Gerade Büromenschen kennen dies gut: Tag für Tag sitzt man an seinem Arbeitsplatz und die Umgebung ist immer dieselbe: gleicher Tisch, gleiche Wandfarbe, gleicher Ausblick, gleiche Kollegen. Da kommt schnell Eintönigkeit auf. Doch bei der Auswahl und Gestaltung der Raumausstattung haben Arbeitnehmer meist wenig bis gar kein Mitspracherecht. Kein Wunder also, dass viele Kollegen ihre Arbeitsplätze mit individuellen Accessoires und Mitbringseln von zu Hause ein bißchen persönlicher und mehr nach ihrem Geschmack gestalten.
Wo der eine Kollege Fotos von Kind, Mann, Freundin, Oma oder dem Familienhund auf dem Schreibtisch platziert, arrangiert der andere liebevoll Topfblumen auf der Fensterbank oder hängt selbstgemalte Bilder der eigenen Kinder an die Bürowand. Auch Urlaubsmitbringsel sind sehr beliebt. So hat meine Kollegin Nina einen kleinen Spiderman-Anhänger am Bildschirm baumeln, den sie mal im Thailand-Urlaub erstanden hat.
Insbesondere die kleinen persönlichen Mitbringsel helfen vielen, sich an ihrem Arbeitsplatz wohl zu fühlen und sich eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Doch Vorsicht – nicht jeder Arbeitgeber sieht den „Nippes“ am Arbeitsplatz gerne. So können persönliche Gegenstände im Büro durchaus vom Chef verboten werden. Einige Unternehmen tun dies, wenn beispielsweise die Büroeinrichtung beschädigt werden könnte oder aber der Betriebsfrieden, beispielsweise aufgrund politisch gesinnter Poster, gefährdet ist.
Unternehmen, die persönliche Gegenstände am Arbeitsplatz verbieten, haben zudem häufig das Ziel, ein einheitliches, repräsentatives Erscheinungsbild des Unternehmens sicherzustellen. Insbesondere in Büros, in denen regelmäßig Kunden oder Geschäftspartner empfangen werden, sind Plüschtiere, Postkarten oder Porzellanfigürchen nicht immer gerne gesehen.
Bei der persönlichen Gestaltung seines Arbeitsplatzes sollte man sich daher überlegen, wer die Mitbringsel von zu Hause zu Gesicht bekommt und welcher Eindruck durch diese bei Chef, Kunden oder Kollegen entstehen könnte.
Ein Artikel aus dem AOL Jobportal nimmt hier eine interessante (und nicht ganz ernst zu nehmende) Einteilung verschiedener „Schreibtischtypen“ vor.
- Bilderwald: Demnach sind Kollegen mit einem Schreibtisch voller Fotos sehr familienorientiert. Übermäßig viele Fotos erwecken jedoch den Eindruck, man sei auch auf der Arbeit gedanklich nur bei seinen Freizeitaktivitäten und kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.
- Gähnende Leere: Ein nahezu leergeräumter Arbeitsplatz ist meist bei sehr ehrgeizigen Kollegen zu finden, die sich durch Nichts von ihrer Arbeit ablenken lassen wollen und klare Strukturen mögen. Auf Außenstehende wirkt ein derartiger Arbeitsplatz jedoch hin und wieder unkreativ und emotionslos.
- Zettelwirtschaft: Ein Kollege, dessen Arbeitsplatz mit Post-its übersäht ist, die wild an Bildschirm, Tisch und Tastatur kleben, ist jemand, der zwar hart arbeitet, jedoch keine wirklich gute Selbstorganisation beherrscht und dessen Zeitmanagement zu wünschen übrig lässt.
- Schlaraffenland: Sie gibt es in fast jedem Büro – Kollegen, bei denen immer eine Packung Kekse oder eine Schüssel mit Gummibärchen zu finden ist, die für alle zugänglich sind. Solch spendable Kollegen sind an einem freundschaftlichen und harmonischen Arbeitsklima interessiert, mögen aber auch Klatsch und Tratsch sehr gerne.
Grundsätzlich gilt: Wer sich an seinem Arbeitsplatz wohl fühlt, der ist motivierter. Dies haben bereits in der Vergangenheit verschiedene Studien belegt. So ergab eine Studie der University of Exeter aus dem Jahr 2010, dass Mitarbeiter, die freie Hand bei der Gestaltung ihres Arbeitsplatzes haben, zufriedener sind und produktiver arbeiten.
Wie sieht es bei Ihnen im Büro aus? Sind persönliche Gegenstände am Arbeitsplatz erlaubt? Was sind Ihre Kollegen für „Schreibtischtypen“?
Urheber des Bildes: © Nomad_Soul – Fotolia.com
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