Einfach mal eine Auszeit nehmen – das ist für viele Arbeitnehmer und Freiberufler ein Traum. Für andere längst zur Notwendigkeit geworden, damit nicht schon mit 30 der erste Burn-Out droht.
In diesem langen „Sonderurlaub“ können Sie natürlich einerseits eine Pause von Ihrer regulären Arbeit bekommen und Abstand gewinnen, andererseits können sich Ihnen aber auch neue Perspektiven öffnen. Wie genau Sie das erreichen, erfahren Sie hier.
Das Bürokratische – wichtige Vorbereitungen für das Sabbatjahr
Während viele trendige Arbeitgeber in den USA durchaus bereit sind, ihren Angestellten längere Auszeiten zu gönnen, ist das Sabbatical in der deutschen Arbeitskultur des bedingungslosen Pflichtbewusstseins noch nicht ganz angekommen.
Entsprechend sollten Sie bereit sein, Überstunden und Ihr Langzeitkonto und Urlaub für das Sabbatical aufzubrauchen – wenn Sie sich nicht ohnehin neu orientieren wollen. Dänemark und Finnland unterstützen das Sabbatical sogar mit staatlicher Förderung, das gibt es hierzulande noch nicht. Sie müssen also auch Ihre finanziellen Reserven nutzen.
Bedenken Sie außerdem, dass Sie sich bei einem Auslandsaufenthalt auch um Versicherungen kümmern müssen. All das sollten Sie aus dem Weg schaffen, ehe Sie Ihr Sabbatical starten.
Was Sie in der „Nichtbeschäftigung“ beschäftigt?
Natürlich ist das Sabbatical nicht ausschließlich Urlaub. Wenn Sie eine derartig lange Zeit einfach nur am Strand ausspannen würden, würde Ihnen wahrscheinlich ein Bore-Out drohen und Sie würden Ihren Drive vollends verlieren.
Darum finden Sie hier ein paar kompakt aufgelistete Tipps, um aktiv zu entspannen und zu sich oder einem neuen Selbst zu finden:
- Auf zu neuen Ufern: Es lohnt immer, zunächst mit einer kleinen Auszeit ins Sabbatical zu starten. Dadurch fallen Verantwortung und Sorgen erst einmal von den Schultern und es kann für Sie eine freie Orientierung beginnen. Die Frage ist weniger, wie Sie die erreichen als vielmehr wo – und die Antwort lautet: überall, nur nicht hier. Seien Sie mutig, erkunden Sie die Welt, besteigen Sie Berge, setzen Sie sich mit dem Laptop in ein Café in Porto oder wandern Sie durch Südamerika. Fahren Sie dorthin, wo Sie schon immer einmal sein wollten und erweitern Sie Ihren Horizont. Vernetzen Sie sich vor Ort mit digitalen Nomaden, wenn es Ihnen unter den Fingern brennt und Sie doch einmal arbeiten müssen.
- Einfach was Neues machen: Schauen Sie sich einmal in Berufsfeldern um, die außerhalb Ihres Erfahrungsspektrums liegen. Schauen Sie sich Galerien an und arbeiten Sie künstlerisch, schreiben Sie, malen Sie, fotografieren und filmen Sie, schaffen Sie. Es muss nicht immer ein Rembrandt dabei heraus kommen, wichtig ist der Perspektivwechsel und die Selbstverwirklichung.
- Athletik, Gesundheit, Ganzheitlichkeit: Das muss auch nicht immer vom Kopf ausgehen, manchmal reicht es, wenn Ihr Körper voran prescht. Ernähren Sie sich also gesund, essen Sie lokale Spezialitäten und treiben Sie vor allem Sport. Im Büroalltag ist unser Verstand so fern von unserem Körper, dass es wichtig ist, beides wieder zu synchronisieren. Dabei muss es nicht immer das Yoga-Retreat sein, manchen liegt die Wanderung durch den Schwarzwald näher.
- Digital entgiften Schalten Sie Ihr Smartphone aus. Selbstverständlich sollen Sie nicht Ihr ganzes Sabbatical als Eremit vor sich hin fristen, aber ein Digital Detox (gerade zum Start) ist essentiell. Denn besonders wichtig beim Sabbatical ist das Abschalten. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Machen Sie das Beste aus Ihrer Zeit
Ein Sabbatical ist Ihre Zeit, es ist eine Auszeit, in der Sie lernen sollen, was Sie vom Leben wollen, wie Sie sich beruflich orientieren möchten und auch, was Ihnen bisher fehlte. Für all diese Fragestellungen gibt es keine falschen Antworten. Sie stehen im Mittelpunkt und zwar nicht nur in Ihrer Professionalität und beruflichen Orientierung, sondern als Mensch.
Und gerade deswegen ist es wichtig, aus dem beruflichen Alltag zu finden und Natur, Körper, Künste und ferne Horizonte zu erkunden. Vielleicht warten Sie dort ja nur darauf, von sich selbst gefunden zu werden.
Planen Sie ein Sabbatical? Würde Ihr Arbeitgeber Ihnen diese Möglichkeit überhaupt anbieten? Oder passt ein Sabbatjahr absolut nicht in Ihr Lebenskonzept? Wir freuen uns auf Ihre Meinung zu diesem spannenden Thema!
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