Bei der Arbeit im World Wide Web kommen wir nicht an ihnen vorbei. Auf nahezu jeder Webseite begegnen wir ihnen und werden dazu aufgefordert, die Cookies zu akzeptieren oder sie anderenfalls abzulehnen. Doch was sind Cookies eigentlich? Und was passiert, wenn wir die virtuellen „Kekse“ zulassen? Dieser Ratgeber hat Antworten.
Was sind Cookies?
Klar ist, dass die Cookies im Internet wenig mit leckeren Keksen zu tun haben. Bei den virtuellen Cookies handelt es sich vielmehr um kleine Datendateien, die eine Website auf dem Endgerät des Nutzers zwischenspeichert. Dazu gehören unter anderem Login-Daten, das Surfverhalten und Aktionen in Web-Applikationen.
Cookies sind ein üblicher und wichtiger Bestandteil des Internets. Sie sorgen dafür, dass einige Funktionen überhaupt erst möglich sind und machen die Nutzung des Internets bedienerfreundlich. Trotzdem ist Vorsicht geboten: Denn einige Cookies können auch die Privatsphäre gefährden und werden ausschließlich für Werbezwecke verwendet. Grundsätzlich handelt es bei den kleinen Dateien dabei aber nicht um Schad-Software oder gar Viren.
Das Rechtliche – deshalb sind Cookies überall gefragt
Vor allem dann, wenn die Recherche schnell gehen soll, kann die Frage, ob man die Cookies akzeptieren oder doch lieber ablehnen möchte, ganz schön nervig sein. Dass das Cookie-Fenster ständig aufploppt, hat aber einen guten Grund und der heißt Datenschutz. Denn dank der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist das Ausspähen von Daten mithilfe von Cookies ohne Erlaubnis der Nutzer nicht mehr erlaubt. Bedeutet: Jeder Betreiber einer Website muss zunächst eine eindeutige Zustimmung der Nutzer erhalten und diese fragen, ob die Daten erfasst werden dürfen.
First- oder Third-Party-Cookies – es gibt Unterschiede
Cookies sind nicht gleich Cookies – auch wenn sie alle „Krümel“ in Form von kleinen Datenmengen hinterlassen. Man unterscheidet zunächst zwischen den eigenen, sogenannten First-Party-Cookies und den Drittanbieter-Cookies als Third-Party-Cookies. Erstere speichern beispielsweise Anmeldedaten und den Warenkorb. Die Betreiber der Internetseiten können mithilfe dieser Cookies das Verhalten der User analysieren und ihr Angebot entsprechend abstimmen.
Third-Party-Cookies sind Daten, die nicht vom Betreiber der Webseite, sondern von Dritten gespeichert werden. Diese legen Nutzungsprofile an, um personalisierte Werbung auch auf anderen Webseiten zu platzieren: Wer beispielsweise nach Turnschuhen gesucht hat, der erhält dank dieser Cookies auf den unterschiedlichsten Seiten Werbung, die auf die eigene Suche ganz individuell abgestimmt ist.
Unbedingt erforderlich, funktional oder performance? Diese Cookies gibt es
Bei der Zustimmung haben wir mittlerweile die Wahl, welche Cookies wir zulassen wollen. Man unterscheidet hierbei:
- Unbedingt erforderliche Cookies: Wie die Bezeichnung bereits aussagt, sind diese Cookies für das Funktionieren einer Webseite auf jeden Fall notwendig.
- Funktionale Cookies: Diese Cookies speichern grundlegende Daten, wie Nutzername und Sprachauswahl. Sämtliche Informationen bleiben anonym.
- Analyse- und Performance Cookies: Die Cookies erlauben den Administratoren eine Analyse des Nutzungsverhaltens auf einer Website. Aufgezeichnet werden zum Beispiel die verwendeten Suchbegriffe sowie auch die Klicks und Bewegungen mit der Maus. Ziel ist es, das eigene Angebot zielgerichteter entsprechend der Nutzung auszurichten.
- Werbe- und Marketing Cookies: Diese Cookies erfassen das Surfverhalten, um speziell für den Nutzer abgestimmte Werbung zu platzieren.
Was soll ich anklicken? Die richtige Entscheidung
Damit es möglichst schnell geht, klicken wir gerne einfach einen Button an und akzeptieren die Cookies oder lehnen sie per se ab. Dabei lohnt es sich, ein paar Sekunden zu investieren und über den Button „Einstellungen“ die jeweiligen Hinweise zu den Cookies zu lesen und dann eine individuelle Auswahl zu treffen: Wer beispielsweise möchte, dass die jeweilige Seite die Anmeldedaten speichert, der sollte die funktionalen Cookies zulassen. Und wer auf personalisierte Werbung lieber verzichtet, akzeptiert die Marketing-Cookies dagegen nicht. Eine Rolle bei der Auswahl spielen neben dem eigenen Sicherheitsempfinden auch die Seriosität der Webseite und das Vertrauen in den Anbieter.
Weitere Tipps – der optimale Umgang mit Cookies
Neben der richtigen Handhabung mit diesen Cookie-Bannern gibt es weitere praktische Tipps im Umgang mit den „virtuellen Keksen“:
- Cookies regelmäßig löschen: Da die kleinen von Ihnen akzeptierten Textdateien auf dem Rechner bleiben, ist es empfehlenswert, diese regelmäßig über die Datenschutz-Einstellungen des Browsers zu löschen.
- Einstellungen ändern: Über die Einstellungen lässt sich der Umgang mit Cookies grundsätzlich festlegen. So können beispielsweise Cookies von Drittanbietern deaktiviert werden. Es ist zudem möglich, eine automatische Löschung der Cookies nach jeder Sitzung einzustellen. Darüber hinaus besteht die Option, anonym im Netz zu surfen. Dafür ist der sogenannte Inkognito-Modus zu aktivieren.
- Anti-Tracking-Programme: Um unter anderem den Einsatz von Tracking-Programmen zu blockieren, kann sich die Installation eines entsprechenden Programms lohnen. Hierbei besteht jedoch das Risiko, dass es zu funktionalen Einschränkungen bei einigen Webseiten kommt. Virenschutz, Firewall und verschlüsselte WLAN-Verbindungen sind zwar sinnvoll, Cookies blockieren sie jedoch nicht.
Urheber des Titelbildes: joruba/ 123RF Standard-Bild