Psycho-Tricks

Um im Job weiterzukommen, ist es gar nicht nötig, die Ellenbogen auszufahren. Viel angenehmer ist es doch, von den Kollegen und vom Chef gemocht zu werden, zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre beizutragen und on top sogar noch seine beruflichen Ziele zu erreichen. Kleine Psycho-Tricks können dabei helfen – sofern sie wohl dosiert sind und natürlich niemandem schaden.

Psycho-Tricks – wie wir andere gekonnt manipulieren

Auch wenn wir es bewusst nur ungern zugeben, die meisten von uns wenden immer mal wieder kleinere und auch größere Psycho-Tricks an, um etwas Bestimmtes zu erreichen. Selbst kleine Kinder machen das schon, indem sie sich beispielsweise schreiend vor die Supermarktkasse auf den Boden werfen, wenn sie keine Süßigkeiten bekommen. Im Erwachsenenalter provoziert man vielleicht den Partner, indem man fremdflirtet, um Eifersucht hervorzurufen. Vielleicht „bestraft“ man den Partner auch mit Liebesentzug, wenn der andere eine wichtige Aufgabe nicht erfüllt hat. Und wer dem neuen Nachbarn ein Geschenk vorbeibringt, hat bei ihm direkt ein Stein im Brett, wenn man sich künftig den Rasenmäher ausleihen will. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Denn immer dann, wenn wir etwas mit einem Hintergedanken zu unserem Vorteil tun, steckt auch eine gewisse Manipulation dahinter. Ein klein wenig freundlicher ausgedrückt heißt das dann Psycho-Trick.

Psycho-Trick 1: Um Gefallen bitten

Von diesem Spielchen profitieren Sie gleich doppelt. Bitten Sie einen Kollegen doch einfach mal um einen kleinen Gefallen. Dieser muss schnell und unkompliziert zu bewerkstelligen sein, sodass er gar nicht ausgeschlagen werden kann. Aus psychologischer Sicht fühlt sich der Helfer dann wertgeschätzt, wenn Sie sich über seine Hilfestellung freuen und sich bedanken. Das Erlebnis wird als positive Erfahrung abgespeichert. Da daher auch der Kollege profitiert, hilft er künftig mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch bei größeren Gefallen gerne aus, ohne dass man lange bitten und betteln muss.

Psycho-Trick 2: Den anderen imitieren

Um Sympathie beim Chef hervorzurufen, kann der Trick der Imitation wahre Wunder bewirken. Ohne es zu übertreiben, werden hierbei dezent Gesten sowie die Mimik und Körperhaltung des anderen imitiert. Möglich ist es auch, Gesagtes zu wiederholen. Sofern der Vorgesetzte die Imitation nicht bewusst erkennt, fühlt er sich von seinem Gesprächspartner ernst genommen und verstanden.

Psycho-Trick 3: Komplimente machen

„Das war richtig gute Arbeit!“ „Sie sehen heute aber gut aus.“ Wer bekommt sie nicht gerne? Ernst gemeinte Komplimente kommen immer gut an. Sie symbolisieren Wertschätzung und vermitteln zudem Interesse und Respekt. Wer Komplimente bei passender Gelegenheit verteilt, erntet Sympathiepunkte und kann sicher sein, dass sich die Person gerne für den Komplimenteverteiler einsetzt.

Psycho-Trick 4: In Vorleistung treten

Da das Leben bekanntlich aus Geben und Nehmen besteht, ist es immer eine gute Idee, selbst erst einmal eine gewisse Leistung zu erbringen, wenn man etwas erreichen will beziehungsweise von anderen etwas möchte. Wie wäre es zum Beispiel damit, dem Kollegen einen Gefallen zu tun oder dem Chef seine Hilfe anzubieten? Indem Sie in Vorleistung treten, entsteht automatisch ein Ungleichgewicht in der „Beziehung“. Die andere Person gerät in die Defensive und fühlt sich schnell dazu verpflichtet, auch dem scheinbar freiwilligen Helfer etwas Gutes zu tun.

Psycho-Trick 5: Geheimnis von sich preisgeben

Achtung, dieses Spiel ist nur bei Kollegen geeignet, zu denen man ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen möchte. Beim Vorgesetzten könnte der Schuss dagegen komplett nach hinten losgehen, wenn man anfängt, von sich selbst Geheimnisse preiszugeben. Grundsätzlich schafft das Mitteilen einer vertraulichen Nachricht aber eine besondere Verbindung zwischen zwei Personen. Die ins Vertrauen gezogene Person fühlt sich geehrt und empfindet Sympathie mit dem Geheimniserzähler. Vor allem am Arbeitsplatz lohnt es sich jedoch, möglichst keine verfänglichen Geschichten zu erzählen – denn wer weiß, ob die Person das Geheimnis bei passender Gelegenheit sonst zu seinen Gunsten nutzt und es selbst weitererzählt?

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