Baby Boomer, Generation X, Millenials und nun die Generation Z … im Berufsleben tummeln sich aktuell vier Generationen oder – wenn Sie den fachlich korrekten Ausdruck bevorzugen – demografische Kohorten.
Was ist die Generation Z?
Während sich Boomer, Gen Xer und Millenials schon seit einigen Jahren in den Büros dieser Welt begegnen, sind die Gen Zer noch relative Frischlinge. Wie verändert diese neue Generation die Arbeitswelt und was genau ist überhaupt ein Gen Zer? Diese und andere Fragen beantworten wir in den folgenden Absätzen.
Die Einteilung in Generationen ist naturgemäß etwas willkürlich. Die meisten Definitionen für die Generation Z bewegen sich in einem Bereich, der die Jahrgänge 1995 bis 2015 umfasst. Der Großteil der Gen Zer sind also noch in der Schule.
Nur die ältesten Jahrgänge haben Ihre Nasen bereits in den beruflichen Alltag gesteckt und sind Ihnen dort vermutlich bereits begegnet. Sie sorgen für frischen Wind und gelegentlich für Konfliktpotential. Was also zeichnet Sie aus, diese Generation Z?
Die ersten echten Kinder der Digitalisierung
Ihre Vorgänger, die Millenials, haben das Entstehen der Digitalisierung noch live miterlebt. Als Kinder stürzten sie sich auf Harry Potter-Romane und hatten weder von Smartphones noch von sozialen Netzwerken etwas gehört.
Deren Erscheinen bekamen sie als umwälzende Neuheiten mit. Für die Generation Z ist die Digitalisierung von Kindesbeinen an eine selbstverständliche Alltagserscheinung. Sie kennen keine Welt ohne durchgehende Vernetzung praktisch aller Lebensbereiche.
Entsprechend hoch ist ihre selbstverständliche digitale Kompetenz und eine nüchterne und abgeklärte Sicht auf die sie umgebende Technik. Diese Eigenschaft kann auf Sie im Job durchaus einschüchternd wirken, wenn Sie der Generation 50+ angehören.
Platzhirschgehabe und Verweise auf die eigene Erfahrung sind als Reaktion auf solche Unsicherheiten völlig fehl am Platze. „Ok, Boomer“, denkt sich der Gen Zer. Nicht umsonst ist dieser ebenso lakonische wie selbstbewusste Hashtag im Jahr 2019 so populär.
Das Comeback der Freizeit
Lange Zeit galt die zunehmende Integration von beruflicher und privater Sphäre als hip, modern und angesagt. Mit dieser Attitüde hat die Generation Z gebrochen. Wie seit Jahrzehnten nicht mehr steht sie für den Wunsch nach einer strikten Trennung von Arbeitszeit und Freizeit.
Ältere Semester können sich ironischerweise durchaus an die 80er Jahre erinnert fühlen, wenn sie Gen Zer von ihren Vorstellungen der Work-Life-Balance reden hören. Das kann schon einmal zu Spannungen führen, wenn offiziell der Feierabend beginnt, aber noch viel im Büro zu tun ist. Als Boomer oder Gen Xer können Sie sich durchaus etwas vom Selbstbewusstsein der Youngster abschneiden, wenn es um die Wertschätzung der eigenen Freizeit geht. Manche faktische Notwendigkeit des Berufslebens wird dennoch bestehen bleiben.
Aus Sicht der Arbeitgeber bedeutet die Einstellung der Generation Z, dass ein flexibles Arbeitszeitmodell nicht als Anreiz, sondern fast schon als Drohung verstanden werden kann.
Bindung? Nein danke!
Ein besonders deutlicher Unterschied zwischen Millenials und der Generation Z wird beim Thema der Unternehmensbindung deutlich. Gen Zer sind sehr pragmatisch und neigen nicht zu überschwänglichen Loyalitätsempfindungen in der beruflichen Sphäre. Dieser Pragmatismus ist auch einer gut begründeten Nüchternheit geschuldet.
Die Aussicht, es später einmal besser zu haben als die eigenen Eltern, ist für viele Gen Zer nicht allzu rosig. Sie sind von der großen Finanzkrise 2008 geprägt und haben das Unsicherheitsgefühl der folgenden Jahre verinnerlicht. Loyalität gegenüber einem Unternehmen kann da schnell zu einer Luxusempfindung werden.
Haben Sie Mitglieder der Generation Z schon „live“ bei der Arbeit erlebt? Wie sind Ihre Erfahrungen? Oder halten Sie eh nichts davon, einer ganzen Generation pauschale Eigenschaften zuzuschreiben? Wir freuen uns auf Ihre Meinung!
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