Braruper Mandel Basar

Nächste Woche ist es wieder soweit, die alljährlichen Weihnachtsmärkte öffnen in ganz Deutschland ihre Pforten. Die Tradition der Weihnachtsmärkte geht auf Verkaufsmessen im späten Mittelalter zurück, auf denen sich die Bürger mit Fleisch, Kleidung und anderem winterlichen Bedarf eindecken konnten. Erst seit dem 18. Jahrhundert werden auf den Messen weihnachtliche Geschenke, Dekorationsartikel sowie Getränke und Speisen angeboten. 100 Jahre später wurden die Weihnachtsmärkte dann fester Bestandteil der Vorweihnachtszeit.

Ein Highlight der Weihnachtsmärkte sind gebrannte Mandeln. Unser Database Manager Wolfgang Boschmann beschäftigt sich das ganze Jahr über mit dem Thema gebrannte Mandeln. Fast jedes Wochenende ist er mit seinem „Braruper Mandel Basar“ auf dem Fischmarkt in Kappeln, auf Flohmärkten, auf Straßenfesten etc. unterwegs. Wolfgang verkauft gebrannte Mandeln und Süßigkeiten in dritter Generation. Während sein Opa ausschließlich gebrannte Mandeln verkauft hat, erweiterten Wolfgangs Eltern das Sortiment auf weitere Süßwaren wie Hamburger-Speck, Zuckerstangen, Salmiak-Lollis, Lebkuchenherzen etc. pp.

Braruper Mandel Basar

Wolfgang hat uns so einiges über gebrannte Mandeln gelehrt und mit so manchem Vorurteil aufgeräumt:

Lieber frisch und noch warm oder bereits abgekühlt?

Ich habe mich bisher immer ganz besonders über noch warme und somit ganz frisch gebrannte Mandeln gefreut. Mein Vorurteil: Wenn die Mandeln erst einmal abgekühlt sind, werden sie hart. Doch dem ist nicht so. Ob gebrannte Mandeln hart sind oder angenehm zu beißen, hängt von der Brennung ab. Je länger die Mandeln gebrannt werden, desto härter sind sie. Bereits abgekühlte gebrannte Mandeln müssen also nicht hart sein und haben sogar einen Vorteil gegenüber der Variante frisch aus dem Mandelbrenner: Sie sind schön durchgezogen, d.h. die Gewürze hatten Zeit, durch die gebrannten Mandeln durchzuziehen.

Mandelbrenner

Je dicker die Zuckerhülle, desto härter?

So viele Weihnachtsmärkte es gibt, so viele Stände mit gebrannten Mandeln gibt es auf jedem Weihnachtsmarkt. Sollte man nun die bevorzugen, die mit viel Zucker gebrannt wurden? Oder lieber die mit weniger Zucker? Man könnte ja vermuten, dass eine dicke Zuckerhülle ein hartes Essvergnügen wird. Doch auch dies stimmt nicht. Wieder kommt es auf die Brennung der Mandeln an, also wie lange die Mandeln gebrannt werden, aber nicht auf die Zuckermenge. Wolfgangs Großvater hat noch ein Vielfaches der Zuckermenge verwendet, die heute in den Mandelbrenner wandert. Die Kunden sind bewusster geworden, fragen mehr nach gebrannten Mandeln mit geringem Zuckeranteil – was aber eher ernährungsphysiologische Gründe als die Angst vor Plombenziehern hat.

Gebrannte Vanillemandeln und Erdnüsse

Mit Chili Geschmack oder lieber klassisch?

Früher konnte man an den Süßwarenständen der Weihnachtsmärkte ausschließlich gebrannte Mandeln kaufen. Inzwischen gibt es gebrannte Erdnüsse, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Cashewkerne etc. pp. Und als würde dies nicht reichen, wurden auch noch die Geschmacksrichtungen von der klassischen Variante auf Chili, Kakao, Vanille etc. pp. erweitert. Auch Wolfgang bietet neben gebrannten Mandeln noch andere Nüsse an. Hinsichtlich der Geschmacksrichtungen bevorzugen seine Kunden die klassische Variante, gebrannt mit Zucker, Vanille und Zimt. Das weckt die Erinnerungen der Großen an frühere Weihnachtsmärkte und die guten alten Zeiten und schmeckt auch den Kleinen. Seine Mandeln kommen übrigens aus Spanien. Zwar sind die kalifornischen Mandeln preiswerter, doch sie bleiben auch geschmacklich zurück.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Vorweihnachtszeit und viel Freude beim Besuch der Weihnachtsmärkte!

 

Urheber des Bildes: © katatonia – Fotolia.com

 

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