Das dreckige Geschirr, das sich im Hintergrund in der Küche türmt, lautes Tippen auf der Tastatur und Kleidung, die eher die Bezeichnung Gammellook verdient – während einer Videokonferenz sollte dies alles tabu sein. Denn auch wenn das vertraute Umfeld im Homeoffice schnell dazu verleitet, sollte man berufliche Online-Meetings nicht zu locker nehmen und einige Verhaltensregeln beachten. Ist die Jogginghose erlaubt? Darf ich nebenbei arbeiten? Und wie bereite ich mich vor? Hier gibt es Antworten und hilfreiche Tipps für professionelles Auftreten vor der Kamera.
Bitte aufräumen! Die geeignete Arbeitsumgebung
Während die eigenen vier Wände im Büroalltag nichts zu suchen haben, sind sie bei Videokonferenzen aus dem Homeoffice plötzlich sehr präsent. Sofern wir nicht einen virtuellen Hintergrund einstellen, sehen fremde Personen, welche Farbe die Tapete hat, welche Bücher im Regal stehen und wie wir eingerichtet sind. Ganz gleich, ob Sie es modern-puristisch oder doch plüschig-verspielt mögen, für den guten Eindruck sollte der Arbeitsplatz und gesamte Hintergrundbereich aufgeräumt, ordentlich und sauber sein, wenn die Kamera eingeschaltet wird. Bestenfalls ist zudem für eine gute und ausreichende Beleuchtung gesorgt. Zu einer optimalen Vorbereitung gehört es zudem, alle für das virtuelle Meeting wichtigen Arbeitsunterlagen parat zu haben.
Angemessene Kleidung: der Dresscode für den Call
Für die Videokonferenz gelten im Hinblick auf den Dresscode dieselben Regeln wie für eine Präsenzveranstaltung. Bedeutet: Wählen Sie Ihre Kleidung dem Anlass entsprechend und so, wie sie diese auch im Büro tragen würden. Wird es also hochoffiziell, dann darf es durchaus auch der Anzug oder das Kostüm sein. Auf die Frage nach der Jogginghose gibt es dagegen keine eindeutige Antwort. Wer sich für den bequemen Look an den Beinen entscheidet, muss auf jeden Fall sicherstellen, dass er während der Konferenz nicht aufsteht. Allein für die Business-Gefühl und das damit verbundene eigene Verhalten kann es aus psychologischen Gründen aber durchaus sinnvoll sein, auch den für die Kamera unsichtbaren Teil angemessen zu kleiden.
Schau mir in die Augen! Die Kommunikationsregeln
Dass man seinem Gegenüber in die Augen schaut, lernen wir bereits als Kind. Damit sich der Gesprächspartner auch in Online-Meetings angesprochen fühlt, richtet man den Blick direkt auf die Kamera. Ein Zeichen des Respekts und des Interesses ist es zudem, sich während der Videokonferenz nicht mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nebenbei E-Mails zu lesen, WhatsApp-Nachrichten zu beantworten oder sich gar die Fingernägel zu lackieren, sind daher absolute No-Gos. Das Smartphone ist idealerweise komplett ausgeschaltet.
Wer aktuell nicht spricht, sollte in Konferenzen mit mehreren Teilnehmern darauf achten, sein Mikrofon lautlos zu stellen. Denn komplett ausschließen lassen sich Hintergrundgeräusche in der Regel nicht – sei es zum Beispiel ein Räuspern, das Rascheln von Papier oder das Klingeln an der Tür. Wer nicht alleine zu Hause ist, gibt vorher allen anwesenden Personen Bescheid. Damit ungebetene „Gäste“ nicht plötzlich im Raum stehen, lohnt es sich, einen Hinweis an der Tür anzubringen oder sogar abzuschließen.
Für den guten Ton: der Umgang mit der Technik
Bin ich gut zu verstehen? Funktionieren das Mikrofon und die Kamera? Kann ich den Einladungslink öffnen und ist meine Internetverbindung stabil? Mit all diesen Fragen sollte man sich bereits vor der Videokonferenz beschäftigen und nicht erst, wenn diese bereits begonnen hat. Um auf Nummer sicher zu gehen, wählen Sie sich bereits einige Minuten früher für einen Funktionscheck ein. Während der Konferenz gilt es dann, das Mikrofon nicht zu dicht und nicht zu nah am Mund zu positionieren und sich möglichst wenig zu bewegen, um verzerrende Bildfolgen zu vermeiden.
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