Dem Drucker ist wieder einmal das Papier ausgegangen. Jetzt schnell online Nachschub bestellen – das kann ja nicht so schwer sein. Doch halt: Bei der Auswahl des richtigen Druckerpapiers gibt es tatsächlich mehr zu beachten, als es zunächst den Anschein hat.
In unserem ausführlichen Ratgeber finden Sie Tipps.
Wie entsteht eigentlich Druckerpapier?
Vorrangig besteht Druckerpapier aus pflanzlichen Fasern. Als Ausgangsmaterial dient Holz von Fichten, Birken oder Kiefern. Das wird zerfasert und gebleicht. Der Fasermischung werden je nach Verwendung noch Füllstoffe zugesetzt, bevor eine Papiermaschine sie zu Bahnen formt, presst und entwässert. Die so entstandenen Papierrollen erhalten eventuell noch eine Oberflächenbehandlung. Anschließend werden sie in verschiedene Formate geschnitten.
Info: Was ist holzfreies Papier?
Die Bezeichnung „holzfrei“ weist darauf hin, dass dem Papier das pflanzliche Bindemittel Lignin entzogen wurde. Lignin lässt Papier mit der Zeit vergilben. Holzfreies Papier eignet sich daher besser für Dokumente, die lange archiviert werden sollen.
Welches Druckerpapier für welchen Zweck?
Bei der Auswahl des passenden Druckerpapiers sind die folgenden Aspekte zu beachten:
1. Das Format
Das übliche Format für Dokumente ist DIN A4 (210 x 297 mm). Die meisten Drucker für Homeoffice und Büro können auch kleinere Formate bedrucken, etwa DIN A5 (148 x 210 mm). Für DIN A3 (297 x 420 mm) und aufwärts werden dagegen Drucker mit entsprechend großem Papiereinzug benötigt.
2. Die Grammatur
Die Grammatur bezeichnet das Papiergewicht, auch Papierstärke genannt. Gewöhnliches Druckerpapier inklusive Fotopapier hat eine Grammatur von 70 bis 150 g/m². Grammaturen von 150 bis 600 g/m² werden als Karton bezeichnet, ab 600 g/m² handelt es sich um Pappe.
Die unterschiedlichen Grammaturen für verschiedene Zwecke:
– 80 g/m²: normale Dokumente
– 100 g/m²: repräsentative Anschreiben und wichtige Geschäftsbriefe
– ab 120 g/m²: Visitenkarten
– 130 bis 170 g/m²: Flyer
– ab 160 g/m²: stabiles Werbematerial
Achtung: Wie dick das Papier für Ihren Drucker maximal sein darf, können Sie der Bedienungsanleitung entnehmen. Einige Drucker verfügen zudem über eine Einzelblattzuführung, über die sich auch höhere Grammaturen bedrucken lassen.
3. Die Opazität oder Lichtundurchlässigkeit
Mit der Opazität gibt man die Lichtundurchlässigkeit des Papiers an. Beeinflusst wird die Lichtundurchlässigkeit vom Papiergewicht, der Beschichtung und Zusatzstoffen. Mit Füllstoffen wie Titandioxid, Calciumcarbonat und Kaolin lässt sich zum Beispiel auch dünnerem Papier eine hohe Opazität verleihen.
Die Opazität wird in Prozent angegeben. Für den Duplexdruck sollte Druckerpapier eine Opazität von mindestens 80 Prozent aufweisen.
4. Die Beschichtung
Herkömmliches weißes Druckerpapier hat meist eine sehr glatte Oberfläche und lässt sich problemlos in allen Druckern verwenden.
Sehr günstiges Papier sowie Recyclingpapier weist dagegen eine raue, offenporige Oberfläche auf. Offenporiges Papier eignet sich nicht für Tintenstrahldrucker, da die Tinte rasch verläuft.
5. Der Weißegrad
Der Weißegrad oder CIE-Wert gibt an, wie viel weißes Licht das Papier reflektiert. Je weißer das Papier ist, umso besser eignet es sich für Farbdrucke.
Der Weißegrad nach Papiertyp:
– CIE-Wert 140 – 153: normales Druckerpapier
– CIE-Wert 154 – 167: Business-Papier
– CIE-Wert ab 168: Premium-Papier
Die wichtigsten Tipps kurz zusammengefasst:
– Für Tintenstrahldrucker eignet sich am besten weißes, glatt beschichtetes Papier. Da insbesondere im Farbdruck viel Tinte aufgetragen wird, sollte das Papier nicht dünner als 80g/m² sein. Die Bezeichnung „InkJet Papier“ weist auf spezielles Druckerpapier für Tintenstrahler hin.
– Laserdrucker arbeiten am besten mit Universalpapier oder speziell beschichtetem Papier. Auch Recyclingpapier kann verwendet werden. Mit Laserdruckern lässt sich zudem auch Papier mit Grammaturen von unter 80 g/m² bedrucken.
– Wer brillante Fotos selbst ausdrucken möchte, verwendet am besten spezielles Fotopapier.
Urheber des Titelbildes: fabrikacrimea/ 123RF Standard-Bild
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