Die digitale Informationsgesellschaft hat viele Vorteile, beschert Menschen und Unternehmen aber auch einige Nachteile. Binnen Sekunden kann beispielsweise jeder alle öffentlich zugänglichen Informationen Personen oder Unternehmen in Erfahrung bringen. Einerseits möchte man das auch, denn so gelangen potenzielle Kunden mit wenigen Klicks zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen bzw. Freunde oder – im Falle einer Bewerbung – Personalmitarbeiter zu relevanten Einträgen.
Was aber, wenn im Internet Falschmeldungen kursieren? Dann kann sich die häufig beschworene Netzfreiheit zu einem Bumerang entwickeln. Ob Unternehmen oder Arbeitnehmer: Wenn der gute Ruf auf dem Spiel steht, sollte man möglichst schnell handeln.
Online Reputationsmanagement ist dabei das Zauberwort! Mit den richtigen Maßnahmen kann man rufschädigende Informationen richtigstellen (ggf. auch löschen lassen), das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und sich als Bewerber so zu präsentieren wie man es verdient hat.
Wie das funktioniert und warum gutes Online Reputationsmanagement in der vernetzten Arbeitswelt unentbehrlich ist, verrät dieser Überblick.
Online Reputationsmanagement für Unternehmen – Vertrauen ist Kapital
Ihr Ruf im Internet ist ein entscheidender Faktor, wenn es um Ihre Absatzzahlen geht. Denn wenn das Vertrauen in Ihre Marke einbricht, haben Sie meistens nicht direkt die Chance, es wiederzugewinnen oder sich zu erklären. Negative Äußerungen einiger Internetnutzer müssen nicht immer im Boykott Ihrer Marke münden, doch bereits einige schlechte Kommentare unter Ihrer Facebook-Kampagne können ausreichen, damit potenzielle Kunden den falschen Eindruck bekommen.
Das wissen längst auch Kunden, die Unternehmen einen Tweet schicken oder deren Posts kommentieren, um sich Luft zu machen. Ist der Kundenservice schlecht, wissen Kunden inzwischen, dass sie mit öffentlichen Einträgen eine schnellere Antwort erhalten. So weit sollten Sie es natürlich nicht kommen lassen. Der erste Schritt eines guten Online Reputationsmanagements ist es, jederzeit auf Ihren guten Ruf zu achten und ein entsprechendes Monitoring zu integrieren. Schneller und freundlicher Service, offene Antworten und gute Außenkommunikation können bereits viele potentielle Probleme im Vorfeld eindämmen.
Aber manchmal haben Unternehmen es nicht unter Kontrolle und gezielte Angriffe, verleumderische Inhalte oder blanke Falschaussagen werden auf Bewertungsplattformen oder in den sozialen Netzwerken abgesetzt, wo sie archiviert und erhalten bleiben. Genau wegen dieser Archivfunktion des Webs ist es so wichtig, dass Ihr Unternehmen mit einem entschlossenen Online Reputationsmanagement schnell und effizient reagiert.
Kleinere „Falscheinschätzungen“ lassen sich oft ganz einfach im Diskurs ausräumen und schlechtes Feedback mit besserer Leistung überschreiben. Gelangen nachweislich falsche Informationen und Verleumdungen über das Internet in die Öffentlichkeit, können Sie diese ggf. beim Portalbetreiber löschen lassen. Gutes Reputationsmanagement ist also eher proaktiv als reaktiv.
Wie das aussehen kann, zeigt etwa die Online-Präsenz der Berliner Verkehrsbetriebe BVG. Die BVG hat Fahrausfälle und andere Probleme zum Anlasse genommen, die humorvolle digitale Persona „Weil wir dich lieben“ zu erstellen, die in typischer Berliner Schnauze den Fahrgästen auch erlaubt, Dampf abzulassen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig Kommunikation ist und dass auch Probleme offen angesprochen werden können.
Der Ruf des Einzelnen – Online Reputationsmanagement als Visitenkarte
Meistens denken Sie als Privatperson nur an Ihre digitale Persona, wenn Sie sich gerade bewerben. Das ist schließlich der Zeitpunkt, zu dem Sie Ihr digitales Selbst von außen betrachten und sich in die Perspektive eines potentiellen Arbeitgebers hineinversetzen.
Dabei leben wir in einem Arbeitnehmermarkt, es ist also viel wahrscheinlicher als noch vor wenigen Jahren, dass Arbeitgeber selbst – oder an Headhunter ausgelagert – Ausschau nach Fachkräften halten. Ihre digitale Reputation ist daher zu jedem Zeitpunkt relevant, ganz davon abgesehen, dass es natürlich immer in Ihrem Interesse sein sollte, dass im Netz nichts Falsches über Sie verbreitet wird.
Dabei müssen Informationen ja nicht einmal zwangsläufig falsch sein, es genügt ja bereits, wenn potentielle Arbeitgeber oder Geschäftskontakte „nur“ auf alte, vielleicht sogar peinliche Informationen stoßen. Zum Online Reputationsmanagement von Arbeitnehmern gehört es eben nicht nur, negative Inhalte zu löschen und private Fotos von Ihrer professionellen Persona zu trennen, sondern auch Aktualität.
Mit Plattformen wie XING und LinkedIn ist es für Arbeitnehmer und Freelancer einfacher als je zuvor, sich digital professionell zu präsentieren und die öffentlich zugänglichen Informationen zu kontrollieren. Allerdings wird Social Recruiting auch abseits der Jobplattformen für Unternehmen immer wichtiger. Welche Informationen und Medien in den sozialen Netzwerken zur Verfügung stehen, ist nicht unbedingt immer reine Privatsache.
Das Netz vergisst nicht
Informationen sind nur Millisekunden entfernt … Online Reputationsmanagement ist daher für Unternehmen, Freelancer und Arbeitnehmer ein wichtiger Schritt, um sich im harten Arbeitsmarkt optimal zu positionieren. Im Rahmen der digitalen Informationsflut werden leider auch ungewünschte Daten gespeichert. Mit gutem Online Reputationsmanagement holen Sie sich die Kontrolle über Ihre Informationen zurück und verteidigen Ihren guten Ruf!
Urheber des Titelbildes: gajus / 123RF Standard-Bild