Smartphones haben neben einem großen Bildschirm auch einen GPS-Empfänger für die Satellitennavigation und einen Lautsprecher eingebaut. Zudem gibt es kostenlose Navi-Apps wie Google Maps. Was liegt also näher, als das Smartphone als Lotse einzusetzen? Können Smartphones tatsächlich ein echtes Navi ersetzen? Ich habe mir dazu einige Gedanken gemacht.

Vorteil Smartphone

Auf den ersten Blick spricht einiges fürs Smartphone. Schließlich hat man die Geräte sowieso stets dabei und die Navigations-App gibt’s kostenlos dazu. Das ist aber längst nicht alles:

  • Keine Kartenaktualisierungen nötig: Statt die Karten umständlich per PC auf den neuesten Stand zu bringen, aktualisieren sich die Straßenkarten der Apps automatisch übers Internet. Außerdem lassen sich Karten aus aller Herren Länder abrufen.
  • Anzeige des Verkehrsflusses: Navi-Apps zeigen in Echtzeit das Tempo des fließenden Verkehrs an. Das können sonst nur teure Navis der Oberklasse.
  • Mehr und aktuellere Sonderziele (POIs): Tankstellen, Cafés und andere Sonderziele sind immer aktuell.
  • Steuerung: Die berührungsempfindlichen Bildschirme (Touchscreens) von Smartphones reagieren viel besser und genauer auf Eingaben. Denn sie verwenden statt resistiver, wie sie in Navis verbaut sind, kapazitive Bildschirme. Das bedeutet sie reagieren nicht auf den Druck des Fingers, sondern auf die Spannung der Hautoberfläche. Die Eingabe ist nicht von der Stärke des Drucks abhängig und deshalb präziser. Dazu kommt: Beliebte Apps wie „Google Maps“ und „Karten“ von Apple lassen sich zudem oft auch per Sprachbefehl steuern. Das klappt viel besser als bei Navis.
  • Stärkere Prozessoren: In modernen Computerhandys stecken schnellere Prozessoren als in Navis, Routen berechnen sie dadurch viel flotter.
  • Schärferer Bildschirm: Computerhandys zeigen Karten und Schriften meist knackscharf dar. Navi-Bildschirme sehen dagegen alt aus.

 

Diese Vorteile haben reinrassige Navis

Doch auch die Navis haben (noch) einige Vorteile auf ihrer Seite.

  • Datentarif nötig: Apps wie „Google Maps“ und Apples „Karten“ benötigen eine Verbindung zum Internet, sonst funktionieren sie nicht. Zwar verbrauchen sie nur rund 5 Megabyte pro Stunde, ohne Datentarif wird’s aber teuer. Noch kostspieliger ist die Nutzung im Ausland.
  • Größerer Bildschirm: Auch wenn die Displays von Computerhandys immer größer werden: 5 Zoll, bei Navis inzwischen Standard, haben dies nur die größten Smartphones. Zudem sind die Bildschirmoberflächen entspiegelt, wodurch sich die Karten bei Sonneneinstrahlung besser ablesen lassen.
  • Lautsprecher: Knackpunkt bei einigen Computerhandys ist der Lautsprecher, der im lauten Auto mitunter überfordert ist.
  • Spezielle Halterung nötig: Halterungen, die bei jedem Navi ab Werk dabei sind, müssen fürs Computerhandy nachgekauft werden. Ansonsten droht Ärger mit der Polizei.
  • Navifunktionen: Was den Komfort beim Navigieren angeht, geben „echte“ Navis noch den Ton an. Sie bieten etwa einen Fahrspurassistenten für unübersichtliche Kreuzungen, zeigen Verkehrsschilder wie die aktuell zugelassene Geschwindigkeit an und berechnen Routen auf Basis historischer Verkehrsdaten. Das alles gibt es bei Gratis-Apps, wenn überhaupt, nur gegen Aufpreis.
  • Gleichzeitig navigieren und telefonieren? Nur mit Navi möglich.

Fazit

Wer nur ab und an zu unbekannten Orten fährt, kommt mit den Gratis-Apps von Apple und vor allem Google bestens aus. Wer sich hingegen zu den Vielfahrern zählt, viel beruflich und oft in anderen Ländern mit dem Auto unterwegs ist, für den ist ein echtes Navi die bessere Wahl.

 

Urheber des Bildes: © Scanrail – Fotolia.com

 

Kommentarfunktion ist geschlossen.