An Karneval wird gefeiert  – so viel weiß jeder. Am bekanntesten ist wohl der Kölner Karneval, doch auch in anderen Städten und Regionen Deutschlands wird jährlich die Feierlaune hochgehalten. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Tradition?

Im Christentum beginnt traditionell am Aschermittwoch die sechswöchige Fastenzeit vor Ostern. Der Begriff Karneval, in einigen Regionen auch als Fastnacht oder Fasching tituliert, bezeichnet Bräuche, mit denen die Zeit vor der Fastenzeit gefeiert wird. Die Bräuche unterscheiden sich hierbei je nach Region.

In Oberbayern gibt es beispielsweise die Schellenrührer, die mit bunten Kostümen und mit zahlreichen Kuhglocken (Schellen) bekleidet durch die Straßen springen während in Offenburg die Offenburger Hexen ihr Unwesen treiben.

 

Schellenrührer
Schellenrührer in Garmisch; Foto: Alpenwelt Karwendel

Ob Karneval in Brasilien, Deutschland oder Venedig – Umzüge, Verkleidungen, Musik und Tanz gehören in der Regel überall auf der Welt zum Karneval dazu.

Die Karnevalstradition gab es bereits in vorchristlicher Zeit. Schon die Germanen feierten Karneval. Durch das Verkleiden mit Masken, das Schwingen von Peitschen oder Besen wollten die Menschen den Winter und mit ihm böse Geister vertreiben. Der Lärm sollte gleichzeitig die guten Geister, die den Frühling bringen, aus ihrem Winterschlaf wecken.

Insbesondere in Teilen Süddeutschlands, der Schweiz und Österreichs sieht man eher angsteinflössende Verkleidungen, die auf dieser Tradition beruhen. In diesen Regionen wird der Karneval „Fastnacht“ oder „Fasching“ genannt. In diesem Zusammenhang sind auch die sogenannten Glöckler, Perchten und Krampusse zu sehen.

Auch die Römer beeinflussten die Karnevalstradition. So wurden während den „ausgelassenen Tagen“ Rollen getauscht und geschmückte Wagen durch die Straßen gezogen. Die Tradition, dass Frauen an Weiberfastnacht den Männern die Krawatten abschneiden lässt sich auf den römischen Rollentausch zurückführen – an diesem Tag hatten die Frauen das sagen.

Als Beginn der Fastnachtzeit galt ursprünglich in vielen Regionen der Dreikönigstag, der 6. Januar. Seit dem 19. Jahrhundert beginnt sie jedoch in weiten Teilen bereits am 11. November um 11.11 Uhr. Die eigentliche Fastnachtswoche oder Karnevalswoche beginnt an Weiberfastnacht und endet am Fastnachtsdienstag (auch als Veilchendienstag bekannt). Ihren Höhepunkt erreicht die Karnevalszeit am Rosenmontag.

dämon mit Fackel
Perchtenmaske

 

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