Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Ein Roboter, der ganz von selbst das Büro säubert, eine „Schreibmaschine“, die automatisch Zeitungsartikel schreibt und eine Software, die ohne zu murren Daten analysiert und Handlungsoptionen aufzeigt. Doch sind solche Hightech-Helfer nicht mehr Fluch als Segen? Wir haben die Zukunftsvision der Industrie 4.0 genauer unter die Lupe genommen: Werden wir durch die digitale Revolution bald arbeitslos?

 

Digitale Revolution: Bedrohung für die Arbeitswelt

Das Weltwirtschaftsforum, das sich erst im Januar in Davos getroffen hat, hat eine Untersuchung zum Thema Automatisierung in der Arbeitswelt durchgeführt – mit erschreckendem Ergebnis: Bis 2020 sollen fünf Millionen Bürojobs in den Industrieländern von Computerprogrammen und Robotern ausgeführt werden.

Deutschland sei von dieser Entwicklung besonders hart betroffen. Vor allem Sachbearbeiter und Verwaltungsangestellte bekommen demnach in den kommenden Jahren Konkurrenz durch Algorithmen und Automaten. Diese neue industrielle Revolution könnte Millionen Menschen ihren Job kosten.

 

Was taugen die digitalen Helfer?

Einerseits sind sie eine große Hilfe, andererseits rauben sie Menschen die Arbeitsplätze und handeln emotionslos: Die „digitalen Kollegen“ können im Büro kleine Helfer, aber genauso gut Rivalen sein, die unseren gewohnten Arbeitsalltag bedrohen.

Hier fünf Beispiele:

Roboter-Journalismus: In großen Redaktionen übernimmt bereits Software das Verfassen simpler Tatsachen-Berichte. Doch schillernde Reportagen mit Wortwitz? Von wegen! Dazu wird hoffentlich nie ein Computerprogramm imstande sein.

Kreditprüf-Programme: Im Bankwesen ist die Überprüfung von Kreditanträgen eine lästige Aufgabe, die man gern abgibt. Allerdings entscheidet eine Software rein sachlich. Der gesunde Menschenverstand, ob in einem Businessplan die zündende Idee leuchtet, fehlt ganz einfach.

Digitaler Callcenteragent: Wir alle kennen die automatischen Bandansagen, die einen auffordern laut und deutlich zu sprechen oder passende Nummern einzutippen. Auch ihnen fehlt es an Empathie, wodurch sie nur selten wirklich weiterhelfen können. Echte Menschen am anderen Ende der Leitung sind einem in den meisten Fällen doch lieber.

Putzroboter: Warum eine Putzfrau fürs Büro engagieren, wenn man sich auch einfach einen Roboter einstellen kann? Kleine Saugroboter haben immerhin schon Einzug in Privathaushalte gehalten. Doch eine echte Putzkraft können derzeitige Maschinen noch nicht ersetzen: Der Care-O-Bot des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) beispielsweise kann zwar schon Mülleimer ausleeren, Schmutz identifizieren und beseitigen – arbeitet jedoch im Schneckentempo.

Analysetools: Wer durchforstet schon ohne weiteres eine riesige Datenbank oder analysiert die Produktivität der Mitarbeiter? Solche Dienste werden gern Softwarelösungen überlassen – sofern sie nicht mehr als analysierende Tätigkeiten übernehmen und nicht irgendwann Managementfunktionen innehaben.

 

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