Klasse – der Drucker war ein echtes Schnäppchen! Abgerechnet wird aber erst, wenn die Tintenpatronen leer sind und ein neuer Satz fällig ist. Denn der kann genauso viel oder sogar mehr als das komplette Gerät kosten. Auf den Liter gerechnet ist Herstellertinte oft sogar teurer als Champagner oder Parfüm, je nach Hersteller zwischen 1600 und 3500 Euro! Billiger wird’s mit Fremdpatronen, die bis zu 80 Prozent weniger kosten. Fünf Fragen – und Antworten.

 

Ist Fremdtinte schädlich für den Drucker?

Nein – nachgebaute oder neu befüllte Fremdpatronen beschädigen den Drucker nicht. Auch wenn Druckerhersteller das gerne behaupten und nur ihre Tinte als wirklich sicher bezeichnen.

Warnungen in Gebrauchsanleitungen sind eine reine Abschreckungsmaßnahme, die Kunden verunsichern und zum Kauf teurer Originaltinte verleiten soll. Denn Garantieansprüche verlieren Sie nur, wenn die Fremdtinte nachweislich Schäden verursacht hat, beispielweise die Tintendüsen verstopft.

Ein Druckerhersteller darf also nicht die Reparatur der Mechanik verweigern, wenn er Spuren von Fremdtinte aufspürt. Fakt ist: Der Hersteller darf zwar die Garantie ablehnen, nicht aber die per Gesetz geregelte Gewährleistung.

Schäden, die auf Herstellungs- oder Materialfehlern beruhen, muss der Hersteller innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Kauf auf eigene Kosten beheben. Und: Wenn eine ausdrücklich für einen bestimmten Druckertyp ausgewiesene Tintenpatrone tatsächlich einen Schaden am Drucker verursachen sollte, haftet der Hersteller dieser Tinte.

Fazit: Als Käufer von Fremdtinte sind Sie weit besser geschützt, als es Ihnen die Hersteller glauben machen wollen.

 

Ist Fremdtinte schlechter als das Original?

Nicht unbedingt. Aktuelle unabhängige Tests von Fachmagazinen und der Stiftung Warentest haben gezeigt, dass Alternativ-Tinten oder -Toner den Herstellerprodukten fast heranreichen können. Wobei sich die Qualität der vielen Drittanbieter unterscheidet.

Dennoch: Alle geprüften Produkte erzeugten stets brauchbare Ausdrucke. Und in einem vorigen Vergleich kam die Stiftung Warentest sogar zu dem Ergebnis: Einige Fremdtinten druckten manches Mal sogar besser als das Original. Nur in einigen Fällen verblassten einige Ausdrücke mit Fremdtinte schneller.

 

Gibt’s sonst noch Unterschiede?

Die Fremdhersteller machen kein Geheimnis draus: Mit manchen Fremdpatronen funktioniert die Tintenstandanzeige des Druckers nicht. Ist die Patrone fast leer, zeigt der Drucker also auf dem Computer oder am Drucker keine entsprechende Warnmeldung.

Wird nun mit leerer Patrone weiterdruckt, besteht die Gefahr einer Beschädigung des Druckkopfs. Steckt im Gerät ein fest eingebauter Druckkopf, kann das eine teure Reparatur nach sich ziehen. Tauschen Sie daher sofort die Patronen, wenn die Ausdrucke sichtbar blasser werden.

 

Wie viel billiger ist Fremdtinte und –Toner?

Das Sparpotenzial liegt zum Teil über 80 Prozent! Die Preisunterschiede variieren aber von Modell zu Modell. Besonders groß ist die Ersparnis bei Druckern die Patronen ohne eigenen Druckkopf verwenden.

Diese Tanks lassen sich von Fremdherstellern recht einfach nachbauen ohne Patente der Gerätehersteller zu verletzen. Doch auch bei Tintenstrahldruckern mit Druckkopf ist das Sparpotenzial nicht zu verachten, hier beträgt es bis zu 70 Prozent.

Bei Laserdruckern, mit Kartuschen arbeiten, sind die Preisunterschiede nicht ganz so extrem. Für Produkte von Drittherstellern bezahlen Sie immerhin rund ein Drittel weniger im Vergleich zum Original.

 

Auf was muss im beim Kauf von Billigtinte im Internet achten?

Auch wenn Fremdtinte bei Internethändlern besonders günstig ist, lohnt es sich, genau hinzuschauen und zu vergleichen. Die Preise unterscheiden sich je nach Anbieter erheblich, das gleiche gilt für die Versandkosten.

Wenn der Händler auf eine billige Patrone noch fünf Euro Versandkosten draufschlägt, lohnt sich die Bestellung oft kaum noch.

 

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