Sommermärchen

Die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bescherte Deutschland das „Sommermärchen“. Den Weltmeistertitel errang zwar Italien, doch die deutsche Mannschaft erreichte einen ehrbaren dritten Platz im eigenen Land. Bei der UEFA Europameisterschaft 2024, die abermals in Deutschland stattfindet, hoffen viele Fußballfans auf eine mindestens ebenso gute Platzierung der deutschen Elf. Natürlich ist die EM 2024 auch in vielen Büros Gesprächsthema.

Wie können Sie dieses Event am Arbeitsplatz am besten zelebrieren? Wir geben Tipps.

Die EM 2024: Wann und wo wird gespielt?

Die Fußball-Europameisterschaft 2024 der Männer, offiziell UEFA EURO 2024 genannt, findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 in Deutschland statt. Austragungsort des Eröffnungsspiels ist München, wo auch drei weitere Gruppenspiele, ein Achtelfinale und ein Halbfinale, angepfiffen werden.

Das Endspiel findet im Berliner Olympiastadion statt, ebenso wie drei Gruppenspiele, ein Achtelfinale und ein Viertelfinale. Weitere Austragungsorte der insgesamt 51 Spiele sind Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt, Gelsenkirchen, Hamburg, Köln, Leipzig und Stuttgart.

Wo gibt es die Spiele zu sehen?

Die Übertragungsrechte für die EM 2024 liegen bei der Telekom. Alle 51 Spiele gibt es live nur bei MagentaTV zu sehen. In einer umfassenden Kooperation mit der Telekom zeigt RTL zwölf Spiele und darf zudem in der Sendung „Schlusspfiff“ Spielzusammenfassungen anbieten.

Zudem haben ARD und ZDF Sublizenzen erworben und zeigen 31 Spiele live, darunter alle Spiele der deutschen Elf, das Eröffnungsspiel, das Halbfinale und das Finale.

EM 2024 im Büro – was ist erlaubt?

Da die EM 2024 in Deutschland stattfindet, werden die Spiele zu vergleichsweise arbeitnehmerfreundlichen Zeiten angepfiffen – zumindest, wenn man einem normalen Bürojob nachgeht. Die Partien starten in der Regel um 15, 18 oder 21 Uhr, die Spiele der deutschen Nationalmannschaft ausschließlich um 18 oder 21 Uhr.

Sitzen Sie zum Anstoß noch am Schreibtisch und möchten die Spiele nicht verpassen? Die Partien im Fernsehen oder per Internet-Stream zu verfolgen, benötigt die ausdrückliche Erlaubnis des Vorgesetzten. Das gilt insbesondere, wenn Sie den Firmenrechner für die Internet-Übertragung nutzen.

Zuwiderhandlungen können zur Abmahnung und im Wiederholungsfall sogar zur Kündigung führen. Entstehen durch einen Live-Stream Schäden am Firmeneigentum oder behindern Sie Kollegen bei der Arbeit, kann der Betrieb Schadensersatzansprüche geltend machen.

Sich per Live-Ticker auf dem Smartphone über den Spielverlauf zu informieren, kommt nur in Betracht, wenn die private Internetnutzung am Arbeitsplatz erlaubt ist und nicht zu einer Verletzung der Arbeitspflichten führt. Radio-Übertragungen und reine Audio-Streams sind dagegen grundsätzlich erlaubt, sofern sie Ihre Arbeitsleistung nicht beeinträchtigen und andere Mitarbeiter nicht stören. Das hat das Bundesarbeitsgericht bereits 1986 entschieden.

Ob Sie im Trikot der Nationalmannschaft zur Arbeit erscheinen dürfen, richtet sich nach den bestehenden Kleidervorschriften und den im Betrieb herrschenden Gepflogenheiten. Beim Anstoßen auf gefallene Tore sind die betrieblichen Regeln zum Alkoholgenuss am Arbeitsplatz zu beachten.

Public Viewing und EM-Partys mit den Kollegen – so feiern Sie die Europameisterschaft am Arbeitsplatz

Um Unmut am Arbeitsplatz zu vermeiden, sollten Sie versuchen, zusammen mit Ihrem Arbeitgeber einvernehmliche Lösungen zu finden. Vielleicht gestattet es der Chef ja sogar, EM-Partys im Büro durchzuführen. Gerade für Spiele, die nach Feierabend stattfinden, bietet sich das an. Entweder brechen alle fußballinteressierten Kollegen gemeinsam zum Public Viewing auf, oder Sie verabreden sich zum gemeinsamen Fernsehen im Büro. Derartige Unternehmungen können zugleich das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team stärken.

Möchten Sie die Spiele lieber abseits des Arbeitsplatzes anschauen, besprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten, ob Sie eventuell im Home Office arbeiten können. Dabei sollte natürlich gewährleistet sein, dass Sie wichtige Aufgaben nicht für die EM vernachlässigen.

Möglicherweise erklärt sich Ihr Vorgesetzter auch dazu bereit, während der Europameisterschaft flexible Arbeits- und Pausenzeiten einzuräumen. Arbeiten Sie im Schichtbetrieb, besteht vielleicht auch die Möglichkeit, Schichten mit weniger fußballbegeisterten Kollegen zu tauschen. Kommunizieren und besprechen Sie Ihre Wünsche, lassen sich bestimmt Wege finden, wie Sie möglichst wenige Spiele verpassen.

Wenn der EM-Trubel zu viel wird

Neben hart gesottenen Fußballfans und solchen, die zumindest die Spiele der Nationalmannschaft gebannt verfolgen, gibt es natürlich auch Menschen, die gar nichts mit Fußball am Hut haben.

Gehören Sie dazu, sollten Sie im Sommer ein wenig Verständnis aufbringen: Schließlich ist eine Europameisterschaft in Deutschland ein besonderes Ereignis – und nach einem Monat ist alles wieder vorbei. Wird Ihnen der Trubel zu viel, bitten Sie Ihre Kollegen um Rücksicht und schotten Sie sich ab, indem Sie, falls erlaubt, leise Musik hören.

Urheber des Titelbildes: famveldman/ 123RF Standard-Bild