Lachtherapie

„Lachen ist die beste Medizin“ – so weiß es ein altes Sprichwort. Tatsächlich wird Lachen zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Die sogenannte Lachtherapie soll die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen, das Herz-Kreislauf-System stärken und dabei helfen, Stress abzubauen.

Lachen als Therapie – funktioniert das wirklich? Im folgenden Artikel erfahren Sie, was es mit der Lachtherapie auf sich hat.

Lachtherapie und Lachyoga – Lachen für mehr Gesundheit und Wohlbefinden

Die moderne Lachtherapie geht auf den US-amerikanischen Wissenschaftsjournalisten Norman Cousins zurück. Ihm gelang es, eine chronische Entzündung seiner Wirbelsäule durch Lachen zu heilen. In einer Autobiografie berichtete er von seinen Erfahrungen und erregte damit großes Aufsehen. Die Wissenschaft des Lachens, die sogenannte Geleotologie, war geboren.

In den USA werden bereits seit 1985 Lachtherapeuten und Klinik-Clowns zur Unterstützung medizinischer Behandlungen eingesetzt. Im Jahr 1995 entwickelte der indische Arzt Dr. Madan Kataria schließlich das Lachyoga, eine Verbindung aus bestimmten Streck- und Dehnübungen, Atemtechniken, Blickkontakt mit anderen Teilnehmern und herzhaftem Lachen. Lachyoga ist heute eine der am weitesten verbreiteten Formen der Lachtherapie.

Mittlerweile haben sich Menschen auf der ganzen Welt zu mehr als 6.000 „Lachclubs“ zusammengeschlossen und praktizieren Lachyoga nach Katarias Methode. An jedem ersten Sonntag im Mai feiern sie den Weltlachtag. Besonders große Beliebtheit genießt die Lachtherapie nach wie vor in den USA und in England. Dort werden die Kosten auch von bestimmten Krankenversicherungen übernommen. In Deutschland ist das noch nicht der Fall, obwohl sich die Lachtherapie auch hierzulande immer weiter durchsetzt.

Lachen und seine positive Wirkung auf den Organismus

Beim Lachen werden die Gesichtsmuskeln angespannt und die Atmung intensiviert sich, was zu einem höheren Gasaustausch in der Lunge und mehr Atemkapazität führt. Die Bronchien erweitert sich, der Puls steigt. Das hat positive Auswirkungen auf den gesamten Körper.

Eine Studie der Loma Lina University in Kalifornien, USA, fand heraus, wie genau das Lachen das Immunsystem beeinflusst:

  • Während des Lachens schüttet der Organismus schmerzstillende und stimulierende Opiate und Katecholamine aus.
  • Lachen steigern die Produktion von Immunzellen und Antikörpern.
  • Lachen erhöht die Zahl der Blutkörperchen und regt die Produktion der körpereigenen Antikrebsstoffe an.

Meta-Studie: Therapeutisches Lachen ist tatsächlich gesund

Eine groß angelegte Meta-Studie aus Jena konnte die gesundheitsfördernde Wirkung der Lachtherapie ebenfalls bestätigen. Die Auswertung von 45 Studien aus 14 Ländern fand Hinweise, dass therapeutisches Lachen unter anderem den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck senken, chronische Schmerzen lindern, die Beweglichkeit verbessern und sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirken kann.

Das simulierte Lachen, begleitet von Atem- und Entspannungsübungen, hat demnach sogar einen größeren psychologischen Effekt als spontanes Lachen. Zudem zeigte sich, dass die Lachtherapie in der Gruppe wirkungsvoller ist als das therapeutische Lachen allein. Jüngere Menschen profitieren stärker als ältere.

Lachyoga: Beispielhafter Ablauf einer Therapieeinheit

Für die Lachtherapie gibt es viele unterschiedliche Methoden. Beim Lachyoga lernen die Teilnehmer zunächst, willentlich zu lachen. Der Kurs beginnt mit Atem- und Dehnübungen, die in Klatschen und spielerische Übungen mit pantomimischen Elementen übergehen. Während dieser Übungen nehmen die Teilnehmer Blickkontakt zueinander auf. Oft führt dies schon nach kurzer Zeit zu einem befreiten Lachen.

Lachyoga-Kurse machen sich dabei zunutze, dass Lachen ansteckend ist. Zu Beginn kostet es vielleicht ein wenig Überwindung, in der Gruppe lauthals loszulachen. Diese Hemmungen sind in der Regel jedoch schnell überwunden.

Lachtherapie – positive Auswirkungen auf den Berufsalltag

Die Lachtherapie wird auch außerhalb von Lachyoga-Kursen und Lachclubs praktiziert. So machen sich einige Unternehmen die gesundheitsfördernde Wirkung des Lachens ebenfalls zunutze.

Was bringt die Lachtherapie für den Berufsalltag? Lachen baut Stress ab und fördert die geistige Entspannung. Die Freisetzung von Endorphinen löst Ängste und wirkt ausgleichend auf die Psyche. Die Lachtherapie kann so zum Beispiel helfen, mit stressigen beruflichen Situationen leichter zurechtzukommen.

Passen Sie aber bitte auf, dass Sie sich nicht totlachen …

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