Eine junge Frau mit roten Haaren hält einen Blumentopf mit einer Pflanze in den Händen und riecht an einer zarten Blüte. Sie trägt ein olivgrünes Oberteil und helle Träger, während sie sich in einer Umgebung mit weiteren Pflanzen und Blumentöpfen befindet.

Büropflanzen-Psychologie: Welche Pflanze passt zu welchem Arbeitsstil?

Büropflanzen sind weit mehr als nur eine Dekoration. Sie bringen etwas Leben in sterile Arbeitsumgebungen, können das Raumklima positiv beeinflussen und sogar die Konzentration und die Kreativität fördern. Doch nicht jede Pflanze passt zu jedem Arbeitsplatz – oder zu jedem Arbeitsstil. Eine gezielte Auswahl macht den Unterschied.

Welches Grün ist das richtige? Pflanzen dem Arbeitsstil anpassen

Menschen haben unterschiedliche Arbeitsrhythmen und Ansprüche an ihren Arbeitsplatz. Auch die räumlichen Voraussetzungen und die Bereitschaft, sich um eine Pflanze zu kümmern, sind von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterschiedlich. Um das passende Gewächs zu finden, lohnt sich daher ein genauerer Blick auf den jeweiligen Arbeitstyp.

Minimalisten: klare Linien, klare Strukturen

Minimalisten schätzen eine aufgeräumte Umgebung ohne viel Schnickschnack. Ihre perfekte Pflanze ist der Bogenhanf. Mit seinen geraden, robusten Blättern passt er ideal in ein strukturiertes Umfeld. Darüber hinaus ist der Bogenhanf pflegeleicht, kommt mit wenig Licht aus und benötigt selten Wasser – eine perfekte Pflanze für alle, die keine Zeit für ausgiebige Pflege haben.

Kreative: Chaos mit Methode

Kreative Köpfe brauchen Pflanzen, die inspirieren und nicht zu viel Struktur aufzwingen. Die Efeutute könnte hier eine gute Wahl sein. Ihre langen, rankenden Triebe bringen Dynamik in den Raum und unterstreichen den kreativen Flow. Zudem ist diese Büropflanze anspruchslos und verzeiht kleinere Pflegefehler.

Pragmatiker: Effizienz vor Ästhetik

Robust und funktional sollte die Pflanze für Menschen mit einen Hang zum Pragmatismus sein. Die Glücksfeder ist nahezu unverwüstlich, sieht dabei aber trotzdem gut aus. Sie wächst langsam, benötigt wenig Licht und Wasser und ist deshalb die passende Begleitung für effiziente Denker.

Teamplayer: verbindende Vernetzung

Teamorientierte Menschen bevorzugen Pflanzen, die kommunikativ wirken und das Gemeinschaftsgefühl stärken. Der Glücksbambus dürfte hier eine passende Wahl sein. Mit seinen geschwungenen Formen fördert er eine harmonische Arbeitsatmosphäre und wird oft als Symbol für Glück und Wachstum gesehen.

Workaholics: Bewegung in Bestform

Workaholics brauchen Pflanzen, die auch bei vernachlässigter Pflege überleben. Die Familie der Kakteen bietet hier zahlreiche Möglichkeiten. Ob groß oder klein, diese Pflanzen sind extrem pflegeleicht und vertragen sogar ein paar Wochen ohne Wasser.

Visionäre: innovative Zukunftsorientierung

Wer im Arbeitsalltag den Blick stets nach vorn richtet, ist mit der Geigenfeige gut beraten. Die Pflanze mit den großen, markanten Blättern ist ein Statement-Piece, das Eleganz und Wachstum symbolisiert. Sie benötigt etwas mehr Licht und Pflege, belohnt aber mit ihrer Präsenz im Raum.

Relaxte: Gelassenheit über alles

Zu Menschen, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, passt Lavendel perfekt. Die Pflanze verbreitet einen beruhigenden Duft, der Stress abbauen kann. Dabei benötigt sie lediglich einen sonnigen Platz und regelmäßiges Gießen. Ideal ist Lavendel für alle, die eine friedliche Atmosphäre schaffen wollen.

Hightech-Fans: Technik trifft Natur

Technikliebhaber, die von vielen Geräten umgeben sind, könnten Gefallen an der Luftpflanze finden. Sie benötigt weder Erde noch einen klassischen Topf und lässt sich einfach an Wänden oder in Glasgefäßen platzieren. Bei einem minimalen Pflegeaufwand sorgt sie für maximalen Stil.

