Eine Bürowand zu gestalten zählt zu den einfachsten und effektivsten Möglichkeiten, das Arbeitsklima und die Produktivität zu beeinflussen. Der Wirkung von Farben kann sich niemand entziehen: Bewusst eingesetzt, lenken sie Stimmungen, stimulieren Konzentration und Leistungsvermögen und verändern Räume in ihrer Größenwirkung.
Wer sich in der psychologischen und ästhetischen Wirkung von Farben auskennt, kann seine Arbeitsumgebung mit einfachen Mitteln optimieren. Wir haben zusammengefasst, worauf es ankommt.
Bürowand gestalten: Die Grundregeln
In Ihrem Büro stehen die neuesten ergonomischen Arbeitsmöbel. Sie sind technisch perfekt ausgestattet. Sie werden sogar mit Tageslicht verwöhnt. Und doch stimmt etwas nicht.
Dann stellt sich die Frage: Haben Sie schon mal einen kritischen Blick auf die Wandfarben geworfen?
Die Wahl und Zusammenstellung der Farben kann kontraproduktive Stimmungen erzeugen. Und diese Stimmungen teilen sich jedem mit, der in den Räumen arbeitet.
Eine Bürowand zu gestalten kann daher einen nachhaltig positiven Einfluss auf die Arbeitszufriedenheit haben. Um diesen positiven Einfluss zu erzielen, müssen Sie sich mit einigen Grundregeln vertraut machen. Die Hauptsätze der ästhetischen Wirkung von Farben lauten:
- Warme Farben verkleinern den Raum optisch, kalte machen ihn größer.
- Helle Farben gehören nach oben, dunkle nach unten. Ausnahme: Ein sehr hoher Raum kann oben dunkler abgesetzt werden, um ihn niedriger erscheinen zu lassen.
- Kräftige Farben wirken intensiver und benötigen für ihre Präsenz weniger Fläche.
Die Wirkung von farbigen Bürowänden
Welche Farben und Farbkombinationen Sie verwenden sollten, hängt von der Wirkung ab, die Sie in Ihren Arbeitsräumen erzielen wollen – hier ein paar Beispiele:
- Weiß: Wenn Sie ein Büro weiß streichen, erzeugen Sie eine kühle und neutrale Atmosphäre. Der Nachteil: Weiß wirkt reflektierend, ermüdet die Augen und stimuliert nicht unsere Kreativität.
- Blau: Die Farbe Blau wirkt kühl, hat aber eine stressreduzierende Wirkung. Sie erhöht die Produktivität, senkt Blutdruck und Herzrate.
- Grün: Grüne Flächen wirken beschützend, angstlösend, gleichzeitig vitalisierend, fördern laut Studien messbar die Kreativität. Zudem gilt diese Farbe als augenfreundlich.
- Gelb und Orange: Als Sonnenfarben lösen Gelb und Orange Glück und Zufriedenheit aus. Sind sie zu hell oder dominant vertreten, werden sie mit Hunger- oder Wutgefühlen assoziiert und können anstrengend für die Augen sein.
- Rot: Mit einem kräftig stimulierenden Rot sollte man eher nicht die Bürowand gestalten, jedenfalls nicht als Hauptfarbe. Rot kann allerdings für wärmende, anregende Akzente genutzt werden.
Es gibt noch weitere Farbtricks, um mit einfachen Mitteln viel Wirkung zu erzielen:
- Einen langen Flur können Sie optisch verkürzen, indem Sie die Stirnseite in einer kräftig warmen Farbe streichen.
- Einen Ausgang setzen Sie in Rot oder Orange ab: Diese Töne haben so viel Anziehungskraft, dass Ihre Besucher nie mehr nach dem Weg fragen müssen.
Farben beeinflussen auch am Boden die Atmosphäre. Von einer hellen Gestaltung des Bürobodens ist allerdings abzuraten: Das suggeriert laut Farbpsychologen geringe Standfestigkeit und sorgt bei Mitarbeitern und Besuchern für ein Gefühl der Distanz.
Farbwirkungen am Arbeitsplatz sind inzwischen übrigens wissenschaftlich systematisiert worden: Die Hochschule für angewandte Kunst und Wissenschaft (HAWK) in Hildesheim hat eine umfangreiche Studie veröffentlicht.
Bürowand gestalten mit Augmented Reality
Wenn Sie Ihre Bürowand gestalten möchten, kann das Smartphone Hilfe leisten: Mit Wandfarben-Tools wie der Dulux Visualizer App (kostenlos für iOS und Android erhältlich) können Sie Ihre Räume via Augmented Reality in den Farben Ihrer Wahl erleben, ohne die Farbrolle zu schwingen. Die App nutzt die Smartphone-Kamera und macht Ihnen Vorschläge für Farbkombinationen.
Mithilfe der anschaulichen Voransicht überzeugen Sie sicher auch skeptische Kollegen davon, die kühlen Bürowände endlich farbenfroher zu gestalten.
Bildquelle: archidea / 123RF Lizenzfreie Bilder
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