Das ist schon ein bisschen merkwürdig: Führungskräfte predigen gern die Vorzüge von Großraumbüros, viele gönnen sich aber ein eigenes Zimmer. Mit einer richtigen Tür! Bei Angestellten sind Großraumbüros hingegen in der Regel eher unbeliebt. Und auch wissenschaftliche Studien weisen auf die Nachteile dieser Arbeitsumgebung hin: Lärm, trockene und verbrauchte Luft, Probleme mit der Temperatur und Zugluft sowie ungenügendem Licht. Doch das sind nicht die einzigen Probleme: So fühlen sich viele Mitarbeiter gestresst, da sie keinen Rückzugsort haben und ständig den Kollegen und einem hohen Lärmpegel ausgesetzt sind.

Ändern kann man an seiner Arbeitsumgebung aber wenig. Umso wichtiger ist es, dass sich alle Personen an bestimmte Regeln halten, damit die Zusammenarbeit im Großraumbüro möglichst reibungslos funktioniert. Daher habe ich Ihnen einige Tipps zusammengestellt, mit denen das Arbeitsklima im Großraumbüro besser wird.

Nehmen Sie Rücksicht

Generell sollten alle Personen im Großraumbüro versuchen, für einen möglichst niedrigen Geräuschpegel zu sorgen. Dazu gehört beispielsweise, alle Gespräche möglichst leise zu führen. Radio und Musik sind tabu. Falls Sie für eine Weile absolute Konzentration benötigen, sind Kopfhörer mit leiser Musik in Ordnung. Übertreiben Sie es aber nicht: Wer tagtäglich stundenlang mit Kopfhörern am Schreibtisch sitzt, sondert sich ab.

Dinge, die Sie stören, sollten Sie sofort zur Sprache bringen. Viel schlimmer ist es, Stressfaktoren nicht anzusprechen. Das führt nur zu Frust und Aggressionen und belastet das Arbeitsklima. Wenn also der Kollege am Nachbartisch den ganzen Tag mit seinem Stift klappert oder laut schmatzend Kaugummi kaut, sprechen Sie ihn darauf an – unter vier Augen. Wichtig ist dabei selbstverständlich ein angemessener Tonfall. Höchstwahrscheinlich ist sich der Kollege seiner Marotte gar nicht bewusst und wird sicher versuchen, Ihrer Bitte zu entsprechen.

Die Raumtemperatur kann schnell zum Streitthema werden, schließlich ist das Wärmeempfinden bei Menschen sehr unterschiedlich. Faustregel: besser zu warm als zu kalt. Denn vom Frieren kann man krank werden, vom zu warm fühlen nicht. Also Fenster im Zweifel geschlossen halten, aber regelmäßig lüften.

„Mahlzeit“ – nein danke. Intensiv riechende Lebensmittel haben im Großraumbüro nichts verloren. Mettbrötchen oder Gulaschsuppe sollten Sie also nicht am Schreibtisch, sondern in der Kantine zu sich nehmen.

Krank ins Großraumbüro? Besser nicht, denn die Gefahr Ihre Kollegen anzustecken ist größer als im Einzelbüro. Im schlechtesten Fall liegt am Ende die halbe Belegschaft flach.

Akzeptieren Sie die Privatsphäre anderer

Wahren Sie die Privatsphäre Ihrer Kollegen: Gucken Sie ihnen nicht klammheimlich über die Schulter und nähern Sie sich nicht unauffällig von hinten. Jeder Mensch hat eine individuelle Schutzzone, die es zu respektieren gilt.

Kein Kugelschreiber oder andere Utensilien zur Hand? Stibitzen Sie bitte nicht den vom Nachbarschreibtisch. Falls überhaupt, fragen Sie zuerst beim Kollegen nach, ob Sie sich etwas ausleihen dürfen.

Gibt es wiederholt Streit, ist das Aufstellen von verbindlichen Verhaltensregeln sinnvoll. In einer außerordentlichen Sitzung sollten dann alle Teammitglieder gemeinsam entscheiden, was erlaubt ist, und was nicht.

Zusammengefasst:

Auch wenn die Arbeit im Großraumbüro ungewohnt ist und eine Stresssituation sein kann – akzeptieren Sie den Umstand. Versuchen Sie mit kleinen Gesten für ein besseres Arbeitsklima zu sorgen: Fragen Sie Kollegen, ob sie auch einen Kaffee möchten, und bieten Sie ab und an etwas Kuchen oder andere Kleinigkeiten an. Das sorgt für gute Stimmung und Sie können eine tolle Atmosphäre  in Ihrem Großraumbüro aufbauen.

 

Urheber des Bildes: © Cello Armstrong – Fotolia.com

 

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