What made you apply for this job in particular? Wenn das Vorstellungsgespräch plötzlich ins Englische wechselt, kann das Bewerber schnell aus dem Konzept und zum Stottern bringen. Um das Gespräch auch souverän in der Fremdsprache zu meistern, ist eine gute Vorbereitung gefragt. Dieser Ratgeber hat wichtige Tipps.
In English, please! Wann sollte ich im Job-Interview damit rechnen
Bei einer Stelle in der Buchhaltung, in der Krankenpflege, in der Schule oder auch im Reisebüro ist die Wahrscheinlichkeit, im Bewerbungsgespräch mit Fragen auf Englisch konfrontiert zu werden, eher gering. Nicht bei allen Jobs kann man sich jedoch so sicher sein. Auch wenn die Unternehmen es vorher nicht explizit ankündigen, sollten Sie bei folgenden „Hinweisen“ damit rechnen, dass das Vorstellungsgespräch zumindest teilweise auch auf Englisch läuft:
- In der Stellenausschreibung werden explizit gute, sehr gute oder sogar verhandlungssichere Englischkenntnisse verlangt.
- Das Unternehmen ist international tätig und/oder der Hauptsitz befindet sich im fremdsprachigen Ausland.
- Im Betrieb arbeiten viele Menschen unterschiedlicher Nationalitäten.
- Der Job selbst gibt ausreichende Fremdsprachenkenntnisse vor (zum Beispiel bei Übersetzern, Fremdsprachensekretären, Reiseführern etc.).
- Es handelt sich um einen Job im Ausland.
Realistisch einschätzen: Wie gut sind die eigenen Englischkenntnisse?
Nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ möchten sich Chefs und Personaler im Vorstellungsgespräch selbst davon überzeugen, dass die Englischkenntnisse des Job-Kandidaten wirklich genauso sind, wie dieser sie in seinem Lebenslauf der Bewerbung angegeben hat. Um nicht negativ als „Mogelpackung“ aufzufallen, ist es daher unbedingt empfehlenswert, die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten möglichst realistisch anzugeben. An der folgenden Einteilung können Sie sich orientieren:
- Grundkenntnisse
Die wichtigsten Vokabeln und die grundlegenden Grammatikregeln sind bekannt. Bewerber mit Grundkenntnissen in Englisch sind in der Lage, ein einfaches Gespräch zu führen und sich allgemein zu verständigen.
- gute Englischkenntnisse
Es besteht ein ausreichendes Textverständnis. Darüber hinaus können Sie problemlos an einer alltäglichen Konversation teilnehmen.
- sehr gute Englischkenntnisse
Fließend und fehlerfrei sind die wichtigen Schlagworte für all diejenigen, die sich mit sehr guten Englischkenntnissen bewerben. Bei Gesprächen darf es zudem bereits ein höheres Niveau sein.
- verhandlungssicheres Englisch
Wer sich in der englischen Sprache selbst als verhandlungssicher einstuft, der besitzt bereits das Niveau eines Muttersprachlers und ist in der Lage, akzent- und fehlerfrei zu sprechen und jegliche Art von Kommunikation zu führen.
How to prepare? Praktische Tipps für die Vorbereitung
Um sich im Gespräch nicht mit „Ähhs“ und „Hmms“ zu blamieren, ist es ratsam, für den Fall der Fälle gewappnet und gut vorbereitet zu sein. Auch wenn die Job-Anwärter natürlich nicht innerhalb weniger Tage die eigenen Kenntnisse von grundlegend auf verhandlungssicher steigern können, ist es aber zumindest möglich, das eigene Englisch etwas aufzufrischen. Wir haben einige Tipps, wie das gelingt:
- Übersetzen Sie Ihren Lebenslauf und die wichtigsten Passagen des Anschreibens vorab ins Englische – so haben Sie das passende Vokabular direkt parat.
- Filme schauen, Podcasts hören und Bücher lesen – all das machen Bewerber in der nächsten Zeit bestenfalls in der englischen Variante.
- Learning by doing: Unterhalten Sie sich mit Familie und Freunden doch einfach mal in der Fremdsprache. Die eigene Hemmschwelle nimmt bereits nach den ersten Sätzen ab, sodass man sich schnell viel sicherer fühlt und im Gespräch selbstbewusster auftritt.
- Wer ernsthaft an einem Job interessiert ist, informiert sich vorab über das Unternehmen und lotet dabei aus, welche Formulierungen und welches Fachvokabular relevant sind.
- Vor dem Spiegel oder der Handykamera zu üben, lohnt sich grundsätzlich für jedes Vorstellungsgespräch – und natürlich macht das auch auf Englisch Sinn.
- Seien Sie auf einen plötzlichen Kurswechsel vorbereitet und switchen beim Üben einfach mal zwischen den Sprachen. Vielen Menschen fällt es erfahrungsgemäß schwer, im Gehirn einfach umzuschalten.
Die wichtigsten Fragen auf Englisch
Zu einer guten Vorbereitung gehört es darüber hinaus, die wichtigen Fragen des Personalers beim Job-Interview zu kennen und sich für diese auch eine passende Antwort in englischer Sprache zurechtzulegen. Das sind:
- Tell us something about you! Die Vorstellung der eigenen Person
- Why are you interested in this role? Die Motivation für die Bewerbung und den Job
- Why should we hire you? Die eigenen Fähigkeiten und die Motivation
- Where do you see yourself in five years? Die Ambitionen und Ziele im Job
- Why are you leaving your present work? Die Gründe für den Jobwechsel
- What are your salary expectations? Die Gehaltsvorstellungen
- What attracted you to this company? Die Gründe, die für das Unternehmen sprechen
Jetzt wird’s ernst: Im Bewerbungsgespräch auf Englisch überzeugen
Eine gute Vorbereitung ist das eine, im Gespräch das Gelernte dann auch anzuwenden, das andere. Nicht zu unterschätzen sind jetzt die Aufregung und Anspannung, die die meisten Menschen in dieser für sie ungewohnten Situation spüren. Hier sollten Bewerber sich vor Augen führen, dass Personaler meist ein viel größeres Augenmerk darauf legen, wie souverän die Person die Stresssituation meistert als auf die perfekten Englischkenntnisse.
Kommt vom Gegenüber daher die Überleitung „Let’s switch into English for the next minutes“, ist ein kurzes, aber klares „Sure“ garantiert die bessere Wahl als eine lange Erklärung, warum Sie heute vielleicht nicht in Höchstform sind. Wer sich selbstbewusst verkauft und genauso auftritt, macht auch kleinere Patzer mit einem fehlenden Vokabular oder grammatikalischen Fehlern mit Sicherheit schnell wieder wett.
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