Meistens kommt die Einladung zum Klassentreffen überraschend. Sind denn wirklich schon so viele Jahre vergangen? Die einen sehen dem Wiedersehen mit den alten Klassenkameraden mit Freude entgegen und die anderen haben gemischte Gefühle.
Doch alle verbindet die eine spannende Frage: Was ist wohl aus meinen Mitschülern geworden?
Faszination Klassentreffen
Die Tradition des Klassentreffens zieht sich durch alle Schulformen. Manche Klassen treffen sich nur einmal nach etwa 30 Jahren und andere planen regelmäßige Treffen in kurzen Abständen von wenigen Jahren. So bleiben die Klassenkameraden stets auf dem aktuellen Stand der Dinge im Leben der anderen.
Je länger aber der zeitliche Abstand vom Schulabschluss bis zum Klassentreffen ist, desto spannender wird das Wiedersehen. Die Veränderungen sind deutlicher wahrzunehmen. Manchmal stellt man aber auch fest, dass sich jemand über den langen Zeitraum kaum verändert hat.
Von „Ich habe es geahnt!“ bis „Das hätte ich nicht erwartet!“
Das große Wiedersehen wird einige interessante Erkenntnisse mit sich bringen. Möglicherweise ist aus dem früheren „hässlichen Entlein“ mit den überschüssigen Kilos und der dauerhaften Zahnspange ein hübscher Schwan geworden.
Ebenso kann sich der begehrte Mädchenschwarm zu einem Sesselhocker mit dickem Bauch entwickelt haben. Der Klassenbeste hat, wie zu erwarten war, einen wichtigen Posten in der Wirtschaft ergattert oder die Welt mit einer tollen Erfindung bereichert. Die frühere Klassensprecherin hat natürlich das Treffen organisiert.
Susi, die früher Raupen und Marienkäfer mit ins Klassenzimmer brachte, ist heute eine umtriebige Umweltaktivistin. Gregor, der immer zu spät kam, weil er auf dem Schulweg gerne Umwege machte, hat mittlerweile die ganze Welt bereist. Er kommt eine Stunde später zum Klassentreffen. Kathrin und Michael hassten sich früher. Heute sind sie miteinander verheiratet und erzählen stolz von ihren Kindern.
Wenn das bevorstehende Klassentreffen Bauchschmerzen bereitet
Freuen Sie sich auf das Treffen oder gehören Sie zu den Menschen, die Klassentreffen hassen und nicht teilnehmen werden?
Die Gründe dafür liegen meist in den privaten Lebensumständen. Das Klassentreffen ist schließlich auch ein Vergleich mit den Mitschülern und gleichzeitig ein Rückblick auf das eigene Leben. Sie ziehen Bilanz und fragen sich vielleicht zum ersten Mal in Ihrem Leben, was Sie erreicht haben und was möglicherweise gründlich schief gelaufen ist.
Die Fragen der Mitschüler zur aktuellen Lebenssituation und beruflichen Erfolgen sind vorprogrammiert. Doch wer geschieden ist, arbeitssuchend oder mit seinem Äußeren unzufrieden, möchte vermeiden, dass die Mitschüler es mitbekommen. Betroffenes Mitleid oder Lästereien möchte niemand gern über sich ergehen lassen.
Einige Menschen meiden Klassentreffen, weil sie früher der Außenseiter waren oder sogar gemobbt wurden. Das hat tiefe Spuren auf der Seele hinterlassen und schon beim Gedanken an das Wiedersehen kommen die alten schmerzlichen Gefühle hoch. Wer trotzdem beim Klassentreffen erscheint, hat die Erlebnisse überwunden, möchte sich den Dingen stellen oder es mit eigenen Erfolgen gar „den anderen zeigen“.
Tipp: Planen Sie vorher, was Sie preisgeben wollen
Wenn Sie mit gemischten Gefühlen zum Klassentreffen gehen, überlegen Sie sich schon vorher, welche Fragen auf Sie zukommen werden und was Sie von Ihrem Leben erzählen wollen. Rechnen Sie mit Selbstdarstellern, aber auch mit lieben Menschen, die sich ehrlich darüber freuen, Sie wiederzusehen.
Und die wichtigste Frage lautet: Kommt wohl auch Ihr früherer Schwarm?
Sind Klassentreffen für Sie eher lästig oder schön? Waren Sie schon bei einem Klassentreffen? Welche Überraschungen haben Sie erlebt? Wir sind sehr neugierig und freuen uns auf Ihren Kommentar!
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