Der menschengemachte CO2-Ausstoß ist für den aktuellen Klimawandel (mit)verantwortlich. Der von Wissenschaftlern Treibhauseffekt genannte Effekt ist bereits heute deutlich spürbar. Die extremen Temperaturen steigen in beide Richtungen. Der Meeresspiegel steigt aufgrund schmelzender Polkappen. Auch Nebeneffekte wie tropische Insekten, die sich in unseren Breitengraden ansiedeln, sind bereits heute Realität.
Diese Entwicklungen haben bei vielen Menschen und Unternehmen ein neues Bewusstsein für die Umwelt und schafft neue Ideen, um den Klimawandel zu stoppen bzw. zu bekämpfen. Einer dieser Ansätze ist die CO2-Kompensation.
Was sich genau dahinter verbirgt und wie Unternehmen – und auch Sie persönlich – damit den Kohlenstoffdioxidausstoß einschränken können, verraten wir Ihnen hier.
Der Klimaschutz und seine Bedeutung für den Planeten
Kohlenstoffdioxid ist in bestimmten Mengen vollkommen normaler Bestandteil unserer Atmosphäre. In Form von Grünpflanzen hat unser Planet sogar ein effizientes Abwehrmittel gegen CO2. Allerdings hat unsere Zivilisation dieses natürliche System gleich doppelt unterwandert. Auf der einen Seite verbrauchen wir durch Kraftwerke, Heizungen, Treibstoff und auch Nutztierhaltung immer mehr CO2. Auf der anderen Seite brauchen wir immer mehr Fläche dafür und holzen Wälder ab.
Das bedeutet, dass CO2 sich immer stärker auf unser Klima und unseren Planeten auswirkt. Die Sonnenenergie dringt zwar in die Atmosphäre ein, wird jedoch als Stauwärme im Inneren gehalten. Wie in einem Treibhaus eben.
Dieses existentielle Problem können wir an zwei Fronten bekämpfen: Wir produzieren weniger CO2. Oder wir sorgen dafür, dass mehr CO2 gebunden wird. Zu den aussichtsreichsten Wegen für die letztere Variante gehören das Pflanzen von Bäumen und der Anbau von Seegras, das sogar besonders schnell wächst.
Mit entsprechender CO2-Kompensation können Sie als Privatperson etwa eine Flugreise ausgleichen, indem sie Bäume mit der entsprechenden CO2-Bindung pflanzen lassen. Auch Unternehmen können beispielsweise über Aufforstung ihren CO2-Ausstoß quasi negieren. Doch das hat Vor- und Nachteile.
Wie funktioniert CO2-Kompensation praktisch?
Natürlich werden Sie für einen Flug nicht persönlich in die Verantwortung genommen und müssen tatsächlich einen Baum pflanzen. Stattdessen arbeiten Sie hier mit Agenturen (wie Atmosfair, myclimate oder The Compensators) zusammen. Solche Anbieter errechnen anhand Ihrer Reisedate, den Kohlenstoffdioxidausstoß und den Preis für die Kompensation. Damit wird Ihre Reise quasi CO2-neutral – so als wären Sie zu Fuß gegangen.
Tipp: Im Kleinen können Sie übrigens bereits mit jeder Internetsuche CO2-Überkompensation betreiben, wenn Sie statt Google Ecosia nutzen.
Für größere Unternehmen ist es da natürlich reizvoller, in großem Stile aufzuforsten oder grüne Unternehmen und Forschungen zu unterstützen. Unternehmen können gezielt Zertifikate kaufen und damit mehr tun als „nur“ Bäume pflanzen. Anbieter wie Climate Extender bieten auch Unterstützung bei anderen UN-Klimazielen wie der Bekämpfung der Armut und dem Erhalt sauberer Meere an.
Die Zertifikate arbeiten hier global und nachhaltig für Ihr Unternehmen. Agenturen wie Limón helfen außerdem bei der Identifizierung von Potentialen in der Reduktion des Betriebs zu erkennen. Und das Terra Institute unterstützt etwa 80 Projekte in 30 Ländern. So können Unternehmen gezielt Schwerpunkte setzen, selbst steuern und haben mehr Gestaltungsfreiheit.
Prinzipiell ist die Kompensation also positiv zu bewerten, denn so wird unser täglicher Komfort CO2-neutral gestaltet. Doch Kritiker sehen die Kompensation aus einem anderen Blickwinkel. Ihrer Meinung nach erkaufen sich Unternehmen und Privatleute mit der CO2-Kompensation nur ein reines Gewissen in Form eines grünen Ablassbriefes. Dadurch werden notwendige Entwicklungen eher gehemmt, wie z.B. die generelle Reduzierung von Flügen, die Nutzung erneuerbare Energien und die Forschung nach sauberen Technologien.
Fazit – Kohlenstoffdioxidausstoß kompensieren oder verhindern?
Was also ist die Lösung im Kampf gegen den Klimawandel? Eine schwierige Frage, die gleichzeitig einfach und dennoch kompliziert ist. Für weniger CO2-Verbrauch und neue Technologien fehlt es in Politik und auch in der Bevölkerung aktuell noch am kompromisslosem Rückhalt.
Aufforstung kann z.B. auch Nachteile haben, weil Wälder Wasser benötigen und weniger Wärme zurückstrahlen als karge Felslandschaften – das macht etwa die Aufforstung der Wüste zu einem zweischneidigen Unterfangen. Aber in Ländern wie Brasilien oder auch Deutschland durchzusetzen, dass für die industrielle Nutzung gerodete Wälder wieder aufgeforstet werden müssen, scheitert vor allem am Widerstand in Wirtschaft und Politik.
CO2-Kompensation ist da durchaus ein sinnvoller Schritt und eine veritable Möglichkeit, mit jedem Flug oder jedem hergestellten Produkt dem Planeten etwas zurückzugeben.
Klimawandel und CO2-Kompensation sind viel diskutierte Themen. Was halten Sie von CO2-Kompensation? Sind Sie bzw. Ihr Unternehmen dort bereits aktiv? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar!
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