Hochqualifizierte junge Arbeitnehmer sind in ihrem ersten Job häufig unzufrieden. Viele Arbeitgeber versäumen es, junge Mitarbeiter zu binden, weil ihnen gar nicht bewusst ist, worauf Berufseinsteiger wirklich Wert legen. Die meisten Berufsneulinge fühlen sich nicht unterbezahlt, sondern unterfordert. Junge Mitarbeiter erfolgreich zu binden hat viel mit Lob und Anerkennung zu tun.
Junge Mitarbeiter binden – obwohl sie unzufrieden sind?
Seit der „Generation Golf“ werden in Deutschland immer neue Generationen getauft. Die jüngste ist die „Generation Z“, die Geburtenjahrgänge von 1993 bis 1999. Viele Personaler haben damit zu tun, diese jungen Mitarbeiter zu binden.
Dafür muss man wissen, wie die Mitglieder der Generation Z ticken – und was viele von ihnen dazu veranlasst, ihren ersten Job schon nach kurzer Zeit gegen einen neuen einzutauschen.
Antworten liefert die Unternehmensberatung Accenture Strategy, die 1.000 Hochschulabsolventen dieser Generation in einer Untersuchung unter die Lupe genommen hat. Unter anderem wurde die Frage nach der Arbeitszufriedenheit im ersten Job gestellt.
Das Ergebnis: verheerend.
Zwei Drittel der interviewten Graduierten mögen ihren ersten Job nicht. Sie fühlen sich in ihm unterfordert.
Wer Nachwuchskräfte fördert, steigert ihr Engagement
Für Arbeitgeber lohnt es sich, hochqualifizierte junge Mitarbeiter zu binden. Wenn es ihnen gelingt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Berufsanfänger dem Unternehmen mehr als fünf Jahre treu bleiben – und zu überdurchschnittlichem Engagement bereit sind.
Bindung entsteht durch Anerkennung, das zeigt eine weitere Untersuchung, die Studie „Jobzufriedenheit 2017“.
Anerkennung basiert vor allem auf anspruchsvollen Arbeitsaufgaben – genau hier hapert es: Zwei Drittel der jungen Mitarbeiter fühlen sich schlichtweg unter ihrer Qualifikation beschäftigt.
Die Folge sind Langeweile und das Gefühl, der Chef traue einem keine anspruchsvolleren Projekte zu. Daraus resultieren Frust und die Bereitschaft, die Stelle zu wechseln.
Mit Aufstiegschancen junge Mitarbeiter binden
Die beiden Untersuchungen geben Personalern und Unternehmern klare Hinweise: Weiterbildungsmöglichkeiten und die Chance, inhaltlich voranzukommen, stehen auf der Wunschliste von Berufsanfängern ganz oben. Deshalb gelingt es Konzernen mit Renommee, ausgeprägten Markenwerten und internationalem Wirken oft besser, junge Mitarbeiter zu binden.
Hochschulabsolventen, die neu im Beruf sind, müssen das Gefühl haben, ernst genommen zu werden und in der Karriere vorwärts kommen zu können.
Wenn außerdem die Leistungen angemessen gewürdigt werden, hat das Unternehmen einen engagierten Mitarbeiter mehr im Personalstamm.
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