Social-Media-Crashkurs: Endlich nicht mehr ahnungslos! / auf dem Foto: Vier Personen stehen im Kreis und nutzen ihre Smartphones. Köpfe sind nicht im Bildausschnitt zu sehen. Symbole für Likes, Daumen hoch, Kommentare, Sternchen und Herzen wurden in das Foto eingefügt.

Social-Media-Crashkurs: Endlich nicht mehr ahnungslos!

Die jungen Kollegen im Büro unterhalten sich über die aktuellsten TikTok-Trends oder die neuesten VTuber und Sie verstehen nur Bahnhof? Sie kennen zwar Facebook und X, ehemals Twitter, wissen aber kaum, welche sozialen Medien bei den jüngeren Generationen angesagt sind? Unser Social-Media-Crashkurs klärt auf.

Social Media und der Unterschied zwischen den Generationen

Social Media gehört heute für die meisten Menschen zum Alltag. Sowohl jüngere Mitglieder der sogenannten Generation X (Geburtsjahr 1965 – 1980) als auch Millennials (1981 – 1996) und Generation Z (1997 – 2006) sind mit digitalen Technologien und dem Internet aufgewachsen. In ihren Nutzungsgewohnheiten und Vorlieben für verschiedene Social Media-Plattformen unterscheiden sich die Generationen jedoch deutlich.

Angehörige der Generation X nutzen soziale Medien vorrangig zu Informationszwecken, zur Recherche und Meinungsfindung. Im Gegensatz zu Millennials und der Generation Z gelten sie als eher passive Nutzer.

Jüngere Menschen sind deutlich häufiger in den sozialen Medien unterwegs. Während Generation X auf durchschnittlich sieben Stunden in der Woche kommt, nutzen Millennials und Generation Z Social Media rund zwei bis drei Stunden am Tag. Das geht aus Daten von Ximpl Digital hervor.

Bei Millennials und Generation Z stehen dabei vor allem Unterhaltungszwecke im Vordergrund. Insbesondere Generation Z bevorzugt zudem visuelle Inhalte anstelle von Texten.

Soziale Medien – wichtigste Nachrichtenquelle der jungen Generation

Social Media hat sich mittlerweile zur wichtigsten Nachrichtenquelle junger Menschen entwickelt. Wie die Mediengewichtsstudie der Medienanstalten zeigt, nutzen rund zwei Drittel (64 Prozent) der Generation Z soziale Medien als Quelle für Informationen. Für rund 30 Prozent stellen soziale Medien sogar die wichtigste Informationsquelle dar. Kommentatoren auf YouTube und anderen Plattformen nehmen den Platz der Nachrichtensendungen und Tageszeitungen ein.

Auch bei den über 30-Jährigen steigt die Bedeutung von Social Media als tägliche Infoquelle. Mitglieder der Generation X und Millennials zeigen sich allerdings zurückhaltender, was die Freigabe persönlicher Daten und privater Informationen angeht. Generation Z nutzt Social Media dagegen verstärkt zur Selbstdarstellung. Manche teilen fast jeden Augenblick ihres Lebens mit ihren Followern. Wer auf diese Weise ein großes Publikum erreicht, entwickelt sich zum Influencer und damit zum Meinungsmacher.

Noch ein weiterer Unterschied lässt sich bemerken: Angehörige der Generation Z stehen technologischen Entwicklungen wie künstlicher Intelligenz (KI) und Kryptowährungen aufgeschlossener gegenüber als ältere Menschen.

Info-Box: Influencer

Als Influencer bezeichnet man eine Person, die in den sozialen Medien eine große Anzahl an Followern erreicht. Mit ihrer Online-Präsenz können Influencer die Meinung ihres Publikums und auch deren Kaufentscheidungen beeinflussen. Unternehmen nutzen dieses Phänomen für das sogenannte Influencer-Marketing, bei dem sie Influencer ihre Produkte oder Dienstleistungen bewerben lassen.

Die beliebtesten sozialen Medien der Generation Z

Welche sozialen Medien sind bei jungen Menschen nun besonders beliebt? Antworten auf diese Frage finden sich in verschiedenen Studien, unter anderem im YouGov Social Media Report 2024. Demnach führt in der deutschen Gesamtbevölkerung immer noch Facebook die Rangliste der Social Media-Plattformen an. Fast jeder zweite Deutsche (48 Prozent) hat die Plattform im Studienzeitraum genutzt. Unter den Angehörigen der Generation Z war es allerdings nur jeder Vierte. Die Jüngeren bevorzugen vielmehr Plattformen wie Instagram, YouTube, TikTok und Snapchat.