So wirken Büropflanzen auf die Produktivität

Neben der optischen Aufwertung tragen Pflanzen auch dazu bei, das Raumklima zu verbessern. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, filtern Schadstoffe aus der Luft und sorgen für einen angenehmeren Sauerstoffgehalt. Studien haben gezeigt, dass Mitarbeitende, die in einem grünen Umfeld arbeiten, weniger krankheitsbedingte Fehlzeiten haben und sich besser konzentrieren können. Auch auf die Kreativität sollen Pflanzen einen positiven Einfluss haben.

Tipps für die richtige Wahl

Nicht jeder hat den grünsten Daumen, aber viele Pflanzen sind äußerst robust und verzeihen kleine Pflegefehler. Damit die Büropflanzen länger als eine Arbeitswoche überstehen, sind hier einige praktische Hinweise:

  • Standort wählen: Pflanzen wie die Geigenfeige benötigen viel Licht, während der Bogenhanf und die Glücksfeder auch mit weniger Helligkeit auskommen.
  • Wässern: Achten Sie darauf, die Büropflanze nicht zu übergießen. Staunässe ist der häufigste Grund für Pflanzenprobleme. Testen Sie vor dem Gießen die Erdoberfläche: Wenn sie trocken ist, können Sie nachgießen.
  • Luftfeuchtigkeit: Besonders in beheizten Büros ist die Luft schnell mal trocken. Besprühen Sie Pflanzen wie die Efeutute daher regelmäßig mit Wasser.
  • Größe: Große Pflanzen wie die Geigenfeige eignen sich für offene Räume, während kompakte Pflanzen wie Kakteen und Lavendel ideal für den Schreibtisch sind.
  • Dünger: Alle paar Wochen etwas Dünger im Gießwasser hilft, das Wachstum zu fördern und die Pflanzen gesund zu halten.

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Was macht uns (arbeits)glücklich? / auf dem Foto: Eine gut gelaunte, rothaarige Frau mit einem Schild: "I love my job".

Was macht uns (arbeits)glücklich?

Gesundheit, eine harmonische Beziehung, erfüllende Hobbys – es gibt viele Dinge, die uns glücklich und zufrieden machen. Doch was sorgt eigentlich dafür, dass wir uns auch bei der Arbeit glücklich fühlen? Ist es ein hohes Gehalt, eine ausgewogene Work-Life-Balance oder das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun?

Der folgende Beitrag zeigt, welche Aspekte zum Arbeitsglück beitragen.

Work-Happiness-Report: Acht von zehn Deutschen sind im Job glücklich

In der öffentlichen Diskussion stehen aktuell die Forderung nach einer Viertagewoche und nach einer besseren Work-Life-Balance im Fokus. Anders als die Debatte vermuten ließe, sind die meisten Deutschen allerdings mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt der Work-Happiness-Report 2024 des Hamburger Unternehmens Awork in Zusammenarbeit mit Appinio.

Für den Report wurden 1.000 Arbeitnehmende zwischen 18 und 65 Jahren aus allen Branchen und Beschäftigungsstufen nach ihrem Glücksempfinden im Job befragt. Acht von zehn Beschäftigten bezeichnen sich demnach als glücklich in ihrem Job.

Die Studienautoren unterscheiden dabei Arbeitsglück von Arbeitszufriedenheit. Bloße Zufriedenheit sei gegeben, wenn die Erwartungen mit dem Soll-Zustand übereinstimmen. Arbeitsglück stelle sich dagegen ein, wenn Arbeitnehmende ein tieferes Gefühl der Erfüllung und des Sinns bei der Arbeit empfinden.

Die Studie misst auch das durchschnittliche Arbeitsglück in Deutschland. Im Jahr 2024 lag es bei 6,9 von 10 Punkten – ein Anstieg von 0,2 Punkten im Vergleich zum Vorjahr.

Drei maßgebliche Faktoren fürs Arbeitsglück

Arbeitsglück ist den meisten Arbeitnehmenden in Deutschland sehr wichtig, heißt es in der Studie weiter. So wichtig sogar, dass 73 Prozent der Befragten einen Teil ihres Gehalts für mehr Arbeitsglück eintauschen würden. Doch was macht uns nun glücklich bei der Arbeit?

Der Work-Happiness-Report identifiziert drei Faktoren, die zum Arbeitsglück beitragen:

  • Sinn: Die eigene Arbeit erscheint uns als sinnvoll.
  • Selbstverwirklichung: Wir können im Job eigene Ideen umsetzen.
  • Gemeinschaft: Das Team zieht an einem Strang und wir haben das Gefühl, uns auch einmal Fehler erlauben zu können.

