Biorhythmus und Produktivität hängen eng zusammen. Wenn sich der Biorhythmus in einer Tiefphase befindet, gelingen anspruchsvolle Aufgaben eher schlecht als recht. Darum ist es für jeden Arbeitnehmer ratsam, den Verlauf der eigenen Leistungskurve zu kennen und die Tätigkeiten danach auszurichten. Die Aufzeichnung des persönlichen Biorhythmus-Verlaufes hilft, Energiepotenziale besser zu nutzen.
Der Flugrhythmus von Lerchen und Eulen
Es gibt Lerchen und es gibt Eulen. Die Lerchen begrüßen fröhlich den Tag und schwingen sich schon am frühen Morgen in die höchsten Gipfel. Die Eulen erleben am späten Vormittag einen kurzen Höhenflug, zu richtiger Form laufen sie aber erst in den Abend- und Nachtstunden auf.
Wenn Sie sich mit dem Thema Biorhythmus und Produktivität beschäftigen, müssen Sie im ersten Schritt herausfinden, ob Sie Lerche oder Eule sind. Die meisten Menschen gehören zu der ersteren Spezies – und damit zu jener Tierart, die mit einem normal getakteten Arbeitstag kompatibel ist. Als Lerche steuern Sie gegen 7 Uhr einem Leistungshoch zu, rauschen in den Mittagsstunden in ein Tal herab, erleben ein flacheres Nachmittagshoch und gleiten am Abend in den Seele-baumeln-lassen-Modus.
Die eigene Kurve zeichnen
Bei den Eulen gestaltet sich der Zusammenhang zwischen Biorhythmus und Produktivität völlig anders. Sie laufen vormittags zwischen 10 und 12 Uhr zu großer Form auf. Dann gibt es einen langen Durchhänger und einen zweiten Produktivitätsschub vom späten Nachmittag bis in die Nacht hinein.
Wer sich eine Biorhythmus-Tabelle ausdruckt und seinen persönlichen Leistungsverlauf über einen längeren Zeitraum mehrmals wöchentlich notiert, kann sich seinen individuellen Biorhythmus veranschaulichen. Sitzunruhe, Gedankenabschweifen, Flüchtigkeitsfehler und Ersatzhandlungen sind verlässliche Zeichen für Biorhythmus-Talfahrten.
In der Mittagszeit ab etwa 13 Uhr haben Lerchen und Eulen gleichermaßen einen biorhythmusbedingten Durchhänger. Wer in der Kantine zu Schnitzel und schweren Saucen greift, bei dem wird die Talsohle umso tiefer liegen. Neben dem exemplarischen Biorhythmus der Lerchen und Eulen gibt es eine typunabhängige zweite Leistungskurve, die in kürzeren Schwankungen verläuft: Nach neunzig energiegeladenen Minuten lässt die Leistung nach, selbst wenn man sich eigentlich in einer Hochphase von Biorhythmus und Produktivität befindet.
Biorhythmus und Produktivität: Alles hat seine Zeit
Der Arbeitstag der meisten Arbeitnehmer unterliegt einem strengen Stundenplan. Eine gewisse Flexibilität in der Organisation der Aufgaben ist jedoch in vielen Büros möglich. Wer seinen persönlichen Zusammenhang zwischen Biorhythmus und Produktivität ermittelt hat, sollte seine Aufgabenverteilung an die Leistungskurve anlehnen. Komplizierte Besprechungen, ausdauernde Konzentrationsübungen oder das Ringen um den zündenden Funken gehören in die Gipfelphasen der Biorhythmus-Kurve. Anspruchslose Routinearbeiten verlegen Sie am besten in die Zeit nach dem Mittagessen.
Achten Sie dabei nicht nur auf Kongruenz von persönlichem Biorhythmus und Produktivität – halten Sie auch die 90-Minuten-Regel ein. Nicht umsonst läutete früher im Klassenraum nach anderthalb Stunden der Schulgong zur Pause. Noch ein abschließender Tipp zur Vereinbarkeit von Biorhythmus und Produktivität: Achten Sie auf regelmäßige Schlaf- und Aufstehzeiten. Auch die Nachtruhe hat ihre Gesetze: Die Eule wird später ins Nest finden als die Lerche. Aber man sollte seine Zeiten einhalten und nicht zu wenig schlafen – sonst kommt der Biorhythmus aus dem Takt. Wer sich an seiner persönlichen Leistungskurve orientiert, ist leistungsfähiger und fühlt sich weniger erschöpft.
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