist dieses Update eher eine Randbemerkung.

Zu den deutlich wichtigeren Innovationen zählt die Integration von Siri in das PC-Betriebssystem. Damit bekommen Sie auf Ihrem Mac die gleiche Sprachsteuerung wie auf dem iPhone.

Einen anderen beruflich bedeutsamen Aspekt könnten Sie fast übersehen, so unspektakulär erscheint er: Apple schiebt die Zwischenablage in die Cloud.

Somit greifen Sie von Mobilgeräten auf dieselbe Zwischenablage zu, wie von Ihrem Mac. Gerade im beruflichen Umfeld kann das aber auch unerwünschte Nebenwirkungen haben: Wenn Sie beispielsweise Teile aus vertraulichen Dokumenten, Kreditkartendaten oder ein Passwort über die Zwischenablage kopieren und diese sensiblen Informationen ungewollt und unerkannt in der Cloud landen.

Außerdem kann es zu lästigen Arbeitsunterbrechungen führen, wenn die Zwischenablage aufgrund einer Netzwerkstörung auch nur kurzfristig nicht erreichbar ist.

 

Kleine Apple-Updates, große Wirkung

Auf der WWDC 2016 hat Apple außergewöhnlich viele neue Features vorgestellt. Viele davon zielen aber auf den privaten Anwender, insbesondere bei iPhone und iPad.

Der Arbeitsalltag profitiert gerade von unauffälligeren Neuheiten, wie der automatischen Wandlung von Sprachnachrichten in Text, der Öffnung der Systeme für Drittanbieter und – eher im negativen Sinn – von der universellen, cloudbasierten Zwischenablage.

 

Bildquelle: © Photographee.eu – Fotolia.com

Kommentarfunktion ist geschlossen.