Englische Mails

Auch in Deutschland ist die Arbeitswelt längst international geworden. Rund die Hälfte aller Arbeitnehmer muss im Job regelmäßig in einer Fremdsprache kommunizieren. Es gibt heute schließlich kaum noch Unternehmen, die nicht Zweigstellen, Niederlassungen, Partner oder Dienstleister im Ausland haben. Sprechen die Kunden, Lieferanten, Geschäftspartner oder auch Kollegen nicht deutsch, dann läuft die Kommunikation meist in englischer Sprache. Um auch im schriftlichen E-Mail-Verkehr nicht direkt unangenehm aufzufallen, ist es hilfreich, die typischen deutschen Fehler zu kennen – um sie dann nie wieder zu machen.

Missverständnisse vermeiden – auf richtige Übersetzung achten

Es gibt einige Fehler, die überführen uns schnell (aus englischer Sicht) als Fremdsprachler. Viele Begriffe und Formulierungen sind dabei sogenannte Scheinanglizismen, bei denen wir fälschlicherweise annehmen, dass es sie im Englischen in ähnlicher Form gibt. Das sind die häufigsten Fehler, die wir machen – aber besser vermeiden sollten:

  • „Handy“ ist ein bekanntes Beispiel für einen Begriff, der englisch klingt, es aber nicht ist. Das Smartphone heißt bei Engländern und Amerikanern „mobile“.
  • Ebenfalls nicht üblich ist die Verwendung des Begriffs Home Office. So heißt es anstelle von „I’m doing home office“ richtig „I am working from home.“
  • Einen Beamer gibt es im Englischen nicht. Hier heißt die korrekte Bezeichnung „projector“.
  • Bitte schreiben Sie den Chef nicht mit „chief“ an, wenn Sie ihn nicht mit einem Stammeshäuptling gleichsetzen. Richtig ist „boss“ oder „CEO“.
  • „Become“ übersetzen wir gerne mit „bekommen“, obwohl es „werden“ heißt.
  • Auch wenn es fast so klingt, „notice“ ist keine Notiz, sondern eine Nachricht.
  • Ein ebenfalls beliebter Fehler ist es, „actual“ im Kontext von „aktuell“ zu verwenden. Übersetzt bedeutet der Begriff nämlich „wirklich“.
  • Wer einen Termin vereinbaren will, trifft ein „appointment“ und nicht einen „term“.
  • „Cheers“ ist eine Formulierung, die Sie gerne verwenden dürfen, sofern die Korrespondenz nicht allzu förmlich ist. Sie bedeutet nämlich keineswegs „Prost“, sondern vielmehr „Danke“.
  • Deutsche Redewendungen sollten niemals wortwörtlich übersetzt werden, da sie in den allermeisten Fällen nicht verstanden werden. Ein absolutes No-Go sind Formulierungen, wie „Everything in butter“, „That’s not my beer“ oder gar „I understand only trainstation“.
  • Mehrere Personen nennt man im Englischen (zumindest im normalen Sprachgebrauch) nicht „persons“, sondern besser „people“.
  • Um einen Vorschlag zu machen, nutzt man den Begriff „suggestion“ und vergisst lieber ganz schnell „proposal“. Das Wort bedeutet nämlich Antrag oder Angebot.

Praktische Tipps zum Formulieren englischer E-Mails

Für eine erfolgreiche Korrespondenz auf Englisch lohnt es sich, einige wichtige Tipps zu berücksichtigen. Denn wer grundsätzlich stilsicher ist, dem werden auch kleinere Fehler schneller verziehen.

  • Einen Text zunächst auf Deutsch vorzuformulieren und ihn dann wortwörtlich zu übersetzen oder gar ein Übersetzungstool zu nutzen, kann schnell nach hinten losgehen. So entsteht schnell ein peinliches „Denglisch“, das nicht unbedingt gut ankommt.
  • Schreiben Sie stets nach der KISS-Formel: Nach dem Motto „Keep it short and simpel“ ist es empfehlenswert, kurze Sätze zu formulieren und möglichst schnell auf den Punkt zu kommen.
  • Höflichkeit ist auch im englischen E-Mail-Verkehr unbedingt angesagt. Eine Anrede sollte genauso obligatorisch sein wie eine Verabschiedung. Auch mit einem „please“ oder „thank you“ vergibt man sich nichts.

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