Humor im Job / auf dem Foto: Mitarbeiter haben Spaß im Büro und machen eine

Humor ist nicht nur im Arbeitsleben ein schwieriges Thema. Eine wirklich überzeugende Definition, die alle Aspekte des Humors umfasst, gibt es nicht. Die Zahl derer, die es versucht haben, ist indes seit der Antike sehr hoch. Das verwundert insoweit nicht, als dass bereits kleine Kinder zu lachen beginnen, wenn etwas Komisches passiert. Humor gehört wohl einfach zum Leben dazu.

Allerdings ist Humor in bestimmten Lebenslagen nicht angebracht – etwa als Gast auf einer Beerdigung. Dies gilt umso mehr dann, wenn die Beziehung zum Thema Humor so speziell ausgestaltet ist, wie in Deutschland. Entsprechende Vorsicht sollte deshalb vor allem am Arbeitsplatz gepflegt werden, was bestimmte Arten des Humors betrifft.

Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an

Fragt man Comedians nach dem entscheidenden Kriterium für komische Wirkung, wird in den meisten Fällen das Timing genannt. Das sollten Sie sich auch für das Berufsleben merken. In vielen Theorien zum Thema Humor wird vor allem die entwaffnende und anarchische Wirkung des menschlichen Lachens besonders thematisiert.

Wenn gemeinsam gelacht wird, nivellieren sich Unterschiede im Hinblick auf den persönlichen Status – im Empfinden der Komik einer Situation sind plötzlich alle auf der gleichen Stufe. Entsprechend kann es auf Vorgesetzte ein Anzeichen für mangelnden Respekt sein, wenn ihre Angestellten lauthals lachen.

Die Angst, dass dies auf die eigenen Kosten geschieht, ist in der Regel stark ausgeprägt. Meist machen daher eher die Chefs Witze, über die die Mitarbeiter auch dann lachen, wenn sie ihn gar nicht komisch finden, weil der Status des Chefs dies scheinbar verlangt.

Krisen „weglachen“

Andererseits können auf Vorgesetzte zum Mitlachen animiert werden und sind teilweise für Humor sogar dankbar. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn die Firma oder die Abteilung sich in Schwierigkeiten befindet. Der dahingehend wohl „deutscheste Ansatz“ lautet, dass Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Wer abends um zehn vor der drohenden Nachtschicht einen lustigen und gleichzeitig motivierenden Spruch auf den Lippen hat, hilft dem Chef, weil dieser möglicherweise keine lange Motivationsrede halten muss, sondern den rhetorischen Ball einfach auffangen und weiterspielen kann. Insofern kommt es in Bezug auf Einsatz und Art des Humors im Job entscheidend auf die jeweilige Situation an.

Bestimmte Themen ausklammern

Weiterhin gibt es im beruflichen Bereich in Sachen Humor eine große Zahl von Tabuthemen. Sexistische Witze in großer Runde führen heutzutage eher zu einer Abmahnung als zu anerkennendem Gelächter.

Auch die große Politik sollte möglichst außen vor bleiben, da das Betriebsklima in diesem Zusammenhang eine besonders sensible Angelegenheit ist. Anderes gilt für die Politik vor Ort, wenn sie den Betrieb selbst betrifft. Auch dann kann es hilfreich sein, Probleme dann und wann einfach wegzulachen.

Witze über dicke Menschen, Behinderte oder Ausländer sollte man, wie im sonstigen Leben auch, besser vermeiden. Hier werden schnell Grenzen überschritten und oftmals Gefühle ernsthaft verletzt.

Gerade im Arbeitsumfeld macht die viel beschworene (Political) Correctness in Sachen Humor besonders Sinn. Auch am 1. April oder während des Karnevals sollte man nicht über die Stränge schlagen.

Wie erleben Sie Humor am Arbeitsplatz? Haben Sie lustige bzw. unlustige Anekdoten auf Lager? Oder Ihren Lieblingswitz? Wir freuen uns über Ihren Kommentar!

 

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