Die Tastatur ist das wohl meistgenutzte Arbeitswerkzeug im Büro – doch warum sucht sich kaum ein Office-Arbeiter sein Tippgerät selbst aus?

Die Tastatur, die man im Büro oder zu Hause nutzt, wird in den meisten Fällen beim PC-Kauf mitgeliefert. Oder sie liegt am ersten Arbeitstag bereits auf dem Schreibtisch. Für gewöhnlich handelt es sich um ein preisgünstiges 08/15-Modell, das zwar Tasten für alle benötigten Buchstaben, Ziffern und Zeichen bereitstellt. Doch vollkommen unberücksichtigt bleiben fast immer:

  • das individuelle Schreibverhalten,
  • sinnvolle Zusatzfunktionen,
  • Fehlstellungen der Finger und Hände sowie daraus resultierende Ermüdungserscheinungen oder
  • sogar Schmerzen, hervorgerufen durch das sogenannte Repetitive-Strain-Injury-Syndrom.

Fazit: Nur in den seltensten Fällen ist diese Zufalls-Tastatur, die wir Tag für Tag gewohnheitsmäßig nutzen, auf unsere individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Oft ist sie sogar ungesund. Es spricht also einiges dafür, sich auf die Suche nach dem perfekten Arbeitsgerät zum Tippen zu machen. Die folgenden vier Fragen helfen dabei.

 

Frage 1: Tastatur mit oder ohne Kabel?

Die erste wegweisende Entscheidung vor dem Tastatur-Kauf: Soll sie per Kabel oder kabellos mit dem Computer verbunden sein?

Die kabellose Tastatur hat zweifelsohne einige Vorteile: Sie hält den Arbeitsplatz frei von Kabelwirrwarr, ermöglicht mehr Bewegungsfreiheit, kann einfach transportiert und an andere Geräte wie Notebooks oder Tablets angeschlossen werden. Letzteres funktioniert am besten via Bluetooth, da Tablets diesen Standard meist ab Werk unterstützen und kein zusätzlicher USB-Empfänger angestöpselt werden muss.

Andererseits haben Kabellos-Tastaturen einige Nachteile: Vor allem Bluetooth-Verbindungen, aber auch normale Funkverbindungen sind störanfällig. Je nach eingesetzter Hardware kann es zwischendurch zu Verbindungsabbrüchen oder Aussetzern bei der Übertragung von Tastaturbefehlen kommen – was für jeden Vielschreiber besonders störend ist.

Außerdem müssen Batterien ausgetauscht werden – je nach Benutzung alle paar Monate oder Wochen. Ersatzbatterien sollten stets in Griffnähe liegen.

Tipp:

Nur wenn diese Unsicherheiten den Schreibspaß ganz sicher nicht trüben werden oder unbedingt eine mobile Tastatur eingesetzt werden muss, sollte die kabellose Variante angeschafft werden.

 

Frage 2: Welche Tastatur-Zusatzfunktionen sind sinnvoll?

Eine Tastatur kann mehr als Schreiben – mit programmierbaren Tasten fungiert sie als vielseitige Kommunikationsschnittstelle zwischen Anwender und Computer.

So erleichtern etwa Multimedia-Tasten den Arbeitsalltag, indem sie auf Knopfdruck Tonformate und Videos abspielen, pausieren, lauter oder leiser stellen. Manche Tastaturen haben weitere Sondertasten, mit denen der PC heruntergefahren oder häufig genutzte Anwendungen und Befehle ohne Umweg über die Mausnavigation ausgeführt werden können.

Tipp:

Bereits wenige Extratasten machen den PC-Alltag deutlich komfortabler. Wer ab und an Videos oder Audiodateien abspielt, sollte auf Laut- und Leiser-Tasten achten. Auch Tasten für den Taschenrechner und andere Anwendungen können sinnvoll sein.

 

Frage 3: Welche Tasten-Technik ist die richtige?

Der Schreibkomfort wird maßgeblich von der Technik unter den Tasten bestimmt. Vielschreiber – und ganz besonders Zehn-Finger-Tipper – sollten diese Varianten kennen:

 

  • Rubber Dome Switches: günstige Gummimatten mit Auflagen, die auf Tastendruck die darunterliegende Leiterplatte aktivieren und den Befehl weitergeben. Diese Technik nutzen fast alle 08/15-Tastaturen auf dem Markt.
  • Scissor Switches: Tasten mit besonders schmalem Querschnitt, die vor allem in Notebooks eingesetzt werden. Ähneln den Rubber-Dome-Tasten, wobei der Tastenweg noch kürzer ist.
  • Mechanische Tasten: die Profi-Technik fürs Büro mit extra langer Lebensdauer, gleichbleibender Tippqualität und hoher Belastbarkeit. Fast immer sind Cherry MX Switches im Einsatz, bei denen sich die Tasten je nach eingesetzter MX-Technik in Farbe, Widerstand und Druckpunkt unterscheiden – und das Schreibgefühl maßgeblich bestimmen.

Tipp:

Für Vielschreiber und Zehn-Finger-Tipper lohnt sich eine teurere mechanische Tastatur (ab ca. 60 Euro) auf jeden Fall. Allerdings sollte man vorab die verschiedenen Varianten ausprobieren.

 

Frage 4: Soll es eine ergonomische Tastatur sein?

Vieltipper riskieren Schmerzen – hervorgerufen vor allem durch das Einknicken und Anwinkeln der Handgelenke beim Arbeiten mit normalen, geraden Tastaturen.

Ergonomische Tastatur-Designs machen es besser:

  • Sie sind nach vorn neigbar und abgewinkelt.
  • Mehrere geteilte Tastenfelder sind in einem Winkel oder in geschwungener Form angeordnet.
  • Sie bieten eine hochgestellte Handauflage für die Hände.
  • Sie haben eine seidenmatte, helle, kontrastreiche und abriebfeste Oberfläche.

Tipp:

Wer beim Tippen Schmerzen in Fingern und Handgelenken spürt, sollte unbedingt auf eine ergonomische Tastatur umsteigen. Am besten sofort. Andernfalls droht eine Sehnenscheidenentzündung, die mittlerweile sogar als Berufskrankheit anerkannt wird. Aber auch für alle anderen ist die Investition in eine ergonomische Tastatur sinnvoll – denn so kommt es erst gar nicht zu den unangenehmen Gelenkbeschwerden.

 

Urheber des Bildes: © Marcus Scholz – Fotolia.com

 

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