Flexibilität macht glücklich

Befragte, die eine Viertagewoche nutzen können, scheinen am glücklichsten zu sein. Sie erreichen einen „Glücksscore“ von 7,6 von 10 Punkten. Befragte, die ungewollt mehr als vier Tage in der Woche arbeiten, kommen auf einen Glücksscore von 6,9 Punkten. Studienteilnehmer, die gewollt länger arbeiten, erreichen 7,0 Punkte.

Flexible Arbeitsstrukturen wirken sich ebenfalls positiv aufs Wohlbefinden aus. So bezeichnen sich etwa acht von zehn Befragten, die hybride Arbeitsmodelle nutzen und auch mal im Homeoffice arbeiten, als glücklich.

Einige Branchen räumen Arbeitnehmern nun mehr Flexibilität und Gestaltungsfreiraum ein als andere. Vorm im Glücksranking liegen Beschäftigte in der Tech- und Beratungsbranche. Hier stimmen sowohl die Strukturen als auch das Gehalt.

Eher niedrige Glückswerte erreichen dagegen das Gesundheitswesen und der Finanzsektor, unter anderem aufgrund fehlender Flexibilität. Auch viele Beschäftigte in der Kreativbranche sind unzufrieden, was an den vergleichsweise geringen Gehältern liegen könnte.

Weitere Glücksfaktoren

Neben Sinn, Selbstverwirklichung und Gemeinschaft trägt also auch das Gehalt zum Arbeitsglück bei. Diese Ergebnisse des Work-Happiness-Reports bestätigen Erkenntnisse einer früheren Studie der London School of Economics. Die hatte 2006 Befragungen von Menschen aus 160 Ländern ausgewertet und untersucht, was uns bei der Arbeit glücklich macht.

Wichtige Glücksfaktoren sind demnach:

– Eine ausgewogene Work-Life-Balance.

– Ein gutes, angemessenes Gehalt.

– Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten.

– Ein angenehmes, positives und unterstützendes Arbeitsklima.

Selbstständige schätzen ihr Arbeitsglück übrigens meist höher ein als Arbeitnehmende – zumindest in Europa, Nordamerika, Australien, Neuseeland und Ostasien. Die Arbeitszeit an sich hat dieser Studie zufolge weniger Einfluss auf das private Glück. Wichtiger ist, dass die tatsächliche Arbeitszeit mit den eigenen Erwartungen übereinstimmt.

Wer in Teilzeit arbeiten möchte, aber einer Vollzeittätigkeit nachgehen muss, ist demnach weniger glücklich als jemand, der wirklich in Vollzeit arbeiten will.

Glücksfaktoren spielen zusammen

Die verschiedenen Glücksfaktoren sollten nicht einzeln betrachtet werden. Sie spielen zusammen und beeinflussen sich gegenseitig. Wenn zum Beispiel das Gehalt stimmt, aber kaum Zeit für Freizeit und Familie bleibt, wirkt sich das negativ aufs persönliche Glücksempfinden aus.

Wie der Work-Happiness-Report zeigt, hängt das subjektive Glücksgefühl im Job auch vom Alter ab. Junge und ältere Menschen schätzen sich tendenziell als glücklicher ein. Menschen in ihren Dreißigern und Vierzigern sind weniger zufrieden. Den Studienautoren zufolge hängt das mit den vielen Veränderungen zusammen, die in dieser Lebensphase auftreten: Eventuell ist man gerade in eine stressige Führungsposition aufgestiegen oder hat Kredite aufgenommen. Das belastet.

Schlechte Führung verringert das Arbeitsglück

Das Glück der Beschäftigten sollte nicht nur den Arbeitnehmern wichtig sein, sondern auch den Unternehmen. Glückliche Mitarbeiter gehen nämlich nachweislich produktiver zu Werke und sind kreativer sowie verlässlicher.

Um zum Glück und zur Zufriedenheit ihrer Beschäftigten beizutragen, sollten Unternehmen auch wissen, was das Arbeitsglück verringert. Dem Work-Happiness-Report zufolge wirken sich vor allem schlechte Vorgesetzte negativ aufs Glücksempfinden der Belegschaft aus. 56 Prozent der Befragten nennen diesen Faktor. Darauf folgen eine schlechte Teamkultur (48 Prozent) und fehlende Kommunikation (41 Prozent).

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