Zwei Frauen bei einem Trennungsgespräch

Die Ursachen, die zu einem Trennungsgespräch führen können, sind vielfältig. Dennoch fehlt vielen Vorgesetzten die Routine, denn auch für sie gehören Kündigungsgespräche in der Regel nicht zum Alltag. Die folgenden Tipps helfen.

So gelingt das Trennungsgespräch

Bevor es überhaupt zum Trennungsgespräch kommt, sollten einige Punkte beachtet werden. Beruht die geplante Kündigung auf einem Fehlverhalten des Mitarbeiters, sollte etwa in jedem Fall zunächst eine Abmahnung ausgesprochen werden. Eine Kündigung ohne vorherige Maßnahmen ist nur in sehr gravierenden Fällen möglich, etwa, wenn eine Weiterbeschäftigung dem Arbeitgeber nicht zugemutet werden kann.

Vorab prüfen: Ist die Kündigung juristisch haltbar?

Generell sollten Vorgesetzte vorab genau prüfen lassen, ob die geplante Kündigung aus juristischer Sicht unproblematisch ist. Dafür ist es wichtig, den Kündigungsgrund genau aufzuzeigen, um entsprechende Einschätzungen treffen zu können, denn hier gibt es Unterschiede. Auch Punkte wie die Sozialauswahl, dazu zählen Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten sowie Schwerbehinderungen,  müssen bei Betrieben mit mehr als zehn Mitarbeitern beachtet werden.

Vorbereitung ist alles: Ort, Zeit, Dauer und Beteiligte

Ein Kündigungsgespräch ist für alle Beteiligten eine Ausnahmesituation, vor allem aber für den zu kündigenden Mitarbeiter. Ort und Zeit für das Trennungsgespräch sollten deshalb so gewählt sein, dass mit möglichst wenigen Störungen zu rechnen ist. Vorgesetzte sollten Trennungsgespräche zudem selbst durchführen und nicht auf andere, etwa die Personalabteilung, abwälzen. Das zeugt von Höflichkeit und Respekt gegenüber dem Mitarbeiter.

Auch sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. Denn obwohl die Kündigung an sich schnell ausgesprochen ist, kann es noch einen Moment dauern, bis alle wichtigen Informationen ausgetauscht und alle Fragen des Mitarbeiters beantwortet sind. Auf keinen Fall sollte ein Mitarbeiter so schnell es geht “abgefertigt” werden, denn das fällt im Zweifelsfall negativ auf die gesamte Firma und Firmenkultur zurück!

Vorbereitet sein

Eine der Fragen, auf die sich Vorgesetzte im Trennungsgespräch einstellen müssen, ist die Begründung für die Kündigung. Es ist deshalb sinnvoll, sich schon vorab eine entsprechende Antwort zu überlegen. Ausflüchte sind hier nicht angebracht, stattdessen sollte der Kündigungsgrund so offen und ehrlich wie möglich kommuniziert werden. Achtung: Ist die Kündigung personen- oder verhaltensbedingt, ist trotzdem Feingefühl gefragt.

Nach dem Trennungsgespräch: Wie geht es weiter?

Schon im Trennungsgespräch sollte geklärt werden, wie es für den Mitarbeiter nun weitergeht. Ist noch Resturlaub zu nehmen? Wird der Mitarbeiter für die Zeit der Kündigungsfrist freigestellt? Muss eine Übergabe der Aufgaben an einen Kollegen erfolgen? Diese Fragen sollten mindestens geklärt sein. Und auch wenn es unbequem ist: Bevor der Vorgesetzte schließlich das Gespräch für beendet erklärt, sollte der Mitarbeiter nochmals Zeit bekommen, weitere eigene Fragen loszuwerden.

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