Smalltalk

Über das Wetter? Oder doch lieber über die Gesundheit? Vielleicht ist auch ein Kompliment jetzt richtig? Im beruflichen Alltag kommen wir immer mal wieder mit fremden Menschen ins Gespräch und unterhalten uns mit Kunden, Gästen oder Klienten, ohne dass geschäftliche Themen im Fokus stehen. Smalltalk ist ein wichtiges Mittel der Kommunikation. Das „kleine Gespräch“ liegt jedoch nicht jedem und will gelernt sein. Wir haben praktische Tipps für den gelungenen Gesprächseinstieg.

Was ist eigentlich Smalltalk?

Die wörtliche Übersetzung des Begriffs bringt es auf den Punkt: Smalltalk ist ein kleines oder besser kurzes Gespräch. Es zeichnet sich durch seinen lockeren, spontanen und eher oberflächlichen Charakter aus. Smalltalk kann in verschiedenen Situationen stattfinden und dient dazu, sich kennenzulernen, die Stimmung aufzulockern und eine Verbindung herzustellen. Als Einstieg für die weitere Kommunikation trägt Smalltalk dazu bei, das Eis zu brechen.

Auch im Berufsleben spielt die lockere Plauderei eine wichtige Rolle: Sie trägt zu einer angenehmen Atmosphäre bei und schafft Vertrauen. Wer die Kunst des Smalltalks beherrscht, kann zudem eine Menge Sympathiepunkte sammeln und die wichtige Grundlage für die künftige „Beziehung“ beziehungsweise Zusammenarbeit schaffen. Nicht alle Menschen sind jedoch geborene Smalltalker. Es kann sich daher lohnen, sich auf die spontane Kommunikation vorzubereiten.

Die wichtige Basis: So finde ich das passende Thema

Grundsätzlich gibt es keine festen Regeln für den Smalltalk. Dementsprechend steht auch eine Fülle an möglichen Themen zur Verfügung. Während sich einige (fast immer) gut eignen, ist bei anderen jedoch Vorsicht geboten. Hier die Gos und No-Gos:

Passende Themen

Die Themenwahl sollte immer eine individuelle sein und vor allem von der Person selbst, der Situation und dem Kontext abhängen. Dabei ist es vor allem bei unbekannten Gesprächspartnern empfehlenswert, auf unverfängliche, neutrale und allgemeine Themen zu setzen, zu der jede Person etwas sagen kann und die bestenfalls sogar optimal zur Situation passen. Sprechen Sie zum Beispiel über

  • den Ort
  • die Veranstaltung, der Vortrag, die Feier
  • das Essen
  • das Wetter
  • Hobbys und Interessen
  • den Beruf
  • aktuelle Themen, die in aller Munde sind
  • die Herkunft
  • eine andere Person, die allen Gesprächsteilnehmenden bekannt ist

Unpassende Themen

Die Liste der Themen, die als No-Go gelten, ist mindestens genau lang. Vermeiden Sie auf jeden Fall

  • kontroverse und polarisierende Themen (zum Beispiel Politik und Religion)
  • persönliche Probleme und Krankheiten
  • Klatsch, Tratsch und Lästereien
  • Angebereien, zum Beispiel über Geld, die Karriere oder Statussymbole
  • Gerüchte
  • diskriminierende Äußerungen
  • Witze
  • fachspezifische Themen

Fragen stellen: der gelungene Einstieg in den Smalltalk

Als Einstieg in ein Thema eignen sich Fragen. Im besten Fall handelt es sich dabei um offene W-Fragen, für die mehr als ein Ja oder ein Nein als Antwort notwendig ist. Hier einige Beispiele, die je nach Situation passend sind:

  • Wie gefällt Ihnen die Veranstaltung?
  • Was machen Sie beruflich?
  • Ihr Essen sieht lecker aus: Was genau ist das?
  • Aus welchem Grund sind Sie hier?
  • Woher kommen Sie?
  • Wie geht es weiter im Programm?
  • Wie sind Sie angereist?
  • Wo finde ich ein gutes Restaurant in der Nähe? Können Sie mir einen Tipp geben?

Im besten Fall bieten die Antworten so viel Potenzial, dass sich daraus ein weiteres Gespräch ergibt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn man Gemeinsamkeiten entdeckt (zum Beispiel im gleichen Ort wohnt, gemeinsame Bekannte hat oder Interessen und Vorlieben teilt).

Mit dem Thema im Gepäck: weitere Tipps für den Smalltalk

Zusätzlich zur passenden Themenwahl gibt es weitere Aspekte, die Sie bestenfalls berücksichtigen, wenn Sie und der Smalltalk beim Gegenüber guter Erinnerung bleiben sollen. Hier einige Tipps:

  • erster Schritt: Wer darauf vertraut, dass die andere Person das erste Wort ergreift, der riskiert ein unangenehmes und betretendes Schweigen. Ergreifen Sie daher lieber direkt die Initiative und starten Sie selbst die Kommunikation.
  • Vorstellung: Wer sich über Smalltalk kennenlernt, sollte sich unbedingt selbst vorstellen und die andere Person nach Ihrem Namen fragen, sofern sie das nicht von sich aus tut. Trainierte Smalltalker verabschieden sich von der Person dann auch wieder, indem Sie sie mit Namen ansprechen.
  • Auftreten: Ein verbindliches Auftreten, ein freundliches Lächeln, eine offene Körperhaltung und ein fester Händedruck sind wichtige Stilmittel eines jeden Gesprächs. Auf diese Weise lassen sich auch ohne Worte wichtige Sympathiepunkte sammeln.
  • Blickkontakt: Auch wenn die Umgebung noch so interessant sein mag, während des Smalltalks sollte Blickkontakt gehalten werden. Oder wie würden Sie es finden, wenn Ihr Gegenüber überallhin schaut, nur nicht zu Ihnen?
  • Interesse: Beim Gesprächspartner kommt es garantiert gut an, wenn die andere Person Interesse bekundet, aktiv zuhört und dies mit Gestik und Mimik auch bekräftigt. Wer Interesse zeigen möchte, der greift zuvor gehörte Informationen nochmal kurz auf und geht darauf ein, zum Beispiel: „Sie erwähnten eben, dass …“
  • Balance: Ein Frage- und Antwortspiel kann genauso unbefriedigend sein wie ein Monolog. Bei einem guten Smalltalk hält sich der Anteil von Reden und Zuhören bestenfalls in etwa die Waage.
  • Wertfreiheit: Während eines Smalltalks sind Sie gut beraten, die eigene kontroverse Meinung für sich zu behalten. Die persönliche Wertung hat in einer kurzen Plauderei nichts verloren. Auch Ratschläge sind fehl am Platz, selbst wenn sie gut gemeint sind.
  • Anerkennung: Sofern es passend ist und man es tatsächlich auch so meint, dann kommt ein kleines Kompliment garantiert gut an. Hier gilt jedoch, dass weniger mehr ist und man nicht in Lobhudeleien verfallen sollte. Und: Gibt es keinen Anlass oder Grund, dann lässt man die Anerkennung lieber weg.
  • positiver Abschluss: Nach einigen Minuten sollte der Smalltalk beendet werden, um entweder auf andere (geschäftliche) Themen zu sprechen zu kommen oder um sich zu verabschieden. Der Abschluss sollte möglichst positiv sein, damit sowohl das Gespräch als auch Sie selbst in guter Erinnerung bleiben. Wie wäre es (sofern es passt) zum Beispiel mit einem „Schön, dass wir uns kennengelernt haben“ oder „Da haben wir ja einige Gemeinsamkeiten“?

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