Bevor es Disketten, CD-Roms und USB-Sticks gab, war die Lochkarte in der Bürowelt ein weit verbreitetes Medium, um Daten zu speichern.
Einige von Ihnen kennen sicherlich noch die rechteckige Pappkarte, in die Löcher zur Informationsspeicherung, -verarbeitung und –übertragung eingestanzt werden. Lochkarten wurden in Unternehmen häufig zum Stempeln der Arbeitszeit genutzt. Die Speicherung der Daten erfolgt durch den sogenannten Lochkartenlocher, die Auslesung der Daten findet mittels Lochkartenleser statt. In 80 Spalten und 12 Zeilen können Löcher gestanzt werden – dies entspricht in etwa 80 Byte.
Woher kommt die Lochkarte?
Lochkartensysteme gibt es bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie dienten dazu, wiederkehrende Arbeitsabläufe maschinell zu wiederholen. In Zeiten der Industrialisierung trug dies dazu bei, dass die Produktivität in den Unternehmen erhöht und Arbeitskräfte eingespart werden konnten. Herstellungsprozesse wurden so sehr viel günstiger.
Später entwickelte Herman Hollerith ein Lochkartenverfahren samt Stanz- und Auswertemaschinen, mit dem er 1890 erfolgreich die Volkszählung in den USA durchführte. Die Lochkarte, auch Hollerith-Karte genannt, wurde daraufhin auch in Rechenmaschinen eingesetzt, bis sie dann 1928 ihr endgültiges Format erhielt.
Als die ersten Computer auf dem Markt kamen, wurde die Lochkarte als nützlicher Datenspeicher eingesetzt. Der erste Rechner von Conrad Zuse wurde mit einem Code gesteuert, der in eine Lochkarte gestanzt war. Mit der Entwicklung neuer Speichermedien wurde dieser nützliche Helfer jedoch aus dem Büroalltag verdrängt.
Mehr zum Einsatz der Lochkarte in der Arbeitswelt erfahren Sie in diesem Video.
Kommentarfunktion ist geschlossen.