Mit dem Internet hat sich auch eine ganze Reihe an neuen Tätigkeitsfeldern entwickelt. Wer heute auf Stellensuche geht, stößt auf eine Vielzahl an ungewöhnlichen Berufen und Jobbezeichnungen. Skurrile Jobs finden Bewerber aber nicht nur im Online-Bereich. Sie können auch als menschliche Vogelscheuche auf dem Flughafen arbeiten oder ihre Liebe zu bunten Bausteinen zum Beruf machen.
1. Professioneller Schlussmacher
„Es ist aus!“ Dieser Satz kommt manchen Menschen nicht leicht über die Lippen. Wer sich nicht traut, eine Beziehung selbst zu beenden, kann einen professionellen Schlussmacher beauftragen.
Was macht man da?
Schlussmacher beenden Beziehungen, überwiegend privater Natur – von der kurzen Affäre bis hin zur langjährigen Partnerschaft. Meistens arbeiten Schlussmacher für Trennungsagenturen, die ihre Dienste online anbieten. Manche dieser Agenturen übernehmen für ihre Kunden auch die Kündigung des Arbeitsplatzes oder andere unangenehme Aufgaben.
Wie wird man das?
Eine spezielle Ausbildung zum Schlussmacher gibt es nicht. Erforderlich sind Kommunikationstalent, Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl.
2. Innovationsmanager
Neue Ideen gesucht! Innovationsmanager helfen Betrieben, ausgefallene Angebote zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Was macht man da?
Innovationsmanager werden tätig, wenn Unternehmen auf der Suche nach neuen Produkten und Dienstleistungen sind. Sie analysieren den Markt, beobachten die Konkurrenz und entwickeln Angebote, die sich so noch nicht finden lassen. Anschließend unterstützen sie Unternehmen bei der Markteinführung und beim Marketing.
Wie wird man das?
Auch für den Beruf als Innovationsmanager/in gibt es noch keine einheitliche Ausbildung. In der Regel wird ein Studienabschluss in einem wirtschaftlichen oder technischen Bereich vorausgesetzt.
3. Chief Happiness Officer
Glückliche Mitarbeiter sind motivierter und arbeiten produktiver. Was liegt also näher, als jemanden zu beschäftigen, der sich um das Glück der Belegschaft kümmert?
Was macht man da?
„Glücksbeauftrage“ wurden zunächst im Silicon Valley eingesetzt. Internetgigant Google führte als erstes Unternehmen diese Position ein. Heute gibt es entsprechende Stellen auch in Deutschland. Chief Happiness Officers entwickeln Ideen, mit denen sich die Zufriedenheit und das allgemeine Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern lassen. Sie organisieren Mitarbeiter-Trainings und Feiern, kümmern sich um eine ansprechende Gestaltung des Arbeitsplatzes und sind Ansprechpartner bei Problemen und Sorgen.
Wie wird man das?
Chief Happiness Officers haben meist eine Ausbildung oder ein Studium im wirtschaftswissenschaftlichen oder kommunikationswissenschaftlichen Bereich absolviert. Mittlerweile werden auch spezielle Weiterbildungen angeboten.
4. Glückskeksautor
Ursprünglich kommen sie aus Japan, heute sind sie vor allem aus chinesischen Restaurants bekannt: Glückskekse. Die schlauen Sprüche, die in die Kekse eingebacken sind, stammen aus der Feder von Glückskeksautoren.
Was macht man da?
Genau das, was die Berufsbezeichnung sagt: Glückskeksautoren schreiben die Weisheiten auf, die nachher in den Keksen stecken. Beschäftigt werden sie zum Beispiel bei der Firma Wonton Food, dem internationalen Marktführer im Bereich der Glückskeksproduktion. Daneben sind auch andere Autorenteams auf der Suche nach wortgewandtem Nachwuchs.
Wie wird man das?
Eine bestimmte Ausbildung wird nicht vorausgesetzt, schriftstellerisches Talent sollte man aber mitbringen. Der Job ist nicht unbedingt eine Vollzeitbeschäftigung, vielmehr ein attraktiver Nebenverdienst für Redakteure, Werbetexter und andere Schreiberlinge.
5. Bird Controller
„Menschliche Vogelscheuche“ – hinter dieser Berufsbezeichnung verbirgt sich nicht etwa eine Anstellung in der Geisterbahn, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe auf dem Flughafen.
Was macht man da?
Fliegen Vögel in Flugzeugturbinen, kann dies im schlimmsten Fall die Maschine zum Absturz bringen. Bird Controller verhindern das. Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem, das Rollfeld möglichst unattraktiv für Vögel zu machen. Sie wählen zum Beispiel Pflanzen aus, die Vögeln keine Nahrung bieten. Darüber hinaus halten sich auch kleine Säugetiere wie Kaninchen vom Rollfeld fern. In der Regel fangen sie die Tiere lebend ein und siedeln sie um.
Wie wird man das?
Eine offizielle Ausbildung zum Bird Controller gibt es nicht. Als Voraussetzung ist ein Jagdschein vorzuweisen. Die meisten Bird Controller haben eine Ausbildung zum Forstwirt oder Berufsjäger absolviert.
6. LEGO Modell Designer
LEGO-Steine faszinieren Kinder wie Erwachsene. Wer beruflich mit LEGO spielen möchte, hat tatsächlich die Chance dazu – als LEGO-Modellbauer in den Legoland Discovery Centers.
Was macht man da?
LEGO Modell Designer, wie der Beruf offiziell heißt, bauen LEGO-Modelle, die anschließend die Besucher der Legoland-Welten ins Staunen versetzen. Als Grundlage dienen Design-Briefings. Die professionellen LEGO-Bauer verwandeln diese in hervorragende Modellbauten.
Wie wird man das?
Die Position als LEGO Modell Designer wird nur selten ausgeschrieben und ist entsprechend begehrt. Bewerber müssen neben ihrer Begeisterung für LEGO auch Erfahrungen im Produktdesign und Modellbau mitbringen. Computerkenntnisse, Flexibilität und gute kommunikative Fähigkeiten sind ebenfalls gewünscht.
Außergewöhnliche Berufe in der Historie
Ausgefallene Jobs sind keineswegs eine Erfindung des Internetzeitalters. In der Geschichte lassen sich viele Berufsbezeichnungen finden, die heute äußerst skurril anmuten. So liefen im Preußen des 18. Jahrhunderts etwa Kaffeeriecher durch die Gegend. Die Kriegsveteranen sollten herausfinden, wo illegal Kaffeebohnen geröstet wurden.
In europäischen Parkanlagen lebten um dieselbe Zeit herum sogenannte Schmuckeremiten. Deren Aufgabe bestand einzig und allein darin, den Park mit ihrer wallend gewandeten und langbärtigen Anwesenheit zu schmücken.
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