Die positive Wirkung von Massagen / auf dem Foto: Eine Frau (im Vordergrund) und ein Mann (im Hintergrund) liegen bequem und bekommen jeweils eine Wellness-Massage.

Etwa 5,3 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland sind auf Rückenbeschwerden zurückzuführen. Ursache für die Schmerzen sind oft Muskelverspannungen. Massagen helfen, Verspannungen zu lockern und Schmerzen zu lindern. Zudem tragen sie zum allgemeinen Wohlbefinden bei.

Diese positive Wirkung kann man sich auch am Arbeitsplatz zunutze machen.

Die Massage im Verlauf der Geschichte

Die Massage als Heilkunst war bereits im Jahr 2700 vor Christus in China verbreitet. Ab 500 vor Christus kannten die meisten Kulturen eine Form der Massage. Im antiken Griechenland ließen etwa Athleten vor den Olympischen Wettkämpfen ihre Muskeln massieren.

Im Mittelalter fürchtete die katholische Kirche Massagen als Teufelszeug. Erst der Arzt und Alchemist Paracelsus konnte ihr im 16. Jahrhundert wieder Bedeutung als Heilkunst verleihen.

Zum medizinischen Einsatz der Massage hat zudem wesentlich der französische Chirurg Ambroise Paré beigetragen. Er wandte verschiedene Massagetechniken an, um die Wundheilung nach Operationen zu verbessern. Gleich vier Könige ernannten ihn aufgrund seiner Erfolge zum Hofarzt.

Der Arzt und Gymnastiklehrer Henrik Ling begründete im 19. Jahrhundert schließlich die Schwedische Massage, deren Grundtechniken noch heute zum Einsatz kommen: Streichen, Klopfen, Kneten, Reiben und Erschütterungen.

Die beliebtesten Techniken

Massagetechniken und -arten gibt es viele. Zu den beliebtesten gehören die Folgenden:

– Schwedische Massage: Diese Form ist in Deutschland am weitesten verbreitet und dient in erster Linie zum Abbau von Muskelverspannungen.

– Akupressur: Die Akupressur oder Druckpunktmassage stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Sie geht davon aus, dass der Körper von unsichtbaren Energiebahnen durchzogen ist, Meridiane genannt. Bei der Akupressur versucht der Masseur, Blockaden in den Energiebahnen mit sanftem Fingerdruck zu lösen.

– Thai-Massage: Die Thai-Massage oder Nuad hat ihren Ursprung in der indischen Ayurveda-Lehre und greift auch auf TCM-Einflüsse zurück. Bei der Behandlung der Meridiane bedient sich die Thai-Massage vieler verschiedener Techniken wie der Akupressur und Dehn-, Klopf- und Strecktechniken.

– Shiatsu-Massage: Der Name dieser japanischen Massageform leitet sich von den Begriffen „shi“ für „Finger“ und „atsu“ für „Druck“ ab. Es wird also mit den Fingerspitzen Druck auf bestimmte Energiepunkte ausgeübt. Außerdem kommen Handinnenflächen, Ellenbogen und Knie zum Einsatz, um Verhärtungen und Verspannungen zu lockern.

– Hot-Stone-Massage: Bei dieser Technik werden glatte, erhitzte Lavasteine auf den Rücken, den Bauch und die Stirn gelegt. Hier sollen sich die Energiezentren des Körpers befinden, die warmen Steine sollen die Energie ins Fließen bringen.

Die vielen Vorteile der Massage

Für welche Technik man sich auch entscheidet: Eine Massage fördert die Durchblutung von Muskeln und Gewebe. Die verspannte Muskulatur wird besser mit Sauerstoff versorgt und lockert sich.

Wer verspannt ist, fühlt sich häufig auch müde. Verspannte Muskeln verschließen nämlich vom Körper benötigte Energieressourcen wie Glucose und Sauerstoff. Bei einer Massage werden diese Energieressourcen wieder freigesetzt.

Massagen senken zudem den Spiegel des Stresshormons Cortisol und regen zugleich die Produktion der „Glückshormone“ Serotonin und Dopamin an. Nach einer Massage fühlen wir uns daher oft nicht nur entspannter, sondern auch glücklicher und fitter.

Eine iranische Studie hat zudem herausgefunden, dass regelmäßige schwedische Massagen die Symptome von Angstzuständen reduzieren können.

Massagen am Arbeitsplatz nutzen

Wer von Verspannungen und Rückenschmerzen geplagt wird, kann im Büro oft nicht die volle Leistung erbringen. Da erscheint es sinnvoll, Massagen am Arbeitsplatz einzusetzen. In vielen größeren Städten gibt es mittlerweile mobile Masseure, die im Unternehmen vorbeischauen und auf Wunsch die Mitarbeitenden massieren.

Dadurch verschwinden nicht nur Verspannungen, Massagen am Arbeitsplatz können auch Stress und Abgeschlagenheit entgegenwirken. Weniger Müdigkeit, mehr Motivation und Energie bedeuten auch mehr Leistung und Produktivität.

Massagen am Arbeitsplatz anzubieten, kann die Zahl der Fehltage aufgrund von Rückenschmerzen verringern. Nicht zuletzt verbessert ein derartiges Wellnessangebot das Betriebsklima und stärkt die Bindung der Mitarbeitenden ans Unternehmen.

Voraussetzungen für eine gelungene Massage

Die Herausforderung bei einer Massage besteht darin, die richtige Druckstärke für die vorliegenden Verspannungen zu finden. Jeder Mensch ist unterschiedlich und empfindet andere Berührungen als angenehm. Ein guter Masseur geht daher stets persönlich und individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse ein.

Wichtig zu wissen: Nach einer gründlichen Massage kann es durchaus sein, dass Ihr Körper erst einmal Ruhe benötigt. Schmerzen oder Beschwerden sollten jedoch nicht auftreten. Fühlen Sie sich nach der Massage unwohl, teilen Sie dies dem Masseur unbedingt mit!

Richtig massieren: 5 Tipps

Massagen am Arbeitsplatz sollten von professionellen und erfahrenen Masseuren durchgeführt werden. Möchten Sie jemandem privat etwas Gutes tun und mit einer Massage überraschen, müssen Sie natürlich nicht erst einen Lehrgang besuchen.

Mit den folgenden Tipps gelingt die Massage zwischendurch:

1. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit. Für den Anfang etwa 20 bis 40 Minuten.

2. Schaffen Sie eine ruhige und entspannte Atmosphäre.

3. Halten Sie sich zu Beginn an die fünf Grundtechniken der Schwedischen Massage und führen alle Bewegungen in Ruhe und bewusst aus.

4. Behandeln Sie Schmerzpunkte besonders behutsam und so lange, bis sich der Druck löst. 5. Holen Sie während der Massage regelmäßig Feedback ein.

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