Wenn in Haus und Garten plötzlich hier und da bunt bemalte Eier aufblitzen, dann war einer der Sage nach zu Besuch: der Osterhase. Denn der bringt bekanntlich die Ostereier und versteckt Sie liebend gern an geheimen Orten. Zu sehen bekommt ihn dabei kaum jemand.
Doch woher kommt eigentlich das Gerücht vom Osterhasen? Im letzten Jahr sind wir dem Ursprung des Ostereis auf den Grund gegangen. Heute verfolgen wir die Spur des Osterhasen.
Darum bringt der Osterhase die Eier
Der Osterhase ist ein Hase, der der Vorstellung nach zum Osterfest bemalte Eier bringt und im Garten versteckt. Traditionell suchen Kinder am Ostersonntag nach diesen Eiern. Doch warum bringt gerade ein Hase die Eier?
Da der Hase ein Tier ist, das sehr früh nach Winterende seine Jungen bekommt, galt er schon zu Christi Geburt als auch später im Mittelalter als Symbol für den Frühlingsanfang und den Neubeginn. Der Hase galt zudem als Symbol für Fruchtbarkeit, Leben und Wachstum – ebenso wie das Ei.
Bis zum 16. Jahrhundert waren es dann zeitweise verschiedene Tiere, die dem Brauch nach die Ostereier brachten. In der Schweiz war es der Kuckuck, in Österreich und Teilen Deutschlands der Storch und in einigen Regionen der Fuchs. Erst später setzte sich der Hase als Ostereier-Lieferant durch. Wann genau und warum gerade der Hase, ist unbekannt.
Hasen kamen gerade im Frühling hin und wieder in die Dörfer und Gärten und suchten nach Futter. Da Hasen sehr scheue Tiere sind, hat sie dabei kaum jemand gesehen. Eine Theorie ist daher, dass ihnen im Laufe der Zeit angedichtet wurde, die Ostereier zu bringen.
Zum ersten Mal wurde der Osterhase in einer Abhandlung des Heidelberger Arztes Georg Franck von Frankenau im Jahr 1682 erwähnt, der die gesundheitlichen Folgen von übermäßigem Ostereierverzehr untersuchte.
Die Legende des Osterhasen kommt demnach aus dem deutschen Sprachgebrauch und hat sich im Laufe der Zeit auch in anderen Teilen der Welt verbreitet. So bringt mittlerweile auch in den USA und Australien der Osterhase die Eier.
Urheber des Bildes: © JiSign – Fotolia.com