Bildschirmgeräte ruinieren unsere Augen, warnen Mediziner. Wer in den 1980er Jahren geboren wurde, ist besonders gefährdet: Rund 68 Prozent dieser sogenannten Generation Y leiden laut einer US-Studie unter Symptomen einer „digitalen Erkrankung“ der Augen. Dabei funktioniert Augenschutz ganz einfach: Bereits diese 7 simplen Maßnahmen helfen, Augenschäden durch Bildschirmarbeit vorzubeugen.

Blendungen meiden

Wird der Monitor frontal vor einem Fenster platziert, ist der Helligkeitsunterschied zwischen Bildschirmhintergrund und Fenster meist zu klein. Sonnenlicht kann dem Nutzer direkt in die Augen strahlen. Das sorgt für Augenstress und sollte gemieden werden, ebenso wie Blendungen oder Reflexionen auf dem Bildschirm, die durch andere Lichtquellen hervorgerufen werden.

Viel Tageslicht empfehlenswert

Wie sieht eine Arbeitsplatzbeleuchtung aus, die die Augen schont? Experten empfehlen viel indirektes Tageslicht mit zusätzlicher Beleuchtung durch Lampen. Der Bildschirm sollte seitlich zu einem Fenster aufgestellt werden, sodass die Blickrichtung parallel zu Fenster und anderen Lichtquellen verläuft.

Bildschirm in richtiger Höhe, Neigung und Entfernung

Die Ausrichtung des Monitors hat großen Einfluss auf die Augenbelastung und die Körperhaltung. Als wichtigste Faustregeln gelten:

  • Beim Arbeiten sollte der Blick leicht nach unten geneigt sein (der Monitor also nicht hoch, sondern möglichst niedrig aufgestellt werden)
  • Damit der gesenkte Blick senkrecht auf die Bildschirmoberfläche fällt, muss der Monitor etwas nach oben geneigt sein
  • Der Bildschirm sollte im Zentrum des Blickfelds stehen (sodass Kopf und Nacken für einen Blick auf den Bildschirm nicht gedreht werden müssen)
  • Die Entfernung zwischen Auge und Monitor sollte etwa 60 bis 70 cm betragen

Mischarbeit und Kurzpausen entlasten die Augen

Regelmäßige Kurzpausen sind bei längerer Bildschirmarbeit Pflicht, so steht es in der Bildschirmarbeitsverordnung des Gesetzgebers. Das bedeutet vor allem Mischarbeit – die Arbeit am Monitor sollte regelmäßig durch anderweitige Tätigkeiten unterbrochen werden. Mittlerweile gilt als gesichert, dass Kurzpausen nicht nur die Augen entscheidend entlasten, sondern auch die allgemeine Produktivität steigern können.

Auch spezielle Augenübungen können Augenschäden vorbeugen. Um etwa unsere Sehorgane zwischendurch mal komplett zu entspannen, werden sie ein bis zwei Minuten geschlossen und zusätzlich mit geschlossenen Händen bedeckt. Anschließend werden sie geöffnet und die Hände langsam wieder wegbewegt. Zwei weitere Übungen für zwischendurch: Regelmäßiges bewusstes Blinzeln verhindert ein Austrocknen des Auges, durch bewusste Fixierungen weiter entfernten Gegenstände wechseln die Augen regelmäßig zwischen Nah- auf Fernsicht, was einer einseitigen Linseneinstellung entgegenwirkt.

Software und Zeichengröße richtig einstellen

Auch die Größe der am Bildschirm angezeigten Zeichen beeinflusst die Augenbelastung. Mitunter kann die Auflösung zu hoch sein, da die Schrift dadurch zu klein dargestellt wird. Das erfordert Anpassungen am Betriebssystem.

Bei falschem Raumklima droht das Office-Eye-Syndrom

Wer dauernd auf den Monitor starrt, bewegt seine Augenlider seltener – dabei sorgen Lidschläge für die wichtige Befeuchtung der Augenoberfläche. Kommt nun noch trockene Luft hinzu, droht das sogenannte Office-Eye-Syndrom: Rötungen, Juckreiz, trockene Augen. Dagegen hilft eine ausreichende Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 65 Prozent.

Vorsorgeuntersuchungen sind ab 40 Pflicht

Für alle Beschäftigten ab einem Alter von 40 Jahren sieht der Gesetzgeber eine Augenvorsorgeuntersuchung vor. Sie sollte alle drei Jahre durchgeführt werden und wird vom jeweiligen Arbeitgeber für alle Angestellten, die an Bildschirmen arbeiten, angeboten. Die Kosten für die Vorsorgeuntersuchung und eine Bildschirmbrille trägt der Arbeitgeber.

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