IT-Experten weltweit sagen voraus, dass demnächst fast jeder von uns neben einem Smartphone weitere Gadgets mit sich herumschleppen wird. Vernetzte Datenuhren wie die Apple Watch und Fitnessarmbänder für die Freizeit sollen erst der Anfang sein – auch im Business-Bereich wird tragbare Technik vieles verändern. Oder vielmehr: Die Veränderungen haben schon begonnen.

Wearables sind keine Zukunftsmusik, sondern Gegenwart: 17,6 Millionen Smartwatches und Fitnesstracker wurden 2014 laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) weltweit verkauft. Für dieses Jahr sagen die Marktforscher 51 Millionen Verkäufe voraus.

Bis 2019 soll der globale jährliche Umsatz mit den innovativen Geräten von 4,5 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr auf satte 53 Milliarden US-Dollar (rund 50 Milliarden Euro) klettern, ermittelten die US-Analysten von Juniper Research.

Was bei der Wearables-Entwicklung schnell vergessen wird: Sie verändert nicht nur unsere Freizeit, sondern auch die Arbeits- und Geschäftswelt.

So haben die US-Markforscher von Forrester Research kürzlich herausgefunden: Unternehmen aus zahlreichen Branchen planen, noch in diesem Jahr neue Geschäfts- und Servicemodelle für Wearables zu entwickeln.

 

Mehrheit der Unternehmen denkt über Wearable-Geschäftsmodelle nach

Die Forscher führten einerseits Gespräche mit Führungskräften aus 27 Unternehmen und analysierten andererseits quantitative Befragungen mit weltweit rund 3.100 Managern. Ergebnis: Bei 68 Prozent der Befragten steht das Thema 2015 auf der Agenda.

Doch wie sehen die Business-Ideen konkret aus? Wie könnten Wearables von Unternehmen eingesetzt werden?

Auch das beantworten die Forscher – und formulieren „fünf wichtige Wahrheiten über Wearables, die jede Führungskraft kennen sollte“.

  1. Wearables-Wahrheit: Menschen wollen Wearables

Laut einer weiteren Forrester-Umfrage unter rund 4.560 US- und 11.650 EU-Bürgern würden 42 Prozent der Amerikaner und 36 Prozent der Europäer ein vernetztes Sensor-Armband nutzen, sofern die enthaltenen Dienste sie interessiert. Auch können sich viele Befragte vorstellen, Sensoren an der Kleidung zu tragen (USA: 35 Prozent, EU: 23 Prozent).

  1. Wearables-Wahrheit: Unternehmen wollen sie noch mehr

Laut Forrester werden Wearables im Business-Bereich aktuell so stark nachgefragt wie mobile IT im Jahr 2010. Dabei würden unter anderem folgende Anwendungsgebiete im Fokus stehen:

  • Außendienst: Wearables könnten im Außendienst Leben retten, etwa wenn Mitarbeiter aus dem Energie- oder Infrastruktursektor in abgelegenen Regionen arbeiten. Wearables messen dann Körpertemperatur und Blutwerte und warnen vor gesundheitlichen Gefahren.
  • Schichtarbeit: Erkrankt ein Schichtarbeiter, meldet er das der Smartwatch seines Vorgesetzten – und die schlägt sogleich eine Vertretung vor.
  • Wartungsarbeiten: Wer Maschinen wartet, könnte Datenbrillen wie Google Glass tragen – damit die Hände frei bleiben.
  • Verkauf und Kundendienst: Psychologen sagen, dass Verkaufszahlen steigen, wenn Verkäufer den Blickkontakt mit dem Kunden nicht unterbrechen – und das gelingt besser, wenn sie Datenbrillen statt Handhelds verwenden.
  1. Wearables-Wahrheit: Unternehmen erfinden neue Geschäftsmodelle für Wearables

Der Gesundheitsbereich ist laut Forrester größter Wachstumsmotor. Als Beispiel nennt das Marktforschungsunternehmen die Partnerschaft zwischen Sportartikelhersteller Nike und IT-Gigant Apple: Sie ermögliche neuartige Sport-Dienstleistungen, etwa das Aufzeichnen von Kalorienverbrauch, Geschwindigkeit und Laufstrecke. Auch Modemarken wie Ralph Lauren seien bereits eingestiegen.

  1. Wearables-Wahrheit: Wearables bergen Überraschungen

Wir werden unseren eigenen Körper mit Wearables ausrüsten – aber auch den unserer Kinder und Haustiere, prophezeien die Marktforscher. Aus medizinischen Gründen würden Wearables zudem im menschlichen Körper installiert.

  1. Wearables-Wahrheit: Das Ziel kann ein All-Body-Netzwerk sein

Laut Forrester werden Wearables künftig nicht nur als Stand-Alone-Geräte, sondern vor allem als „All-Body-Networks“ eingesetzt. Dafür verbinden sich mehrere Geräte und Sensoren, um durchgehend miteinander zu kommunizieren und eine Rundumversorgung zu gewährleisten.

 

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