Wer Stellenanzeigen aufmerksam liest, wird immer häufiger mit dieser Anforderung konfrontiert. Die Hands-on-Mentalität ist ein wichtiger Soft Skill, den Unternehmen bei ihren (künftigen) Mitarbeitenden voraussetzen. Doch welche Eigenschaften verbergen sich eigentlich genau dahinter?
Tatkraft und Eigeninitiative: Das sind die Hands-on-Eigenschaften
Wörtlich übersetzen lässt sich der englische Begriff „hands-on“ mit praktisch und aktiv. Und tatsächlich kommen im übertragenen Sinn auch die Hände ins Spiel. Dabei treffen es Formulierungen, wie die Ärmel hochkrempeln, Hand an etwas legen und mit anpacken, bereits sehr gut. Menschen mit einer Hands-on-Mentalität zeichnen sich im Arbeitsleben dabei aus durch mehrere Eigenschaften aus. Das sind:
- Eigeninitiative
- Durchsetzungsvermögen
- Tatkraft
- Zielstrebigkeit
- Handlungsorientierung
- Selbstbewusstsein
Tatkraft beweisen: die passende Formulierung für die Bewerbung
„Ich zeichne mich durch eine hohe Hands-on-Mentalität aus …“ Wer Phrasen wie diese in seinem Anschreiben formuliert, muss sich nicht wundern, wenn ein Personaler diese nur mit einem müden Gähnen quittiert und keine Einladung zum Vorstellungsgespräch ausspricht. Vielmehr gilt es jetzt bereits mit Worten, seine eigene Tatkraft unter Beweis zu stellen.
Ist eine Hands-on-Einstellung gefordert, können bereits kreative Formulierungen hilfreich sein („Ärmel hochkrempeln? Ich bin dabei.“). Gut ankommen jetzt zudem konkrete Beispiele, die unbedingt der Wahrheit entsprechen und beweisen, dass Hands-on für Sie nicht bloß eine trendige Wortschöpfung ist. Vielleicht haben Sie ja ein Projekt maßgeblich vorangetrieben, ein Produkt ins rechte Licht gerückt oder besonders hohe Verkaufserlöse erzielt? All diese Informationen dürfen beispielhaft gerne erwähnt werden.
Ein Macher sein: im Job die Hands-on-Mentalität unter Beweis stellen
Zunächst einmal sei gesagt: Die Hands-on-Mentalität kann man nur bedingt lernen. Wer grundsätzlich eine eher zurückhaltende und introvertierte Person ist und wem die Theorie mehr liegt als die Praxis, der müsste sich schon sehr verstellen, um im Job zum Macher zu werden. Dementsprechend ist es empfehlenswert, seine eigenen Stärken, aber auch Grenzen zu kennen und diese zu akzeptieren. Mit anderen Worten: Nehmen Sie keinen Job an, bei dem Hands-on-Mentalität gefragt ist, wenn Ihnen diese gar nicht liegt.
Wer andersherum praktisch denkt und eine Person ist, die auch mal mit anpackt, hat mehrere Möglichkeiten, die eigenen Fähigkeiten im Berufsalltag unter Beweis zu stellen. Je nach Stelle und Umfeld ist das zum Beispiel möglich durch:
- Aufgaben sehen: Eigeninitiative kommt garantiert gut an. Es lohnt sich daher, sich bereits in den ersten Tagen selbst Aufgaben zu suchen und diese zu erledigen oder sich zumindest dafür anzubieten.
- Ideen einbringen: Im Teammeeting sind eigene Ideen, Inspirationen und Verbesserungsvorschläge eine gute Möglichkeit, Engagement zu zeigen. Zumindest in der ersten Zeit ist hier jedoch noch etwas Zurückhaltung gefragt – wer direkt vorprescht, kann auch schnell als übereifrig oder als Querulant gelten.
- Vorschläge umsetzen: Kreative Ideen sollten keine Worthülsen bleiben, sondern proaktiv in die Tat umgesetzt werden. Dies gelingt zum Beispiel unkompliziert und schnell bei kleineren Projekten, wie der Erstellung von Textvorlagen und Gesprächsleitfäden oder einer neuen Struktur der Ablage.
- Unterstützung leisten: Hands-on-Mentalität bedeutet auch, die Augen offenzuhalten und selbst zu erkennen, wo man gebraucht wird. Ertrinkt der Kollege beispielsweise in Arbeit, dann kann man ihm auch mal unter die Arme greifen. Wichtig: Die eigenen Aufgaben darf man dabei natürlich nicht aus dem Blick verlieren. Im Zweifel lohnt hier die Rücksprache mit dem Chef.
Eine gute Führungskraft mit Hands-on-Mentalität: Was zeichnet sie aus?
Führungskräfte, die eine Hands-on-Mentalität an den Tag legen, sind in der Regel bei den Mitarbeitenden beliebt. Sie zeichnen dadurch aus, dass sie nicht nur Organisieren und Delegieren, sondern dicht am operativen Geschäft bleiben und auch mal mit anpacken. Flache Hierarchien sind für diese Vorgesetzten selbstverständlich. Sie sind Ansprechpartner, haben ein offenes Ohr für die Angestellten und geben Hilfestellungen.
Urheber des Titelbildes: thodonal/ 123RF Standard-Bild