Firefox 22

Firefox ist der beliebteste Browser Deutschlands, weit abgeschlagen vor Googles Chrome und dem Internet Explorer. Ein Grund ist seine gute Erweiterbarkeit: Insgesamt gibt es über 9000 Gratis-Erweiterungen. Doch die Entwickler geben weiter Gas, denn weltweit hat mittlerweile Chrome die Nase vorn. Der Google-Browser steht für beste Geschwindigkeit, weswegen die Mozilla-Entwickler diesmal besonderen Wert auf schnellere Seitendarstellung gelegt haben.

Schon komisch: Vom (meist automatischen) Umstieg auf die neue Firefox-Version bekommen die meisten Nutzer kaum etwas mit. Denn optisch hat sich bei der 22er Version rein gar nichts getan. Wenn Sie auf Nummer Sicher gehen wollen, klicken Sie am besten in der Firefox-Menüleiste auf „Hilfe“ und „Über Firefox“, schon bekommen Sie die aktuell installierte Version angezeigt.

Die Firefox-Neuerungen auf einem Blick

  1. Videochats sollen sich künftig ohne Spezialtools wie Skype und Konsorten direkt im Browser initiieren lassen. Dafür soll die WebRTC-Technik sorgen, die Echtzeit-Kommunikation ermöglicht. Mit ihr kann der Browser Web-Apps Zugriff auf Mikrofon und Kamera gewähren. Chats per Texteingabe und Videotelefonie sind denkbar. Allerdings: In Firefox 22 ist WebRTC  jetzt zwar enthalten, leider fehlen aber noch die passenden Anwendungen. Wenn Sie die Funktion trotzdem einmal ausprobieren möchten, öffnen Sie einfach die Seite https://apprtc.appspot.com/.
  2. Dank der Unterstützung von höchsten Bildschirmauflösungen (wie etwa HiDPI auf Retina-Displays) soll Firefox nun Internetseiten auf hochauflösenden Monitoren schärfer darstellen.
  3. Durch eine „Web Notifications“-Schnittstelle kann Firefox seine Nutzer jetzt ohne Umwege über neue Benachrichtigungen wie etwa E-Mails informieren.
  4. Im Add-on-Manager gibt es neue Einstellungen für „Dienste“ wie den Facebook-Messenger.
  5. Den ursprünglichen Plan, Cookies standardmäßig abzuschalten, hat Mozilla (noch) nicht umgesetzt.

Anmerkungen zum Browser-Geschwindigkeitswahn

Mit der Geschwindigkeit ist das ja so eine Sache. Es gibt Ihnen zwar ein gutes Gefühl, mit einem flotten Browser unterwegs zu sein, die Unterschiede sind aber eher theoretischer Natur. Denn alle aktuellen Browser sind schnell, allein bei speziellen Geschwindigkeitsmessungen („Benchmarks“) zeigen sich Unterschiede.

Tests haben gezeigt, dass Chrome hier noch einen Tick vorne liegt, dahinter folgt mit knappem Abstand schon die 22er-Version des Firefox.

Wie schnell moderne Browser wie Firefox sein können, beweist übrigens die Citadel-Demo http://www.unrealengine.com/flash/ eindrucksvoll. Wahlweise zeigt die Seite eine spektakuläre Kamerafahrt durch eine mittelalterliche Burg, oder das Terrain lässt sich auf eigene Faust erkunden. Die Demo basiert auf HTML 5 und nutzt zudem WebGL und Javascript.

Dass Mozilla mit einem Milliarden-Unternehmen wie Google mithalten kann, ist nebenbei bemerkt durchaus beachtlich, schließlich finanziert sich Firefox ausschließlich durch Spenden und sogenannte „Royalties“. Das sind Verträge mit Firmen, deren Angebote in der Firefox-Suchbox eingebunden sind. Ausgerechnet Google zahlt beispielsweise Millionen dafür, dass die hauseigenen Suchdienste im Firefox an erster Stelle stehen.

 

Lesen Sie auch unseren Artikel „Firefox-Tuning: So machen Sie den Mozilla Firefox schneller“ und erfahren Sie, wie Sie mit dem Firefox schneller surfen können.

 

Bildquelle: © mozilla.org

 

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