Ganz klar: Der direkte Vorgesetzte hat das letzte Wort. Doch manchmal kann es durchaus sinnvoll sein, wenn Angestellte ihrem Chef bei der Entscheidungsfindung subtil etwas unter die Arme greifen. Cheffing, also die Führung von unten, kann dazu beitragen, die Führungsarbeit insgesamt zu verbessern – was am Ende nicht nur dem Ergebnis, sondern auch den Arbeitsbedingungen zugutekommt.
- In den Vorgesetzten hineinversetzen
Die Entscheidungen des Vorgesetzten sind schwer nachvollziehbar? Hier hilft es, sich in den Chef hineinzuversetzen. Was ist er für ein Menschentyp? Wovon lässt er sich bei der Entscheidungsfindung beeinflussen? Wer seinen Chef gut kennt, kann besser mit ihm umgehen und hat damit die Möglichkeit, sich mehr einzubringen. Auch was den Entscheidungsprozess angeht.
- Lösungsvorschläge präsentieren
Es ist ein unvorhergesehenes Problem aufgetaucht? Wer gleich verschiedene Lösungsvorschläge präsentiert, ist nicht nur vorausschauend, sondern spart sich und dem Chef auch viel Zeit. Und bestenfalls kann man dabei sogar direkt die eigene Präferenz mit einfließen lassen.
- Das eigene Können zeigen
Mangelt es dem Chef scheinbar an Wertschätzung, kann das daran liegen, dass die Leistung der Mitarbeiter für ihn nicht sichtbar genug ist. Besser: Nicht nur still vor sich hinarbeiten, sondern den Vorgesetzten von den erzielten Fortschritten regelmäßig in Kenntnis setzen. In Sitzungen aktiv sinnvolle Zwischenfragen stellen und sich Notizen machen. Das wirkt professionell und sorgt oft dafür, dass man künftig stärker einbezogen wird.
- Kritik konstruktiv äußern
Kritik ist auch für den Chef wichtig, um Handlungsabläufe für die Zukunft zu optimieren. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, den Vorgesetzten nicht vor allen Kollegen bloßzustellen. Ein Mitarbeitergespräch unter vier Augen ist der richtige Ort, um konstruktive Kritik zu äußern. Wichtig: Vorher am besten eine Nacht über das Thema schlafen, sich gründlich in den Sachverhalt hineindenken und im Gespräch sachlich argumentieren.
- Sich regelmäßig austauschen
Gute Zusammenarbeit lebt auch von einer klaren gegenseitigen Erwartungshaltung. Denn: Setzt der Chef andere Prioritäten als der Arbeitnehmer, kommt es früher oder später automatisch zu Reibereien. Das lässt sich vermeiden, indem man sich regelmäßig mit dem Vorgesetzten austauscht, um die wichtigsten To-dos abzusprechen. Natürlich inklusive eigener Einschätzung.
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