Das Internet ist das mit Abstand wichtigste Medium im digitalen Zeitalter – die Internetsucht gehört zu den Schattenseiten dieser Entwicklung: Laut der bislang größten Onlinesucht-Studie vom Bundesministerium für Gesundheit ist 1 Prozent der 14- bis 64-Jährigen in Deutschland internetabhängig. Weitere 4,6 Prozent gelten als problematische Internetnutzer. Demnach gibt es hierzulande mehr Internetsüchtige als Glücksspielabhängige.
Logisch, dass auch die Arbeitswelt von der Problematik betroffen ist: Im Berufsleben führt die Internetsucht zu weniger Produktivität und schlechteren Arbeitsergebnissen.
Aber welche Anzeichen deuten darauf hin, dass ein Angestellter, ein Kollege oder sogar Sie selbst gefährdet oder schon internetsüchtig sind?
Internetsucht-Anzeichen 1: Die Gedanken kreisen nur noch um das Internet
Die wichtigsten Gesprächsthemen sind Computerspiele und soziale Netzwerke? Erscheint diese Fokussierung auf das Internet extrem und unnatürlich, kann ein Anzeichen für eine Sucht darstellen.
Internetsucht-Anzeichen 2: Regelmäßig ertappt werden
Sie betreten den Raum und der Arbeitskollege klickt hektisch mit der Maus? Durch dieses Verhalten könnte sich die Angst zeigen, ertappt zu werden. Womöglich hat er ein Browserfenster geschlossen oder ein Onlinespiel beendet. Tipp: Wenn Sie derartige Reaktionen regelmäßig beobachten, sprechen Sie Ihre Beobachtungen offen und ehrlich an.
Internetsucht–Anzeichen 3: Ein verlangsamtes Arbeitstempo
Wenn die gleichen Arbeitsschritte plötzlich wesentlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, kann dies an einer Onlinesucht liegen. Weil die Betroffenen oft abschweifen und auf unterschiedlichsten Websites surfen, reduziert sich die Konzentrationsspanne dramatisch.
Internetsucht–Anzeichen 4: Berufliches Engagement lässt nach
Am Arbeitsplatz ist ein erstes Indiz für Internetsucht ein plötzlich gesunkenes Engagement bei der Erfüllung beruflicher Aufgaben. Wer sich nicht mehr aktiv einbringt, könnte unter den lähmenden Auswirkungen der Computersucht leiden.
Internetsucht-Anzeichen 5: Müdigkeit und Fehltage
Müdigkeit und eine ansteigende Anzahl von Fehltagen können viele Gründe haben. Hinter diesen Symptomen kann auch eine Internetsucht stecken. Denn Betroffenen kommen häufig schlecht zur Ruhe und schlafen wenig. Einige Internetsüchtige surfen die ganze Nacht durch, was zu Übermüdung und einer stark eingeschränkten Leistungsfähigkeit führt.
Bei Internetabhängigkeit Hilfe anbieten und gegebenenfalls Experten hinzuziehen
Es gibt zahlreiche Anzeichen, die für eine Internetsucht oder zumindest problematische, ungesunde Internetnutzung sprechen. Als Personalverantwortlicher, aber auch als besorgter Arbeitskollege, sollten Sie bei begründetem Verdacht umgehend das persönliche Gespräch suchen, um Betroffene unterstützen zu können.
Hilfe leistet zum Beispiel der Internetsuchthilfe e. V. – zum Angebot gehört auch eine kostenlose anonyme telefonische Erstberatung für Betroffene und ihre Angehörigen.
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