Guerilla Office

Immer wieder diese Schweden! Nach Möbeln zum Selbstaufbau, Astrid Lindgren und Abba, scheint nun etwas Neues aus dem kleinen Land im hohen Norden zu kommen – „Guerilla Office“.

Ich stieß auf diese kleinen Grüppchen während einer meiner Stockholm-Besuche. Da sitzen sie mit ihren Laptops in Cafés, Büchereien, Hotellobbys oder in öffentlichen Parks und wirken höchst beschäftigt. Meistens scheinen es Freiberufler zu sein.

Bekannt sind uns ja bereits die Menschen, die ganz beschäftigt wirkend in Starbucks-Geschäften ihren Lebensraum gefunden haben und bereits damit Ziel von diversen Satirikern geworden sind. Nur ist der ganz entscheidende Unterschied zwischen diesen und diesen der, dass die Starbucks-Beschäftigtwirkenden selten miteinander interagieren, sondern eher nebeneinander her arbeiten.

Der Sinn und Zweck des „Guerilla Office“ ist es jedoch, miteinander zu interagieren, sich gegenseitig zu inspirieren und zu kritisieren. Also frei nach dem Motto: Zusammen ist man weniger allein? Keineswegs. Diese kleine Bewegung hat „Flash Mob“-hafte Züge. Sprich: eine Gruppe von Menschen verabredet sich im Internet, um irgendwo in der Stadt eine gemeinsame Aktion zu starten. Per Facebook, Twitter und Co. wird sich abgesprochen. Dort werden die sogenannten „GO-Events“ erstellt, geliked und weiterverteilt. Dann trifft man sich z.B. in der Lobby eines Hotels, in einem Café im angesagten Södermalm, oder an irgendeinem anderen Ort der Stadt. Hauptsache dort gibt es einen Internetzugang, was in Schwedens Großstädten kein Problem ist – dort gibt es an jeder Ecke WLAN, sogar im Stadtpark.

Nach den Co-Working Spaces, wo sich Freiberufler einen Arbeitsplatz flexibel anmieten können, scheint dies nun eine Alternative für die ganz Spontanen zu sein. Die Vorteile liegen hierbei klar auf der Hand, man muss keine Raummiete zahlen, ist flexibel und trifft dazu noch nette Leute.

Doch auch die Nachteile scheinen klar: WLAN ist zwar nahezu überall vorhanden, aber leider sind Laserdrucker– oder Faxgeräte selten zugänglich an diesen Orten.

Wobei für einige Berufssparten dies kein wirklicher Nachteil ist. Immer wichtiger werden Internet und Cloud-Lösungen für das Arbeiten, vor allem in kreativen Berufen.

Mein Fazit lautet somit: Raus mit euch Freiberuflern, ein wenig Sonne tanken und dabei arbeiten. Wurde während des Studiums das pädagogische draußen Lernen noch belächelt, ist es doch sehr verlockend die Arbeit einfach mit dorthin zu nehmen, wo man bei gutem Wetter viel lieber wäre.

 

Urheber des Bildes: © contrastwerkstatt – Fotolia.com

 

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