Mind Mapping

Mind Mapping

Wie arbeitet eigentlich das Gehirn? Und kann ich seine „Arbeitsleistung“ optimieren? Um diese Fragen drehte sich neulich ein Gespräch mit einigen Freunden, die sich mit Mind Mapping beschäftigen, einer Technik, die auf den britischen Psychologen Tony Buzan zurückgeht.

Das menschliche Gehirn besitzt bekanntermaßen eine linke und eine rechte Hälfte, die jeweils unterschiedliche Funktionen wahrnehmen. Während die linke Gehirnhälfte zum Beispiel für rationales Denken, Logik, Zahlen und Analyse zuständig ist, steuert der rechte Teil etwa Raumwahrnehmung, Phantasie und Farbe. Durch die Mind-Map-Technik sollen gezielt beide Gehirnhälften angesprochen und Synergieeffekte genutzt werden, um die geistige Leistung zu verbessern.

Denken ist ein äußerst komplexer Prozess, bei dem ständig zwischen verschiedenen Gedankengängen hin- und hergesprungen wird, so dass sich im Gehirn ein Netzwerk von miteinander in Verbindung stehenden Informationen bildet. Tony Buzan empfiehlt daher, Informationen nicht linear in Listen oder Fließtext sondern als Grafik, der sogenannten Mind Map, darzustellen, um das visuelle Gedächtnis zu aktivieren. Die Technik kann in Meetings oder Konferenzen eingesetzt werden, denn sie fördert die Zusammenarbeit und Begeisterung, Motivation und Teamfähigkeit. Mind Mapping eignet sich für die kreative Ideensammlung beim Brainstorming, zum strukturierten Erstellen von Vorträgen und Präsentationen oder Zusammenfassung technischer Dokumentationen. Besonders in der Projektarbeit können Sie mit Mind Maps produktiver arbeiten, sich in kurzer Zeit einen Überblick verschaffen, Ziele definieren und Problemanalysen erstellen.

So funktioniert Mind Mapping:

  • Nutzen Sie ein größeres Papier (DIN A3 oder A4) im Querformat und zeichnen Sie in die Mitte eine einprägsame Skizze oder schreiben Sie einen Stichpunkt auf. Dieses stellt das Hauptthema Ihrer Mind Map dar.
  • Vom zentralen Bild ausgehend wird für jeden Hauptgedanken eine Linie gezeichnet. Schreiben Sie auf diese Linien in Druckbuchstaben einzelne Schüsselworte zu den Gedanken.
  • Von den eingezeichneten Linien können wiederum Linien ausgehen, auf denen die verschiedenen Hauptgedanken weiter untergliedert werden.
  • Zusammengehörende Gedanken und Ideen können durch Verwendung der gleichen Farbe verdeutlicht werden und die Übersichtlichkeit wird erhöht.
  • Nutzen Sie Symbole wie Pfeile, Ausrufe- oder Fragezeichen. Sie helfen, einzelne Bereiche abzugrenzen oder hervorzuheben.

Vor- und Nachteile des Mind Mappings

Mind Mapping hat den großen Vorteil, dass die Grundidee schnell erfasst werden kann. Die graphische Darstellung unterstützt bei der Gedankenarbeit, und ein kurzer Blick auf die Mind Map genügt, um zu wissen, worum es geht. Durch die Verästelungen kann die Bedeutung einer Idee gut dargestellt werden, denn Hierarchien und Strukturen sind klar erkennbar. Außerdem ist sehr leicht zu erkennen, welche Gedanken bereits gut und welche bisher wenig entwickelt sind. Durch die Verwendung von Schlüsselwörtern kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Ein weiterer großer Vorteil: eine Mind Map kann organisch wachsen und durch weitere Verästelungen jederzeit erweitert werden.

Allerdings ist diese Art der Aufzeichnung von Ideen und Gedanken und das richtige Lesen einer Mind Map gewöhnungsbedürftig. Entwickeln Sie die Technik und Ihre erste Mind Map idealerweise gemeinsam im Team, das erleichtert den Einstieg.

Wer noch keine Erfahrungen mit dem Thema gesammelt hat, findet die Struktur von Mind Maps möglicherweise unübersichtlich und verschachtelt. Deshalb sollten Sie vermeiden, fertige Mind Maps zu präsentieren, denn jemand, der an ihrer Erstellung nicht mitgewirkt hat, wird sie nur schwer nachvollziehen können. Auch das Strukturieren und Sortieren von Schlüsselwörtern kann sich nachteilig auf die Ideenproduktion auswirken, denn die Entwicklung von Ideen wird durch die gleichzeitigen Sortierungsversuche gehemmt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Ideen zunächst unsortiert zu notieren und sie erst im zweiten Schritt in einer Mind Maps zu strukturieren und zu ergänzen.

Um sich in das Thema einzulesen, empfehle ich Ihnen „Das Mind-Map-Buch. Die beste Methode zur Steigerung ihres geistigen Potenzials“ von Tony und Barry Buzan (Moderne Verlagsges. Mvg; ISBN-10: 3636062433, Euro 24,90). Im Netz finden Sie hier eine Anleitung, mit der Sie Ihre erste Mind Map Schritt für Schritt erstellen können.

Arbeiten Sie bereits mit Mind Maps? Wie sind Ihre Erfahrungen mit dieser Technik und an welchen Stellen setzen Sie Mind Maps ein? Ich freue mich über Ihr Feedback.

 

Urheber des Bildes: © SpiffyJ – istockphoto.com
Urheber des Bildes: © Renee Jansoa – Fotolia.com

 

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