3-5-7-Regel

In gehobenen Restaurants gibt es meist die Auswahl aus drei, fünf oder sieben Gängen. Große Blumen binden erfahrene Floristen in ungeraden Zahlen zu Sträußen zusammen. Zeitungen drucken Einleitungen und Zitate häufig in drei, fünf oder sieben Zeilen ab.

Vorher kommt unsere Vorliebe für diese Zahlenfolge? Und wie können Sie die 3-5-7-Regel für Ihre Karriere nutzen? Hier finden Sie Antworten.

Was ist die 3-5-7-Regel?

Die 3-5-7-Regel kommt aus der Zahlenpsychologie und leitet sich aus der menschlichen Vorliebe für ungerade Zahlen ab. Eine rechnerische Begründung, warum uns gerade diese Zahlen positiv erscheinen, gibt es nicht. Sie berühren uns auf einer unterschwelligen Ebene und lösen genau wie Farben, Formen und Töne bestimmte Emotionen aus.

Bei ungeraden Zahlen wie 3, 5 und 7 gegen Psychologen davon aus, dass sie mit einem Gefühl für Harmonie und Schönheit korrespondieren. Arrangements aus drei, fünf oder sieben Gegenständen erscheinen den Betrachtern geordnet und strukturiert. Sie geben uns ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität.

Ungerade Zahlen in der Preisgestaltung

Diese psychologische Wirkung ungerader Zahlen machen sich Unternehmen unter anderem bei der Preisgestaltung zunutze. Statt 100 Euro kosten Produkte zum Beispiel 99,95 Euro. Auf Preise wie 9,99 oder 99,99 Euro greifen Händler dagegen meist zurück, wenn Produkte als besonders günstig angepriesen sollen.

Zwar ist der Preis höher als auf 5 Cent gerundete Summen, ein auf 9 Cent endender Preis erscheint uns aber dennoch als „billig“.

Die 3-5-7-Regel bei Präsentationen

Rational begründen lässt sich die menschliche Reaktion auf die 3-5-7-Regel nicht. Sie wirkt auf unser Unbewusstes ein. Aus diesem Grund kommt sie zum Beispiel bei Kundenpräsentationen und der Gestaltung von Konzepten zum Einsatz.

Möchten Sie Ihren Kunden ein neues Produkt präsentieren, gliedern Sie Ihre Präsentation in drei, fünf oder sieben Abschnitte oder Unterpunkte. Für Überschriften empfehlen sich Konstruktionen wie „3 Gründe“, „5 Tipps“ oder „7 Wege“. Für Top-Listen dürfen es in Ausnahmefällen auch einmal zehn Punkte sein.

Die 3-5-7-Regel in der Karriereplanung

Die 3-5-7-Regel können Sie sich auch bei Ihrer Karriereplanung zunutze machen. Anders als in früheren Generationen gehört es heute eher zur Ausnahme, dass Arbeitnehmer ihre komplette Laufbahn in einem Betrieb verbringen. Vielmehr zählen Jobwechsel zur Tagesordnung.

Die 3-5-7-Regel zur Karriereplanung geht von folgenden Prinzipien aus:

  • Sie sollten mindestens drei Jahre auf einer Position verweilen. So lange brauchen Sie, um sich einzuarbeiten und wirklich einen Beitrag zu leisten.
  • Nach fünf Jahren sollten Sie prüfen, ob Ihre aktuelle Positionen Ihnen noch genügend Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Fällt die Antwort negativ aus, könnte die Zeit gekommen sein, um sich nach einem neuen Job umzusehen.
  • Nach sieben Jahren sollten Sie spätestens eine berufliche Veränderung in Betracht ziehen. Über diese Zeitspanne hinweg schleichen sich Routinen in die Arbeit ein, die Karriere stagniert. Weiterhin besteht nun eine höhere Gefahr, dass Arbeitnehmer zu einem Jobwechsel gezwungen werden, da sich das Unternehmen weiterentwickelt und eventuell seine Schwerpunkte verlagert hat.

Vorteile der Karriereplanung nach der 3-5-7-Regel

Berücksichtigen Sie die 3-5-7-Regel bei Ihrer Karriereplanung und wechseln Ihren Job nach spätestens sieben Jahren, soll das mehrere Vorteile mit sich bringen:

  • Mit einem neuen Job können Sie sich beruflich und persönlich weiterentwickeln.
  • Sie brechen aus alten Routinen aus und können eine neue Perspektive einnehmen.
  • Sie stellen sich neuen Herausforderungen und trainieren dadurch Ihre Hard- und Soft Skills.
  • Sie erlernen neues Fachwissen aus Ihrer Branche.
  • Sie können eine Stelle finden, die besser zu Ihren eigenen Ansprüchen und Werten passt.
  • Sie werten Ihren Lebenslauf auf, zumindest, so lange die Jobwechsel einem roten Faden folgen.
  • Sie knüpfen neue Kontakte und bauen Ihr berufliches Netzwerk aus, woraus sich wiederum bessere Aufstiegschancen ergeben.

Jobwechsel gut überlegen und planen

Bei allen Vorteilen sollten Sie natürlich nicht blind der 3-5-7-Regel folgen. Ob sich nach fünf oder sieben Jahren im Betrieb wirklich ein Jobwechsel empfiehlt, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Fühlen Sie sich an Ihrem Arbeitsplatz wohl und bestehen interne Aufstiegschancen, sollten Sie nicht vorschnell kündigen, nur weil eine Regel das als vorteilhaft ansieht.

In einigen Bereichen, etwa in der Verwaltung oder in der Buchhaltung, ist Konsistenz gefragt und Mitarbeiter bleiben ihrem Arbeitgeber über viele Jahre hinweg erhalten. In schnelllebigen Branchen wie im Marketing oder im IT-Bereich stehen dagegen häufigere Jobwechsel an.

Möchten Sie sich beruflich verändern, sollte dieser Schritt gut geplant sein. Um Fehlentscheidungen zu vermeiden, sollten Sie zunächst überlegen, welche Anforderungen und Wünsche Sie an Ihren neuen Arbeitgeber haben. Welche Rahmenbedingungen sind Ihnen besonders wichtig?

Weiterhin sollten Sie Ihren Lebenslauf auf den aktuellen Stand bringen. Überlegen Sie sich, wie Sie die Motivation für Ihren Jobwechsel im Bewerbungsschreiben am besten begründen und wie Sie Ihre Qualifikationen besonders überzeugend darstellen. Bereiten Sie sich zudem gut auf das Vorstellungsgespräch vor und erstellen Sie einen Katalog an Fragen, die Sie Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber stellen können.

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