Prokrastination

Der unangenehme Anruf bei einem Kunden, den man vor sich herschiebt, die Ablage, zu der man sich nicht aufraffen kann oder das Protokoll, das schon seit Wochen darauf wartet, endlich geschrieben zu werden – wir alle kennen das Phänomen, unangenehme Aufgaben aufzuschieben und sich stattdessen lieber anderen Dingen zu widmen. Wenn dieses Verhalten aber nicht nur ab und an mal vorkommt, sondern zur Regelmäßigkeit wird und sogar die Arbeit darunter leidet, sollten Sie sich selbstkritisch fragen, warum Aufgaben eigentlich gern auf morgen, übermorgen oder sogar übernächste Woche verschoben werden. Es gibt zudem hilfreiche Tipps und Tricks, etwas gegen die Aufschieberitis, auch Prokrastination genannt, zu unternehmen.

Die Ursachen: Woher kommt die Aufschieberitis?

Es wäre etwas zu einfach, die Prokrastination lediglich mit Faulheit und Unlust zu begründen – auch wenn das natürlich Ursachen sein können. Gründe mögen auch ein falsches Zeitmanagement, eine schlechte Organisation oder Konzentrationsprobleme sein. Kommt diese Verhaltensweise häufiger vor, steckt meist eine bestimmte Charaktereigenschaft dahinter. Möglicherweise hat die Prokrastination etwas mit Versagensangst zu tun und in dem Fall eine bestimmte Aufgabe nicht richtig bewältigen zu können. Ein hohes Maß an Impulsivität trägt dagegen dazu bei, dass man sich schnell ablenken lässt und unangenehme Tätigkeiten lieber aufschiebt.

Tipps und Tricks, damit Aufgaben sofort erledigt werden

Einmal Aufschieberitis, immer Aufschieberitis? Weit gefehlt: Natürlich ist es möglich, selbst etwas gegen das regelmäßige Aufschieben von Aufgaben und Tätigkeiten proaktiv zu unternehmen. Diese Tipps und Tricks sind hilfreich:

  • Selbstreflexion:

Wer etwas an seinem Verhalten ändern möchte, sollte sich zunächst fragen, warum man sich an bestimmte Aufgaben nicht herantraut und wie sehr die Situation belastet? Gibt es eventuell sogar verschiedene Gründe abhängig vom Tag, von der Aufgabe und der Situation?

  • Ablenkungen vermeiden:

Damit die Ablenkung gar nicht erst verführerisch locken kann, sollten Sie diese von vornherein aus ihrem Blickfeld verbannen. Das kann zum Beispiel das zur Seite gelegte Smartphone, der geschlossene Internetbrowser und das ausgeschaltete Radio sein. Auch der Kaffee steht schon bereit und der Schreibtisch ist auch aufgeräumt.

  • Schluss mit Multitasking:

Menschen, die dazu neigen, Dinge vor sich herzuschieben, für die ist Multitasking ab sofort tabu. Denn wer regelmäßig E-Mails während des Telefonats checkt oder andere Aufgaben zeitgleich erledigt, dem fehlt schnell der Überblick und es mangelt an Konzentration. Viel schneller und effizienter läuft es dagegen, wenn man sich nur auf eine Tätigkeit konzentriert. Außerdem besteht so nicht die Gefahr, eine (unliebsame) Aufgabe zu vergessen.

  • Motivation:

Wer motiviert ist, kann Herausforderungen viel besser und schneller bewältigen. Eine gute Motivationshilfe kann zum Beispiel eine Belohnung sein. Wenn nicht der Kollege im Büro oder der Partner daheim diesen „Job“ übernimmt, darf man sich natürlich auch selbst etwas Gutes tun, wenn man die Aufgabe geschafft hat. Das kann zum Beispiel eine Süßigkeit oder einfach nur ein Kaffee sein. Auch ein früher Feierabend oder ein gemütlicher Kinoabend sind mögliche Anreize.

  • Organisation:

Vor allem dann, wenn mehrere Aufgaben erledigt werden müssen, ist eine To-do-Liste hilfreich. Notieren Sie hier alle Aufgaben, setzen Sie Prioritäten und vor allem Deadlines. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr und Ausnahmen sowieso nicht. Die Liste wird nun Punkt für Punkt abgearbeitet. Ist eine Aufgabe erledigt, wird sie abgehakt. So sieht man sogar schwarz auf weiß, dass man wirklich etwas geschafft hat – und richtig stolz auf sich sein kann.

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