Die Zeiten, in denen nur IT-Spezialisten eine Internetseite erstellen konnten, sind lange vorbei. Mit dem Boom der Blogger im vergangenen Jahrzehnt vervielfachten sich die Möglichkeiten, eine Webpräsenz in Eigenregie zu realisieren. Alles wurde einfacher, umfangreicher und kostengünstiger. Und das eigene Blog fast schon zum Standardwerkzeug eines zeitgemäßen Online-Auftritts.

Warum ein Blog auch für Firmen und Selbstständige empfehlenswert ist, liegt auf der Hand: Da es sich um ein Online-Tagebuch oder -Journal handelt, werden dort regelmäßig Neuigkeiten veröffentlicht, die das direkte Umfeld – Kunden, Auftraggeber, Geschäftspartner – erreichen. In Blog-Beiträgen können neue Produkte, Leistungen, relevante Infos, die eigene Kompetenz oder einfach nette Anekdoten kommuniziert werden. Aufgrund der lebendigen, kontinuierlichen Kommunikation kann dieses Online-Medium das eigene Geschäftsprofil schärfen, und zwar authentischer als statische Webauftritte, die reine Informationsblöcke liefern. Zudem lässt sich ein Blog als eigenständige Online-Plattform betreiben – aber ebenso in einen bestehenden Internetauftritt integrieren.

Auch wenn heutzutage praktisch jeder ein Blog einrichten kann, sollte das Projekt überlegt angegangen werden. In meiner neuen Serie beschreibe ich, was beim Erstellen des eigenen Blogs so alles beachtet werden sollte.

In Teil 1 beginnen wir gleich mit einer wegweisenden Entscheidung: Darf das Blog etwas kosten – oder soll kostenlos gebloggt werden?

Das kostenlose Blog: Vor- und Nachteile

Am Anfang aller Blogger-Ambitionen steht die Preisfrage. Denn ob das Blog neben Zeit auch Geld kosten darf, entscheidet über die richtige Blog-Plattform.

Kostenlose Angebote gibt es wie Sand am Meer – die populärsten Anbieter sind wohl WordPress und Googles Blogger.com. Beide können kostenfrei genutzt werden, bieten aber gegen Bezahlung zusätzliche Features an.

Die Vorteile der kostenlosen Dienste:

  • Keine finanzielle Investition notwendig.
  • Kaum technisches Know-how notwendig.
  • Nach kurzer Registrierung ist das Blog sofort verfügbar.
  • Große Nutzer-Communities mit viel Ratgeberpotential.

Und die Nachteile :

  • Das Layout ist recht einfach gestrickt – mit kostenlosen Diensten erstellte Blogs ähneln sich stark, individuelle Themes (oder Design-Vorlagen) müssen bezahlt, danach eingerichtet und personalisiert werden.
  • Die Anbieter geben allerlei Regeln vor, etwa ob und unter welchen Voraussetzungen Werbung in die eigene Seite eingebaut werden darf.
  • Eventuell speisen die Anbieter automatisierte Werbung ein, die als Banner oder im Textverlauf auftaucht.

Das kostenpflichtige Blog: Vor- und Nachteile

Wer Geld in den Internetauftritt investieren will, kann die Bezahlangebote der erwähnten Dienstleister oder die Baukastensysteme eines Internetproviders nutzen.

Die Vorteile der kostenpflichtigen Blog-Systeme:

  • Mehr Gestaltungsmöglichkeiten etwa durch individuelle Themes, die das Blog professioneller wirken lassen.
  • Unabhängige Entscheidung über den Einsatz von Werbung – die Anbieter speisen keine automatisierte Werbung ein.

Und die Nachteile:

  • Technisches Know-how ist erforderlich, um z. B. individuelle oder komplexe Themes zu gestalten und zu personalisieren.
  • Mehr Gestaltungsmöglichkeiten bedeuten mehr Arbeit – es muss also mehr Zeit investiert werden.
  • Finanzierung – auch wenn die Kosten meist überschaubar sind, müssen monatliche oder jährliche Beiträge einkalkuliert werden.

Das Blog in Eigenregie – wenn HTML, PHP, SQL und FTP keine Fremdwörter sind

Freilich, es führt noch ein dritter Weg zum eigenen Blog: Man mietet Webspace bei einem Hosting-Unternehmen und macht den Rest komplett selbst. Viele Hoster liefern die kostenlose Blog-Software in ihren Paketen sogar gleich mit (hier eine kleine Einführung der PC-Welt-Redaktion).

Man trägt aber auch mehr Verantwortung für die Datensicherheit und Erreichbarkeit der Seite. Diese Variante gestattet den größtmöglichen Freiraum – setzt aber auch deutlich mehr technisches Vorwissen voraus. Wer sein Blog komplett selbst gestaltet und betreut, sollte zumindest Grundkenntnisse in Sachen HTML, PHP, SQL und FTP mitbringen. Wer diese Kürzel nicht kennt, sollte sich unbedingt erst einmal einlesen.

Worüber will ich eigentlich bloggen? Und welche Zielgruppe spreche ich an? Darum dreht sich Teil 2 meiner Blog-Serie – demnächst hier in OTTO Office Blog „Rund ums Büro“.

 

Urheber des Bildes: © poinz – Fotolia.com

 

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