Mit sogenannten Phishing-E-Mails locken Cyberkriminelle immer mehr Internetuser in die Betrugsfalle. Fast wöchentlich gibt es neue Versionen dieser täuschend echt aussehenden E-Mails, die dazu dienen an Zugangsdaten und Passwörter von arglosen Verbrauchern heranzukommen. Wenn die Kriminellen erst einmal die Daten abgegriffen haben, können Sie beispielsweise auf Kosten der Verbraucher im Internet shoppen, Kontoabbuchungen vornehmen oder schädliche Virensoftware auf den Rechner spielen. Wer auf eine Phishing-E-Mail reingefallen ist, muss daher schnell handeln – aber wie?

 

So erkennen Sie Phishing-E-Mails

Ein gesundes Maß an Misstrauen ist immer noch der beste Phishing-Schutz. Die gefälschten E-Mails sind auf den ersten Blick kaum noch von einer echten E-Mail zu unterscheiden. Die Betrüger geben sich unter einem Vorwand als Mitarbeiter oder Berater eines Unternehmens aus und fordern den Verbraucher meistens dazu auf, einen Link anzuklicken, der auf eine gefälschte Internetseite führt.

Hier wird man dann dazu aufgefordert persönliche Zugangsdaten anzugeben, die die Cyberkriminellen anschließend missbrauchen können.

Aber auch wenn Phishing-Betrüger äußerst professionell vorgehen, lautet der Grundsatz: Ob Bezahldienste, Banken oder andere Unternehmen – kein seriöser Anbieter fragt Kunden per E-Mail nach privaten Zugangsdaten, Passwörtern oder Ähnlichem – auch nicht im Zeitalter des Web 2.0.

Wer diese Tatsache berücksichtigt, kann Phishing-E-Mails schnell erkennen und einfach ignorieren beziehungsweise löschen.

Dennoch gibt es nach wie vor viele Verbraucher, die auf die offiziell wirkenden E-Mails hereinfallen – sei es aus Unkonzentriertheit oder Unsicherheit.

 

PayPal-Phishing – so handeln Sie richtig

Zu den besonders durch Phishing gefährdeten Internetdiensten gehört der Online-Bezahldienst PayPal. Anhand der E-Mail-Adresse und dem PayPal-Passwort können über den Dienstleister ganz einfach Transaktionen vorgenommen werden, was Betrügern besonders leichtes Spiel ermöglicht.

To-Do:

Wurde das PayPal-Konto geknackt, ändern Sie umgehend Ihr Passwort in den Einstellungen der Seite. Sollten bereits Transaktionen ohne Ihr Wissen stattgefunden haben, melden Sie den Vorfall bei der PayPal-Servicehotline 0800 723 4500. Anschließend benachrichtigen Sie Ihr Bankinstitut und lassen gegebenenfalls Ihre Kreditkarte o.Ä. sperren.

 

Bank-Phishing – so handeln Sie richtig

Ähnlich wie das PayPal-Konto, steht auch das Hacken des Online-Banking-Zugangs bei Phishing-Betrügern hoch im Kurs. Häufige Vorwände in Phishing-Mails sind angebliche Überprüfungen zur SEPA-Umstellung oder Sicherheitsprobleme, die in Zusammenhang mit Ihrem Konto aufgetaucht sein sollen.

To-Do:

Sind Sie auf eine derartige Phishing-Mail reingefallen, loggen Sie sich so schnell wie möglich in Ihrem Online-Banking-Account ein und ändern Sie Ihr Passwort. Anschließend informieren Sie Ihre Bank. Wurde ohne Ihr Wissen bereits Geld abgebucht, lassen Sie Ihr Konto umgehend sperren und lassen Sie die Abbuchung rückgängig machen. In vielen Fällen können Sie eine Transaktion widerrufen, bei Überweisungen auf ausländische Konten kann es aber zu Problemen kommen.

 

Wer übernimmt die Folgekosten für Phishing-Schäden?

Wenn es bereits zu spät ist, und Geld von Ihrem Konto durch Dritte überwiesen wurde, gilt es den Schaden möglichst in Grenzen zu halten. Bankkunden unterliegen in der Regel einer sogenannten Sorgfaltspflicht. Banken übernehmen daher nur in Einzelfällen die entstandenen Kosten bzw. finanzielle Schäden.

Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, sollte bei auffälligen Mails IMMER den E-Mail-Absender telefonisch kontaktieren oder die offizielle Homepage des angeblichen Absenders aufrufen und hier Kontakt aufnehmen.

Konkret bedeutet das: Wenn Sie beispielsweise eine Mail von Ihrer Bank bekommen, rufen Sie zunächst die zuständige Service-Hotline an und erkundigen Sie sich, ob die Mail tatsächlich echt ist oder es sich um eine Phishing-Mail handelt.

Wer gänzlich blauäugig handelt und PINs, TANs und Passwörter fahrlässig weitergibt, bleibt für gewöhnlich selbst auf dem finanziellen Schaden sitzen. 

 

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