Der Bildschirm verrichtet schon seit Jahren brav seine Arbeit, ist leicht vergilbt, die Farben wirken blass und das Bild ist schwammig – höchste Zeit für einen neuen Monitor. Das Angebot ist jedoch riesig, die Produktbeschreibungen wimmeln von Fachchinesisch und Abkürzungen. Dieser Ratgeber bringt Licht ins Dunkel und verrät, worauf es beim Kauf eines neuen Monitors ankommt.

 

Größen, Formate, technische Daten

Die Untergrenze bei der Bildschirmdiagonale hat sich auf 21,5 Zoll (54,6 Zentimeter) eingependelt. Besonders begehrt bei den Käufern sind derzeit aber Modelle mit einer Diagonalen von 27 Zoll (68,6 Zentimeter) und mehr. Eigentlich können Monitore – ähnlich wie Fernseher – gar nicht groß genug sein. Zu bedenken ist aber, dass Geräte mit 32 Zoll (81,3 Zentimeter) oder mehr entsprechend viel Platz benötigen. Je größer der Bildschirm, umso größer muss auch der Sitzabstand sein. Faustregel: Der Sitzabstand sollte in etwa das 1,2-Fache der Diagonalen betragen.

Beim Bildschirmformat ist mittlerweile das Seitenverhältnis 16:9 Standard. Dieses Breitbildformat ist deutlich besser zum Anschauen von Filmen geeignet als das klassische 4:3-Format der Röhrenmonitore. Eine Steigerung ist das Format 21:9, das eine Wiedergabe von Spielfilmen ohne störende Querbalken ermöglicht. Für Büroarbeiter und zum Surfen sind allerdings Monitore im 16:10-Format besser geeignet, weil hier mehr Fläche in der Vertikalen verfügbar ist und somit weniger gescrollt werden muss.

Bei der Auflösung sollte man keine Kompromisse eingehen, Full-HD mit seinen 1920 x 1080 Bildpunkten sollte es schon sein. Diese Auflösung reicht völlig für Bildschirme bis zu einer Größe von 24 Zoll (61 Zentimeter) aus. Bei 27-Zöllern (68,6 Zentimeter) empfiehlt sich eine Auflösung von 2560 x 1440 Bildpunkten, auch WQHD genannt. Noch größere Schirme bieten oft 3840 x 2160 Bildpunkte, außerdem gibt es noch sogenannte 4K-Monitore, die viermal so viele Bildpunkte darstellen wie Full-HD-Modelle.

 

Die verschiedenen Panel-Typen im Überblick

Heutige Computermonitore sind fast ausnahmslos LCD-Geräte, die über eine Flüssigkristallanzeige verfügen. LCD-Monitor ist jedoch nicht gleich LCD-Monitor, es gibt verschiedene Arten von Panels, wie die eigentlichen Bildschirme in der Fachsprache heißen:

  • TN-Panel. Günstige Monitore bis zu einem Preis von rund 200 Euro arbeiten zumeist mit der Technik „Twisted Nematic“ (TN). Sie sind reaktionsschnell und daher auch bei Spielern beliebt, finden zudem häufig in Büromonitoren Einsatz. Dafür zeigen sie Schwächen bei der Betrachtung von der Seite und von unten.
  • IPS-Panel. Bildschirme mit der Technologie „Inplane Switching“ (IPS) stellen einen guten Kompromiss zwischen Schnelligkeit beim Bildaufbau und Betrachtungswinkel dar. Sie sind allerdings auch teurer als Modelle mit TN-Panel.
  • VA-Panel. Für Monitore mit „Vertical Alignment“-Technik muss man noch tiefer in die Tasche greifen. Solche Geräte wenden sich aber auch an Profinutzer, die beruflich in puncto Grafik oder Videoschnitt unterwegs sind. Zum Spielen sind diese Geräte nicht gut geeignet.

 

Otto-Normal-User, Gamer oder Profi – Eine Frage des Typs

Welche Art von Monitor die passende ist, hängt in erster Linie vom hauptsächlichen Einsatzgebiet ab. Deshalb soll hier noch eine kurze „Typ-Beratung“ erfolgen:

  • Büroarbeiter und private Normalnutzer. Wer hauptsächlich mit seinem Computer im Internet surft, E-Mails liest und versendet sowie Office-Programme nutzt, ist bereits mit einem Einsteigermonitor für rund 100 Euro gut bedient. Kleiner als 24 Zoll sollte die Diagonale aber nicht sein – und die bereits erwähnte Full-HD-Anzeige ist ebenfalls Pflicht.
  • Spieler. Wer oft und gern 3D-Games spielt, für den empfiehlt sich ein TN-Bildschirm mit möglichst schneller Reaktionszeit und hoher Bildwiederholrate. Modelle mit zu hoher Auflösung sollten Gamer meiden. Selbst High-End-Grafikkarten können aufwendige 3D-Spiele auf 4K-Monitoren nicht flüssig darstellen.
  • Grafiker und andere Profi-User. Für professionelle Nutzer wie Grafiker und Cutter gilt: Groß ist nicht groß genug, es muss noch größer sein! Ein Profi-Monitor sollte mindestens 32 Zoll messen und mit einer VA-Panel-Technologie ausgestattet sein.

 

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