Das Homeoffice bringt für viele Angestellte zahlreiche Vorteile mit sich. Dabei wird ein entscheidender Nachteil oft übersehen: Die Trennung von Arbeit und Freizeit ist deutlich schwieriger und die Work-Life-Balance somit in Gefahr. Wer gefühlt den ganzen Tag nur noch arbeitet oder selbst abends gedanklich nicht von der Arbeit loskommt, sollte daher etwas für seine Work-Life-Separation tun.
Work-Life-Separation: Was ist das?
Hinter dem Begriff “Work-Life-Separation” verbirgt sich das, was für frühere Arbeitnehmergenerationen meist völlig selbstverständlich war: eine strikte(re) Trennung von Arbeit und Freizeit. Während in den letzten Jahren vor allem das Work-Life-Blending, also die fortschreitende Verschmelzung von Arbeit und Privatleben, forciert und gefeiert wurde, zieht es die aktuelle Generation Z (Generation der nach 1998 Geborenen) wieder deutlich stärker zur klaren Trennung hin.
Wie funktioniert Work-Life-Separation?
Wer im Büro arbeitet, mag es mit der klaren Trennung von Beruf und Freizeit noch relativ leicht haben. Hier genügt es, im Feierabend konsequent den Blick auf berufliche E-Mails zu vermeiden und auch telefonisch nicht dauernd verfügbar zu sein. Wer mit dem Chef feste Kernarbeitszeiten vereinbart, außerhalb derer er nicht (dauer-)erreichbar sein muss, hat schon viel gewonnen.
Deutlich schwieriger ist die Work-Life-Separation für Angestellte, die oft oder vorwiegend im Homeoffice arbeiten. Denn: Vor allem wenn kein separates Arbeitszimmer vorhanden ist, verschmelzen beide Lebensbereiche und lassen sich nur schwer auseinanderhalten. Das hilft:
- Rituale schaffen
Wer im Büro arbeitet, hat den Arbeitsweg als morgen- und abendliches Ritual, um sich geistig auf den Job einzustimmen und sich wieder davon zu lösen. Im Homeoffice fällt das weg. Um eine klare Trennung zu ermöglichen, sollten daher neue Rituale geschaffen werden, um dem Tagesablauf Struktur zu verleihen.
- Fixe Arbeitszeiten definieren
Auch im Homeoffice sollten fixe Arbeits- und Pausenzeiten festgelegt werden, um eine Trennung zwischen Arbeit und Freizeit zu ermöglichen. Während der definierten Arbeitszeit wird sich streng auf den Job konzentriert, ohne zwischendurch die Wäsche zu erledigen. Dafür haben auch Arbeits-E-Mails in der Freizeit nichts zu suchen.
- Arbeit und Freizeit auch optisch trennen
Wer ein Arbeitszimmer hat, ist hier im Vorteil: Nach Feierabend einfach die Zimmertür schließen und die Freizeit hat offiziell begonnen. Schwieriger wird es, wenn der Arbeitsplatz zum Beispiel im Wohnzimmer aufgebaut werden muss. Hier sollten Laptop und Co. morgens aufgebaut und nach Feierabend wieder ordentlich verstaut werden – zum Beispiel in einer Kiste. In der Pause wird der Laptop zugeklappt, um geistig Abstand zu gewinnen.
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