Homeoffice, Gleitzeit, Sabbatical – unser Berufsleben hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. „New Work“ lautet das Stichwort dazu. Aber was bedeutet diese „neue Arbeit“? Wer profitiert davon?
Arbeit maßgeschneidert
Der Trendbegriff New Work ist in aller Munde. Dahinter steckt das Konzept des Sozialphilosophen Frithjof Bergmann (87), der bei seinen Forschungsarbeiten den Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt. Arbeit soll Spaß machen und nicht nur dem Broterwerb dienen. Arbeit nach Wunsch statt Dienst nach Vorschrift. Das Modell stellt die Bedürfnisse des Menschen und nicht den Profit in den Vordergrund. Worüber unsere Eltern noch verständnislos den Kopf geschüttelt hätten, setzt sich weltweit immer mehr durch.
Mitarbeiter sind wertvolles Kapital
Die Erkenntnis: Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines Unternehmens. Mit ihren Fähigkeiten und ihrer Motivation in einem angenehmen Arbeitsklima sind sie der Motor der Firma. Dabei gilt das alte Motto: Tust du etwas für mich, tue ich auch etwas für dich. Der Arbeitgeber berücksichtigt im Gegenzug individuelle Interessen des Arbeitnehmers, sorgt für Mitbestimmung, eine sinnstiftende Tätigkeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Fachkräfte halten
Besonders die junge Generation, die oft sehr gut ausgebildet ist, hat bei der Wahl des Jobs hohe Ansprüche und kann sich den Arbeitgeber aussuchen. In Zeiten von Fachkräftemangel und internationaler Konkurrenz müssen Arbeitgeber sich etwas einfallen lassen, um gutes Personal zu halten. So entstehen zunehmend neue Arbeitsformen: Jobsharing, Homeoffice, Gleitzeit und Sabbatical. Weitere zentrale Werte in Bergmanns Konzept der neuen Arbeit sind: • Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft. Das bedeutet mehr Gestaltungsfreiheit im Job. Denn wer tut, was gern mag, leistet sinnvolle Arbeit für sich und andere. • Firmen müssen auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit setzen, statt auf Kontrolle. Schließlich möchte jeder Mensch kreativ sein und mitdenken. Stupide Anweisungen in starren Hierarchiestrukturen haben ausgedient. • Im Kampf um talentierte Mitarbeiter werden immer mehr Firmen versuchen, deren Bedürfnisse zu berücksichtigen. Der Mitarbeiter kann Wünsche äußern und eigene Projekte realisieren. Bei New Work geht es also um die gelungene Symbiose von Leben und Arbeiten. Urheber des Bildes: belchonock / 123RF Standard-Bild