1. Instagram

Die meistgenutzte Social Media-Plattform der Generation Z ist Instagram, genutzt von rund 66 Prozent der Generation Z-Angehörigen.

Instagram wurde eigens für die Ansprüche der jungen Generation entwickelt. Über die App lassen sich verschiedene Kurzinhalte teilen:

– Reels, kurze Videos von 15 Sekunden Dauer

– Memes, lustige Fotos und Videos

– Stories, temporäre Beiträge, die nur für 24 Stunden einsehbar bleiben. Nachdem Meta, der Facebook-Mutterkonzern, Instagram erworben hat, können Stories auch als sogenannte Highlights markiert und für längere Zeit geteilt werden.

Auf Instagram tummeln sich auch viele Prominente aus unterschiedlichen Entertainment-Bereichen. Influencer nutzen die Plattform, um sich selbst und neue Produkte zu bewerben.

2. YouTube

Die Videoplattform YouTube ist über alle Generationen hinweg beliebt. Kein Wunder, ist das Angebot an Inhalten doch äußerst vielfältig: Von tagesaktuellen Nachrichten bis zu Film- und Buchkritiken, von lustigen Tiervideos bis zu Make-up-Tutorials finden Nutzer hier ein breites Spektrum an Informationen und Unterhaltung. In Video-Blogs, kurz Vlog genannt, teilen die Ersteller ihre Gedanken, Meinungen und Informationen zu verschiedenen Themen.

Laut YouGov-Studie steht YouTube auf bei Generation Z auf Platz 2 der Social Media-Plattformen. Mehr als die Hälfte der jungen Menschen (55 Prozent) ist auf YouTube unterwegs.

Info-Box: VTuber

Insbesondere jüngere Nutzer folgen auf YouTube auch sogenannten VTubern. Der Begriff steht für Virtual YouTuber und bezeichnet Videoproduzenten, die als virtuelle Avatare auftreten. Statt ihrer eigenen Person zeigen sie meist niedliche Animefiguren. Per Motion-Capture-Technologie werden die Bewegungen eingefangen und auf den Avatar übertragen. Das Publikum schaut VTubern beim Computerspielen zu, lauscht ihnen bei Anekdoten aus ihrem Alltag oder ihrer Musik. Einige VTuber haben sich zu international beliebten Stars entwickelt und füllen mit „Live“-Auftritten ihrer computergenerierten Avatare ganze Konzerthallen.

3. Snapchat

Snapchat ist ein Instant-Messaging-Dienst, auf der Inhalte nur für einen kurzen Zeitraum geteilt werden. Nach 24 Stunden verschwinden Texte, Fotos und Videos automatisch. Anders als auf anderen Plattformen können Nutzer die geteilten Inhalte nicht direkt liken oder kommentieren. Laut YouGov-Studie wird die App von rund 36 der Generation Z genutzt.

4. TikTok

Auf TikTok lassen sich kurze Videos im Hochformat teilen. Die Bandbreite an Inhalten ist auch hier groß und reicht von kreativen Kurzfilmen bis hin zu Ausschnitten aus Filmen und Serien, die mit Musik hinterlegt werden (sogenannte Edits). Der YouGov-Studie zufolge nutzen 33 Prozent der Generation Z TikTok, um sich Videos anzuschauen oder eigene Inhalte zu teilen.

Influencer beeinflussen Kaufentscheidungen

So einige junge Nutzer hoffen, in den sozialen Medien selbst Ruhm zu erlangen und Influencer zu werden. Meinungsmacher mit vielen Followern haben einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen der jungen Zielgruppe.

Wie der Statista Global Consumer Survey 2024 zeigt, nutzt rund die Hälfte der Generation Z Social Media als Informationsquelle für neue Produkte. Ein Drittel lässt sich bei ihren Einkäufen von Influencern beeinflussen, 34 Prozent haben bereits Produkte gekauft, die von Influencern beworben wurden.

Social Media Trends zu verstehen hilft also nicht nur bei der Kommunikation mit den jungen Kollegen, sondern ist auch wichtig, um junge Zielgruppen zu erreichen.

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