Alle Jahre wieder meldet sich um Silvester herum mein schlechtes Gewissen und grummelt: „Nächstes Jahr muss alles anders werden.“ Dann fange ich an, gute Vorsätze zu schmieden; meist sind es ähnliche wie im Vorjahr. Vielen Deutschen scheint es genauso zu gehen: 59 Prozent der Befragten einer aktuellen Forsa-Umfrage wünschen sich für 2011 weniger Stress – das entspricht exakt dem Wert des Vorjahres. Das Verlangen nach mehr Zeit für die Familie oder Freunde steht, wie im letzten Jahr auch, auf Platz zwei der häufigsten Vorsätze. Und auch die Ziele „mehr Sport“ und „Gesünder ernähren“ stehen immer ganz weit oben.

Ein neues Jahr ist wie ein neuer Start: Zwölf Monate liegen frisch vor mir, und die Veränderungs-chancen erscheinen so günstig wie sonst nie. Im (Job)Alltag gehen meine Vorsätze allerdings oft verloren; Ideen und Wünsche, die das eigene Leben verbessern könnten, rücken in den Hintergrund. Während der erste Schritt in eine neue Richtung noch gelingt, wird der zweite schon langsamer, und der dritte wird kaum noch ausgeführt. Und ewig grüßt das Murmeltier… Schon Oscar Wilde spottete, gute Vorsätze seien nur nutzlose Versuche, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen.

Um meinen Vorsätzen in diesem Jahr endlich Taten folgen zu lassen, habe ich ein paar Anregungen zusammengetragen, die mir bei der Realisierung helfen sollen und die ich an Sie weitergeben möchte. Vielleicht helfen sie Ihnen ja dabei, das zu verwirklichen, was Sie sich für das neue Jahr vorgenommen haben:

Keine Verzettelung: Konzentrieren Sie sich auf ein oder zwei Projekte, anstatt eine Vielzahl von Vorhaben zu planen. Was ist Ihnen wirklich wichtig? Über welche Veränderung würden Sie sich am meisten freuen?

Konkrete Formulierungen: Notieren Sie sich, was Sie konkret erreichen möchten. Ein Vorhaben wie „Ich verlasse ab sofort um 18 Uhr das Büro“ ist ein klares Ziel. Der Plan „Ich will weniger arbeiten“ verschwimmt dagegen in seiner Unschärfe, denn das Gehirn kann genaue Vorgaben viel besser verarbeiten.

Feste Regeln: Entscheidend ist, sich so schnell wie möglich eine neue Verhaltensroutine aufzubauen. Führen Sie deshalb feste Regeln ein, damit Sie sich nicht durch äußere Einflüsse oder die eigene Lustlosigkeit ablenken lassen.

Unterstützung holen: Verschaffen Sie sich das nötige Know-how, setzen Sie das Erlernte Schritt für Schritt um und halten Sie Ihre Erfolge schriftlich fest. Allein tut man sich allerdings oft schwer. Stattdessen können Sie die Hilfe eines professionellen Coachs in Anspruch nehmen oder motivierende Karriereseminare besuchen.

Weniger nachdenken, sondern handeln: Warten Sie nicht erst darauf, dass die Lust auf z.B. Sport einsetzt, legen Sie eine Uhrzeit fest und laufen Sie los. Die Lust stellt sich dann schon ein, und im Idealfall wird aus der Pflichtübung irgendwann ein inneres Bedürfnis.

Durchhaltevermögen: Lassen Sie sich nicht von Rückschlägen entmutigen, denn die sind ein ganz normaler Teil eines jeden Veränderungsprozesses.

Den Nutzen sehen: Führen Sie sich immer wieder vor Augen, welchen Gewinn Sie erreichen – etwa Lebensfreude, Gesundheit oder Freiheit. Je deutlicher Sie Ihre Ziele visualisieren, desto entschlossener werden Sie bei Ihrem Vorhaben bleiben.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie gute Vorsätze für 2011? Haben Sie Ihre Ziele im letzten Jahr erfolgreich umgesetzt? Und haben Sie Themenwünsche oder Anregungen für den OTTO Office Blog? Ich freue mich auf Ihr Feedback und wünsche Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Jahr.

 

Urheber des Bildes: © Carlos_bcn – istockphoto.com

 

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